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Land Rover
Einachsantrieb, Hybridentwicklung, rein elektrisches Fahren, Brennstoffzelle – Land Rover steckt viel Geld in Forschung und Entwicklung von umweltverträglichen Technologien. Die großen SUV der Marke sollen so vom Image des Klima-Schädlings befreit werden. Kleiner Schönheitsfehler des Milliarden-Euro-Programms: Bis die grünen Produkte in Kundenhand kommen, werden noch einige Jahre ins Land gehen.
Unverzichtbarer Bestandteil des britischen Lebensstils ist die Wahrung der Tradition. Wenn eine Firma wie Land Rover von einer Jahrzehnte geübten Praxis abweicht, muss das schon einen triftigen Grund haben. In diesem Falle ist es die Chance, Nutzen aus einem anhaltenden Trend zu ziehen. Weltweit steigt die Nachfrage nach Autos, die zwar nach Geländewagen aussehen, aber nur einachsig angetrieben werden. Immer mehr Hersteller verzichten daher auf Allradantrieb oder bieten zusätzlich zu den Modellen mit Offroad-Fähigkeiten eine Variante mit 4×2-Antrieb an. Waren 2008 in Europa noch 14 Prozent der verkauften SUV Autos mit nur einer angetriebenen Achse ausgestattet, hatte sich ein Jahr später der Anteil schon auf 22 Prozent erhöht. Land Rover nimmt das zum Anlass, künftig erstmals ein Fahrzeug optional ohne 4×4-Antrieb anzubieten. Es wird ein Dreitürer sein, dessen inoffizielle Bezeichnung „Compact Range Rover“ lautet. Zunächst als „LRX“ auf der Detroit Auto Show vorgestellt, wird er im nächsten Jahr auf den Markt kommen. Es ist geplant, ihn nicht nur als Fronttriebler anzubieten, sondern später auch in einer Hybrid-Version. Auch eine Allradvariante wird es geben, bei der keine Abstriche in Sachen Geländetauglichkeit gemacht werden.
Auch an alternativen Antrieben wird fieberhaft gearbeitet. Rund 100 Ingenieure und Techniker arbeiten im Entwicklungszentrum in Gaydon an einem Hybridantrieb für Land Rover. Ziel ist ein System, das mittels eines im Getriebegehäuse verborgenen Elektromotors sowohl mit einem Benzin- wie auch mit einem Dieselmotors genutzt werden kann. Es gilt als sehr wahrscheinlich, dass nicht der Compact Range Rover das erste Hybridmodell der Marke sein wird, sondern etwa 2013 die nächste Generation des ausgewachsenen Range Rover, „weil bei großen Autos der Nutzen des Hybrids am größten ist“, so Markenchef Phil Popham. Deutlich vorher soll noch die Kombination der Start-Stopp-Technologie mit einem Automatikgetriebe fertig sein, denn die bulligen Offroader vom Schlage eines Discovery oder Range Rover Sport werden fast ausschließlich mit automatischer Kraftübertragung verkauft.
Auf dem Arbeitsplan bis etwa 2015 steht ein so genannter Plug-In-Hybridantrieb. Ihn zeichnet der kombinierte Elektro-Verbrennungsantrieb auf der einen, die Auflademöglichkeit der Batterie auf der anderen Seite aus. Nach den Visionen der Ingenieure soll das Fahrzeug auf der Kurzstrecke, zum Beispiel auf dem täglichen Arbeitsweg, rein elektrisch unterwegs sein und an der heimischen Steckdose oder im Betrieb aufgeladen werden. Wird eine größere Reichweite gebraucht, zum Beispiel für den auswärtigen Termin oder den Wochenendausflug, sorgt der Verbrennungsmotor für den nötigen Vortrieb.
Ein Elektrofahrzeug mit einem so genannten Range Extender, also ein Verbrennungsmotor, der lediglich Strom zum Laden der Batterie erzeugt, ist bei Land Rover nicht vor 2018 zu erwarten. Auch die Brennstoffzelle als Kraftquelle ist als Entwicklungsziel berücksichtigt, jedoch werden ihr erst Chancen eingeräumt, wenn das Problem der Wasserstoff-Infrastruktur gelöst ist. Die Lagerung des entweder flüssig oder unter hohem Druck zu lagernden Edelgases ist technisch sehr aufwändig und daher teuer.
Die Konzentration auf verschiedene Hybrid-Systeme verspricht für die Land-Rover-Entwickler zwar Fortschritte auf der Seite der Wirtschaftlichkeit und der Umweltverträglichkeit, wirft jedoch neue Schwierigkeiten auf: Eine leistungsstarke Lithium-Ionen-Batterie, die dafür notwendige Kühlung sowie Regel- und Aufladesysteme bringen zusätzliches Gewicht ins Fahrzeug. Gewicht, dass man aus Gründen der Spritersparnis eigentlich gerne heraus haben möchte. Was die Möglichkeiten der Gewichtsreduktion angeht, geben sich die Verantwortlichen in Gaydon nicht so mitteilsam wie bei der Frage des Zukunftsantriebs. Eine Ahnung von den technischen Möglichkeiten hat jedoch Peter Modelhart, Geschäftsführer von Land Rover Deutschland bereits bei früherer Gelegenheit gegeben. Es könne sich vorstellen, sagte er Anfang des Jahres bei der Vorstellung seiner Geschäftspolitik, dass sich bei einem Fahrzeug wie dem Range Rover „bis zu 500 Kilogramm Gewicht einsparen lassen“.
geschrieben von auto.de/(afb/mid) veröffentlicht am 11.05.2010 aktualisiert am 11.05.2010
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