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Caravaning
Platz für vier, eine gediegene Ausstattung und ein völlig problemloses Fahrverhalten auch für Caravaning-Neulinge: Das Hymermobil Exsis i 588 von ist ein komfortabler Integrierter, der sich insbesondere für jene Camper anbietet, die „nur“ den neuen Pkw-Führerschein Klasse B besitzen. Denn das Modell kommt mit einem zulässigen Gesamtgewicht von 3,5 Tonnen aus. Bei der Abholung des Hymermobils am Stammsitz in Bad Waldsee erhalten die beiden Reisewilligen ohne jegliche Vorerfahrung zunächst eine Einweisung – und sind überrascht: Zehn Minuten genügen, dann sind die wichtigen Funktionen des Mobils und die Handgriffe zum Auffüllen und Leeren der Tanks verinnerlicht.
Zwar hatte das Testmobil einige Macken - so war die Audioanlage defekt und die wackelige Halterung des Fernsehers, der als Ersatz-Musikanlage diente, abenteuerlich. Den guten Gesamteindruck macht das aber nicht zunichte. Eher schon die fehlende Klimatisierung für den Wohnbereich. Darauf sollten Mieter und umso mehr Käufer unbedingt achten, sonst wird die Sommerreise zur ungewollten Schwitz-Kur.
Sehr gut ist die Anzeige über der Tür im Wohnbereich, die Füllstände der Tanks und der beiden Batterien auf simple Weise darstellt. Ebenfalls gut gefällt die Küchenzeile mit drei arretierbaren Soft-Close-Schubfächern, Spüle, drei Gas-Kochfeldern und großem Kühlschrank inklusive Gefrierfach, der den Proviant für eine Woche locker aufnimmt. Er lässt sich mit Gas - zwei Elf-Kilo-Flaschen sind an Bord, was völlig ausreicht - oder aber Bordstrom betreiben. An der Sitzecke haben vier Personen Platz - zwei auf den festen Bänken und zwei auf den drehbaren Pilotensesseln im Fahrerhaus. Allerdings ist die Verstellung der Vordersitze gar nicht so einfach zu bewerkstelligen, denn die Entfernung zum Lenkrad muss recht genau passen, sonst ist die Bank im Weg. Und der Beifahrersitz ist naturgemäß etwas weit vom Tisch entfernt.
Gut gelöst hat Hymer die notwendigen Umbaumaßnahmen, wenn der Tag sich dem Ende zuneigt. Die ausziehbaren Verdunklungs-Vorhänge im Fahrerhaus könnten zwar etwas stabiler sein - und müssen auch penibel wieder zusammengefaltet werden, damit sie befestigt werden können, doch sie erfüllen ihren Zweck. Einfacher ist die Prozedur bei den Multifunktions-Fenstern mit integrierten Fliegennetzen: einmal runterziehen für frische Luft und Insekten draußen, zweimal zum Verdunkeln. Ebenfalls gut gefallen haben die großzügigen Staufächer im gesamten Wohnbereich, die für zwei Personen mehr als ausreichend sind, bei der doppelten Menge müsste dann wohl aber so manches in die Garage im Heck, die von beiden Fahrzeugseiten erreichbar ist. Dort sind auch die Bedienungsanleitungen, der Schlauch zum Nachfüllen von Frischwasser und eine Kabeltrommel verstaut. In den riesigen Ladebereich passen locker auch zwei Fahrräder plus Campingstühle hinein.
