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Was kommt heraus, wenn sich ein Dutzend junger Frauen, die beim Caravan- und Reisemobil-Hersteller Hymer in Bad Waldsee ihre Ausbildung absolvieren, ihre eigene Idee vom Reisemobil umsetzen? Der „Lady Camper“. Laura Blank (22), bei Hymer in der Ausbildung zur Industriekauffrau, war aufgefallen, dass Frauen bei der Konzeption und Ausstattung von Caravans und Reisemobilen ein klein wenig stiefmütterlich behandelt werden. Und das, obwohl seit Generationen, ach was, schon seit Jahrhunderten und Jahrtausenden das schöne Geschlecht wahre Heerscharen von Philosophen und Verhaltenforschern, Soziologen und Modemachern beschäftigt. Etliche Frauen-Magazine, Kosmetik-Konzerne und Mode-Unternehmen leben bis heute von der holden Weiblichkeit und ihren spezifischen Bedürfnissen.
„Wir trafen uns öfter und sprachen darüber, was uns als Frauen beim Campen und auf Reisen besonders wichtig ist. Bei den Treffen wurde dann natürlich auch besprochen, was aus unserer Sicht bei der Ausstattung der Fahrzeuge und ihrer Einrichtung verbessert werden könnte”, erzählt Laura Blank. Es gab etliche Vorschläge, im Laufe der Zeit kam eine höchst umfangreiche Ideen-Sammlung zusammen. Die stieß auch bei Rainer Buck und Marcus Metzler, beide vom Geschäftsbereich Hymercar, auf großes Interesse. Die Herren zeigten sich äußerst angetan von der Idee der weiblichen Azubis und positiv überrascht von deren Ideen.
Rainer Buck, Leiter des Geschäftsbereichs Hymercar: „Ich bin jetzt seit gut 25 Jahren im Hause, aber ein derartiges Engagement unserer Auszubildenden, und dann auch noch in diesem Umfang, das habe ich bisher noch nie erlebt.”
Viel Herzblut und Verstand haben die jungen Frauen investiert, aus ihrer Idee wurde dann ziemlich rasch ein echtes und höchst reales Projekt. Seit Ende 2014 haben die zwölf jungen Frauen im Alter zwischen 18 und 25 Jahren nun einen Hymercar Cape Town auf Basis eines Volkswagen T5 in der Mache. Von der Ideenfindung bis zur Umsetzung der einzelnen Entwicklungsschritte bleibt alles in weiblicher Hand. Jede Auszubildende bekam ihre ganz speziellen Aufgaben zugewiesen. Die reichen von der Konstruktion per CAD bis zur Fertigung von Möbeln in der Schreinerei, von der Suche nach Lieferanten, dem Einholen von Angeboten über die Kostenkalkulation bis zur Budgetüberwachung und Organisation von Projekt-Meetings.
Verraten sei bereits jetzt, dass die jungen Frauen mehr Staumöglichkeiten für – wen wundert’s – Schuhe, Taschen, Schmuck und Schminkutensilien geschaffen haben. Ganz ohne einen ziemlich deutlichen Hinweis auf seine Ideengeberinnen kommt der Cape Town Lady Camper natürlich nicht aus: Als Emblem für das Logo, das künftig den Kühlergrill des Hymercar zieren wird, kommt ein stilisierter High Heel zum Einsatz.
geschrieben von AMP.net/jri veröffentlicht am 10.02.2015 aktualisiert am 10.02.2015
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