Hybrid-Boom in Detroit

Zahlreiche neue Hybridmodelle feiern auf der Auto Show in Detroit Premiere. Drei davon haben auch außerhalb der USA das Zeug zu Bestsellern.

Video Detroit 2009 | Green Cars

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Toyota, Lexus, Honda

Mit verbessertem Antriebssystem und leicht geschärftem Design tritt der Doppelherz-Pionier Toyota Prius in der dritten Generation an, Tochtermarke Lexus ist mit dem neuen Einstiegshybrid HS 250h vertreten und Honda stellt sein Niedrigpreismodell Insight vor. Unter dem Blech hat sich zwar bei beiden Herstellern gegenüber den aktuellen Fahrzeugen keine Revolution abgespielt, doch die Spritspartechnik ist kleiner, leichter und teilweise auch preiswerter geworden. Äußerlich setzt der Toyota Prius weiterhin auf seine prägnante Keilform. In der neuen Generation ist diese etwas schärfer gezeichnet; Sicken an den Seiten, Scheinwerfer, die wie Pfeilspitzen geformt sind und eine etwas flachere A-Säule sorgen für einen Schuss mehr Dynamik. Gesamtlänge und Radstand sind mit 4,46 Metern und 1,75 Metern nahezu gleich, das Gepäckraumvolumen ist aufgrund einer geschrumpften Batteriekühlung leicht gewachsen.

Der Prius ist weiterhin als Vollhybrid ausgelegt, das heißt, neben dem Betrieb mit beiden Motoren gleichzeitig ist auch die rein elektrische Fahrt möglich. Rund 1,6 Kilometer am Stück sollen so emissionsfrei zurückgelegt werden können. Der Hubraum des Benzinmotors ist in der neuen Generation von 1,5 Litern auf 1,8 Liter gewachsen, an Leistung stehen nun 72 kW/98 PS zur Verfügung. Ergänzt wird das nach dem besonders sparsamen Atkinson-Prinzip betriebene Verbrennungsaggregat von einem 59 kW/80 PS starken Elektromotor. Als Systemleistung gibt der Hersteller 99 kW/134 PS an. Die Stromversorgung übernimmt vorerst die bewährte, aber wenig leistungsstarke Nickel-Metallhydridbatterie, ein leistungsfähigerer Lithium-Ionen-Akku, der auch per Steckdose aufgetankt werden kann, wird frühestens 2010 folgen.

Nach US-Norm benötigt der Prius umgerechnet rund 4,7 Liter auf 100 Kilometern (50 mpg), die Werte für Europa sind noch nicht bekannt.Darüber hinaus verfügt der fünfsitzige Kompakte nun über ein Solardach. Die Zellen speisen an heißen Tagen die Lüftung auch bei geparktem Fahrzeug, so dass die Klimaanlage bei Fahrtantritt entlastet wird. Erstmals kann auch die Klimaanlage selbst per Fernbedienung angeschaltet werden, so dass das Auto vorgekühlt oder angewärmt auf den Fahrer wartet. Die Markteinführung in den USA erfolgt im Frühjahr, Europa ist im Sommer an der [foto id=“60015″ size=“small“ position=“left“]Reihe. Das aktuelle Modell ist für 25 850 Euro zu haben, der Neue dürfte das Niveau in etwa halten.

Eine Ecke größer und deutlich luxuriöser als der Prius tritt der Lexus HS 250h auf, der sich in Sachen Antriebstechnik in Teilen bei seinem Markenbruder bedient, mit einer Systemleistung von 139 kW/190 PS aber etwas kräftiger daher kommt. Das mittlerweile vierte und bisher kleinste Hybridmodell der Marke soll der noblen Tochter neue Kundenkreise erschließen. Äußerlich tritt der Mittelklässler mit seinem klassischen Stufenheck etwas konventioneller auf als der Prius. Ob der kleine Lexus nach Europa kommt, bleibt abzuwarten, konzipiert ist er in erster Linie für die USA.

Einen technisch weniger anspruchsvollen, dafür deutlich preiswerteren Weg geht Honda. Statt als Vollhybrid fährt der neue Insight als Mildhybrid vor. Der rund 13 PS starke Elektromotor kann dabei nicht alleine die Antriebsarbeit übernehmen, sondern unterstütz lediglich den 1,3-Liter-Benziner beim Beschleunigen. Die Technik kommt bereits im Honda Civic Hybrid zum Einsatz, wurde für den Insight aber überarbeitet, so dass der Antrieb nun leichter und kleiner ist. Platz findet die Antriebseinheit unter dem Laderaumboden, so dass anders als beim Civic die Rückbank umgeklappt werden kann. Der Verbrauch nach US-Norm beträgt rund 5,5 Liter (43 mpg). Auf den [foto id=“60016″ size=“small“ position=“right“]Markt kommt der Fünftürer im Frühjahr, die Preise in Deutschland dürften bei rund 18 500 Euro liegen.

Wie die Erfolgschancen der Neulinge auf dem deutschen Markt sind, ist schwer vorauszusagen. Ihre Verbrauchsvorteile spielen sie vor allem im Stadtverkehr aus, auf der Autobahn dürfte ein Diesel weiterhin die Nase vorn haben. Hinzu kommt die für deutsche Augen ungewöhnliche Karosseriegestaltung mit dem auffälligen Schrägheck. Allerdings werden die Japaner auf absehbare Zeit die einzigen Hybrid-Alternativen in ihrer Klasse bleiben, denn die deutschen Hersteller beschränken den Einsatz ihrer für die kommenden Monate angekündigten Doppelmotoren vorerst auf große Limousinen und Geländewagen.

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