Copyright: Thomas Schneider / mid
Die zwei bequemen Einzelbetten im Heck sind über drei Stufen erreichbar oder können mit einem zusätzlichen Mittelstück zu einem durchgehenden Schlafbereich gewandelt werden, der dann über eine ausziehbare Leiter geentert wird. Auch das Herrichten des Hubbetts im Fahrerhaus funktioniert problemlos: Gurt entfernen, bis zum Anschlag herunterziehen, Leiter dranhängen und schon sind ein oder zwei Schlafplätze für Kuschelfreudige parat. Es schläft sich gut im Testmobil - bis ab halb acht morgens die Sonne auf den Aufbau knallt. Dann heizt sich der Innenraum im Nu auf, und die fehlende Klimaanlage sorgt für schweißtreibende Temperaturen. Und sobald einer wach ist, ist im wahrsten Sinne Bewegung im Wohnmobil, denn jedes Herumwälzen im Bett führt zum Wackeln des gesamten Fahrzeugs - hier sind vermutlich Stützen sinnvoll, die wir auf der Reise aber nicht im Gepäck hatten.
Also erstmal unter die Dusche im integrierten Badezimmer? Für zierliche Personen mag das noch einigermaßen funktionieren, aber der Platz ist doch reichlich knapp bemessen. Und der Wasservorrat genügt maximal für zwei Mal duschen. Da ist der Gang zu den sanitären Einrichtungen des Campingplatzes - so vorhanden - die erste Wahl. Dafür lässt sich der Holzfußboden aus zwei Teilen leicht aus- und wieder einbauen, die Chemie-Toilette und das Waschbecken sind durchaus brauchbar. Freude - oder zumindest kein Unbehagen - kommt dann wieder auf, als nach drei Tagen die "Service-Maßnahmen" hinsichtlich Frisch- und Abwasser anstehen. Vorbildlich ist das Kamerasystem, das während der Fahrt als Rückfahrkamera und beim Entleeren des Grauwassertanks als Rangierhilfe unter dem Fahrzeug fungiert. Dann zeigt die Kamera das Ende des Rohres und den Boden, sodass der Fahrer den Exsis i ohne Probleme zentimetergenau über Gulli-Deckeln platzieren kann.
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Und wie fährt sich das Sieben-Meter-Gefährt auf der Straße? Überraschend einfach! Selbst für unerfahrene Camper stellt weder die normale Landstraßen- und Autobahn-Fahrt noch das Navigieren durch Städte oder das Rangieren eine unlösbare Aufgabe dar – zumal die Fahrhilfen gut funktionieren. Der 130-PS-Dieselmotor ist ausreichend durchzugsstark und der Praxisverbrauch von knapp über zehn Liter ist in Anbetracht der Größe und des Gewichts in Ordnung.
Fazit: Das Hymermobil Exsis i 588 ist für zwei Personen ein großzügig dimensioniertes Feriendomizil auf Rädern, das kaum Anlass zur Kritik gibt. Interessenten sollten bei der Ausstattung dringend ein Kreuz bei der zusätzlichen Klimatisierung machen oder eine Anlage nachrüsten. Zur Miete kostet das Modell je nach Anbieter zwischen rund 100 und 140 Euro pro Tag, Kaufinteressenten müssen mit mindestens 72.390 Euro in der Basis kalkulieren, ein paar Tausender mehr für Ausstattung sind aber durchaus sinnvoll.
Länge/Breite/Höhe/Radstand in Meter | 6,99/2,22/2,77/3,90 |
Stehhöhe Wohnbereich | 1,84-1,98 m |
Leergewicht | 2.940 kg |
zul. Gesamtgewicht | 3.500 kg |
zul. Anhängelast gebremst | 2.000 kg |
zul. Personenzahl | 4 |
Schlafplätze | 4 |
Kühlschrankvolumen | 105-150 l |
Frischwassertank | 100 l, Abwassertank |
Gasvorrat | 2×11 l |
Preis | ab 72.390 Euro |
Mietpreis pro Tag | etwa 105-140 Euro plus 1.500 Euro Kaution |
Antrieb | 2,2-Liter-Turbodiesel |
Leistung | 96 kW/130 PS bei 3.600 U/min |
max. Drehmoment | 320 Nm bei 1.800 U/min |
manuelles 6-Gang-Getriebe | |
Höchstgeschwindigkeit | 155 km/h |
Testverbrauch | 10,4 l/100 km |
geschrieben von MID veröffentlicht am 18.09.2017 aktualisiert am 18.09.2017
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