Ihre persönliche Autoberatung
0800 - 40 30 182
Hyundai i20
Wissen Sie, was „subkompakt“ ist? Größer als ein Kleinwagen, aber noch nicht so groß wie ein Golf – das ist subkompakt. Immer stärkere Differenzierungen der Pkw-Hersteller bringt die traditionelle Segment-Einteilung der Modelle durcheinander. Der neue Hyundai i20 ist so ein Zwischending, selbstbewusst nimmt er das Kräftemessen mit dem Marktführer auf. Die Macht spielt Polo: Die Importeure von Kleinwagen tun sich schwer in Deutschland gegen das Bollwerk aus Wolfsburg. Honda, Hyundai, Kia, Mazda, Nissan und Toyota konnten mit ihren vergleichbaren Modellen nicht einmal zusammen genommen so viele Autos im ersten Vierteljahr 2015 absetzen wie VW vom Polo. Und addierte man die von Renault mit dem Clio erzielten Neuzulassungen noch hinzu, würde es immer noch nicht reichen.
Copyright: Auto-Medienportal.Net/Busse
Dass mal wieder ein Kleinwagen „erwachsen geworden“ sei, soll hier nicht behauptet werden, vielmehr hat Hyundai die Kontur des i20 geschärft und die knuddelige Spielzeug-Attitüde aus der Optik entfernt. Der zweigeteilte Kühlergrill, die nach hinten verschobene A-Säule, reichliche Verwendung von Chromteilen und die schwarz eingefärbte C-Säule akzentuieren das Profil auf der Straße. Im Innern ist die Ausstattung durch weich unterschäumte Kunststoffe, zweifarbige Polster und eine klare Bedienarchitektur aufgewertet, das verspielte Mäusekino oberhalb der Mittelkonsole ganz verschwunden.
Was die Dieselfans (in Kleinwagenbereich eher unterrepräsentiert) schon haben, bekommen die Ottomotor-Normalfahrer erst später: Ein Drei-Zylinder-Aggregat. Derzeit besteht das Benziner-Angebot aus einen 1,4- und einem 1,2-Liter-Vierzylinder, wobei letzterer in zwei Leistungsstufen (55 kW / 75 PS und 62 kW /84 PS) erhältlich ist. In diesem Test wurde die 84-PS-Maschine angelassen, die mit einem maximalen Drehmoment von 122 Newtonmetern aufwartet. Der bereits angekündigte Drei-Zylinder-Ottomotor wird eine Turboauladung besitzen, so dass dort einiges mehr an Durchzugskraft zu erwarten ist.
Copyright: Auto-Medienportal.Net/Busse
Nicht der Mangel an Spurtstärke oder Bequemlichkeit ist es, der bei längeren Autobahnfahrten unangenehm auffällt. Im Gegenteil, dank des guten Platzangebots, der Übersichtlichkeit und der ordentlich gepolsterten, langstreckentauglichen Sitze gibt es kein Komfortproblem beim Kilometerfressen. Die Abwesenheit eines sechsten Ganges dämpft die Freude, denn mit ihm ließen sich Drehzahl und Geräuschniveau spürbar senken, und damit letztlich auch die Tankrechnung. Der 1,4-Liter-Benziner hat übrigens so ein Sechsgang-Getriebe, die „Blue“-Version des 1,2ers eine aufpreispflichtige Start-Stopp-Automatik. Sie verspricht 0,4 Liter Einsparung je 100 km. Der ermittelte Durchschnittsverbrauch für den Testwagen von 6,2 Liter je 100 km lag 1,1 Liter über der Herstellerangabe und somit in der Größenordnung des praxisüblichen Aufschlags.
Copyright: Auto-Medienportal.Net/Busse
Seit die Autohersteller begonnen haben, die Kleinwagenkunden mit Extras aus der Oberklasse zu ködern, kommt man manchmal aus dem Staunen nicht mehr heraus. Der Testwagen in der Ausstattungslinie „Trend“ verfügte ab Werk über Klimaanlage mit Pollenfilter, höhenverstellbarem Fahrersitz, elektrisch verstell- und beheizbare Außenspiegel, Berganfahrhilfe, Reifendruckkontrollsystem, Rückfahrwarnsystem, Nebelscheinwerfer, Spurhaltesystem, Zentralverriegelung mit Funkfernbedienung, elektrische Fensterheber vorn und hinten sowie Tempomat. Zwar gehört auch eine Radio-CD-Kombination mit USB- und Aux-Anschluss zum Lieferumfang, aber ausgerechnet bei der so genannten Konnektivität gibt es noch Nachholbedarf.
Dass ein Auto aus dem Heimatland von Samsung, wo jedes neue Smartphone zu technologischen Höhenflügen ausholt, keine Online-Anbindung oder Handy-Navigation per App anbietet, ist nicht recht zu verstehen. Eine integrierte Navi-Lösung soll in ein paar Monaten verfügbar sein. Ein beheizbares Lenkrad, auch nicht selbstverständlich in dieser Klasse, versucht zu versöhnen. Für zusätzliche 1200 Euro kann man seine Trend-Karosse noch mit anklappbaren Außenspiegeln, automatisch abblendendem Innenspiegel, Klimaautomatik, Licht- und Regensensor sowie Mittelarmlehne und Projektionsscheinwerfern aufrüsten. Das vorhandene Abbiegelicht fiel beim Testwagen positiv auf, die Leuchtkraft des Fernlichts hätte man sich erhellender gewünscht.
Der neue Hyundai i20 wird seine Spitzenstellung unter den fernöstlichen Kleinwagen-Importen festigen und wahrscheinlich noch ausbauen. Außer einem eigenständigen und markanten Auftritt bietet er ein hohes Komfort- und Ausstattungsniveau bei gleichzeitiger Vermeidung auffälliger oder nicht verzeihlicher Schwächen. Zusätzliche Sympathiepunkte ließen sich erwerben, wenn Hyundai auf die Berechnung eines Aufpreises für die Start-Stopp-Automatik verzichten würde.
Länge/Breite/Höhe (m) | 4,04/1,73/1,47 |
Radstand (m) | 2,57 |
Motor | 4-Zylinder-Benziner, 1248 ccm |
Leistung | 62 kW / 84 PS bei 6000 U/min |
Max. Drehmoment | 122 Nm bei 4000 U/min |
Höchstgeschwindigkeit | 170 km/h |
0 auf 100 km/h | 13,1 Sek. |
ECE-Durchschnittsverbrauch | 5,1 Liter |
CO2-Emissionen | 119 g/km |
Kofferraumvolumen | 326 – 1042 l |
Basispreis | 15.205 Euro |
geschrieben von AMP.net/jri veröffentlicht am 28.04.2015 aktualisiert am 30.04.2015
Auf auto.de finden Sie täglich aktuelle Nachrichten rund ums Auto. All das gibt es auch als Newsletter - bequem per E-Mail direkt in Ihr Postfach. Sie können den täglichen Überblick zu den aktuellen Nachrichten kostenlos abonnieren und sind so immer sofort informiert.