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Von Ingo Koecher – Bei einer Wertanlage erwarten Anleger Rendite. Die schlägt sich in der Jahresbilanz als finanzieller Gewinn nieder, ist also messbar. Bislang lag der Fokus bei Anlegern auf Immobilien und Wertpapieren. Mit dem Angebot „Hymermobilien“ stellt Reisemobilhersteller Hymer nun das Wohnmobil als Rendite bringende Wertanlage vor. auto.de befragte dazu Jörg Reithmeier, Hymer Geschäftsführer, was hinter der Idee steckt.
Wohnmobile unterliegen, wie jedes andere Fahrzeug, einer gewissen Abschreibung. So ist unter Reisemobilen im ersten Jahr der Anschaffung von etwa 20 Prozent, im zweiten Jahr von zwölf Prozent, in den Folgejahren von etwa acht bis zehn Prozent auszugehen. Wenn auch die Zahlen abhängig sind von Modell, Ausstattung, Laufleistung und Zustand des Fahrzeuges, ist dennoch ein Wertverlust auszumachen.
Reithmeier: „Bei einer Wertanlage handelt es sich nach unserem Verständnis um eine längerfristige Investition. Deshalb lassen Sie mich die von auto.de angeführten Zahlen korrigieren, bilden sie doch einen zu kurz bemessenen Zeitraum ab. Wir legen für die gängigsten Modelle 10 – 15 Jahre zugrunde. Innerhalb dieses Zeitraums bewegt sich die Abschreibung unserer Reisemobile nach Schwacke zwischen sieben und neun Prozent. Während der Analyse stellte sich zudem heraus, dass für Hymer-Wohnmobile aus den 1980er Jahren sogar teilweise nur noch zwei Prozent Abschreibung zu Buche schlagen.“
Reithmeier: „Die Idee kam genaugenommen von unseren Kunden. Die waren auf der Suche nach einer Investitionsmöglichkeit neben einer klassischen Immobilie oder denen einer Bank. Da passt ein Hymer-[foto id=“408419″ size=“small“ position=“left“]Reisemobil gut in eine Mischkalkulation aus Abschreibung und Unterhaltskosten. Außerdem sind die Unterhaltskosten eines Reisemobils vergleichsweise gering. Und ein hohes Maß an Flexibilität bietet die Anlage zudem, lässt sich doch einfach in den Süden oder auch zum Wintercamping Richtung Zugspitze aufbrechen.“
Reithmeier: „Natürlich ist die Kampagne für Hymer ein weiterer Baustein zur Neukundengewinnung. Wir gehen davon aus, dass so zusätzliche Kaufimpulse geschaffen werden. Insbesondere bei denjenigen, die ohnehin mit dem Gedanken spielen, ein Reisemobil zu erwerben.“
Reithmeier: „Ganz im Gegenteil. Unser Erfolg mit Fahrzeugen unter 3,5 Tonnen auf der CMT in Stuttgart hat gezeigt, dass es die generationsübergreifende Nutzung ist, die am Ende dazu führt, neue Kunden zu gewinnen. Unsere Zielgruppe ist über 50 Jahre. Sie hat Kinder, und selbst deren Kinder haben vielleicht schon eigenen Nachwuchs. Da ist es doch nur folgerichtig, ein Reisemobil in der Familie intensiver zu nutzen. Denn auch im Urlaub wird gerechnet.“
Reithmeier: „Unsere Reisemobile sind wertstabil, weil sie hochwertig in der Verarbeitung und langlebig sind. Im Verlaufe der Herstellung wird dieses Konzept an allen Stellen konsequent durchgezogen. So sorgen etwa der PUAL-Aufbau, also die besondere Isolierung durch eine patentierte Schäumung und die Verklebung der Wände und des Dachs analog zum Flugzeugbau für besondere Werthaltigkeit. Das gilt für die meisten Fahrzeuge unserer Produktpalette, insbesondere für die B-Klasse, zu der die StarLine gehört. Die Kampagne auf Teilintegrierte und Caravans auszuweiten ist somit ohne Weiteres möglich, [foto id=“408420″ size=“small“ position=“right“]sind die Qualitätskriterien bei der Herstellung doch auch hier die gleichen wie bei den Integrierten-Baureihen Exsis und StarLine.“
In den folgenden Jahren wird die Zahl der Reisemobilisten zunehmen, die maximal 3,5 Tonnen schwere Fahrzeuge bewegen dürfen. Schon jetzt ist zu beobachten, dass verschiedene Hersteller auf diesen Umstand reagieren.
Reithmeier: „Es ist richtig, auch für Hymer ist die Führerscheinneuregelung von Bedeutung. So arbeiten auch wir an neuen Konzepten im Kompaktsegment. Genaueres möchte ich an dieser Stelle noch nicht verraten. Nur so viel: Das Thema 3,5 Tonnen hat für uns oberste Priorität!“
Vor dem Hintergrund stärkerer Fahrzeugnutzung, etwa innerhalb der Familie, werden alternative Antriebstechnologien zunehmend interessanter.
Reithmeier: „Wir sehen die Notwendigkeit alternativer Antriebe im Hinblick auf Kraftstoffkosten und der wachsenden Zahl von Urlaubszielen mit Umweltzonen. Deshalb haben wir bereits auf dem Caravan Salon in Düsseldorf 2011 das Hymermobil auf Basis des Modells B 578 vorgestellt. Der Prototyp des Hybridfahrzeugs wird an der Vorderachse von einem Diesel-, an der Hinterachse von einem luftgekühlten Elektromotor angetrieben. Im Cockpit wählt der Fahrer, ob er mit Dieselmotor oder elektrisch, hier sind bis zu 35 Stundenkilometer möglich, [foto id=“408421″ size=“small“ position=“left“]fahren möchte. Das dürfte Camper und Campingplatzbetreiber gleichermaßen freuen. Denn so bleiben an den An- und Abreisetagen Dieselnageln und Abgase aus, weil das Reisemobil lautlos vom Elektromotor angetrieben zum Stellplatz rollt oder ihn wieder verlässt.“
Reithmeier: „Auch daran arbeitet Hymer. Schon bei der Entwicklung unserer Fahrzeuge achten wir darauf, dass der Energiebedarf auf ein Minimum reduziert wird. So gehört in den Modellen der Exsis-Baureihe Strom sparendes LED-Licht zur Serie. Zur Stromerzeugung bieten wir Brennstoffzellen und Solaranlagen an, gespeichert wird die Energie in leistungsfähigen Batterien.“
Reithmeier: „Alkoven-Modelle wird es von Hymer nicht mehr geben. Bewährt haben sich indes die Teilintegrierten, die mit Hubbetten ähnliche Platzverhältnisse bieten. Auch lassen sich in ihnen flexible Konzepte der Raumgestaltung umsetzen. Bei allem Tun haben wir immer die 3,5 Tonnen Marke im Blick und arbeiten konsequent an einer idealen Raumausnutzung innerhalb der zur Verfügung stehenden Grenzen.“
geschrieben von auto.de/ingo koecher | fotos: hymer veröffentlicht am 07.03.2012 aktualisiert am 07.03.2012
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