Hyundai Ioniq

Hyundai Ioniq: Dreifach hält besser

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Eineiige Drillinge sind in der Natur ein äußerst seltenes Phänomen - die Wahrscheinlichkeit dafür beträgt 1:200 Millionen. Und in der Automobil-Industrie stellt der jetzige Vorstoß von Hyundai mit dem Ioniq sogar ein Novum dar. Die Koreaner haben die völlig neue Baureihe als weltweit erstes Fahrzeug vom Start weg als Hybrid- und Plug-in-Hybrid-Fahrzeug sowie als reines Elektroauto konzipiert. Alle basieren auf einer gemeinsamen technischen Plattform. Los geht es in der zweiten Jahreshälfte 2016 mit dem Ioniq Hybrid- und Electric, der Plug-in-Hybrid folgt 2017. Alle Drei entspringen dem gleichen Grundgedanken: der Verbindung von moderner, elektrifizierter Antriebstechnik, umweltfreundlichen Materialien und einem Design, das dies zwar widerspiegelt, aber das Fahrzeug optisch nicht zur "Ökoschaukel" macht. Das nämlich schreckt viele Interessierte ab, die mit ihrem Auto nicht ständig im Mittelpunkt stehen wollen. Eher schüchterne Fahrer des BMW i3 können ein Lied davon singen. "Der Ionic sieht aus wie ein normales Familienauto", sagt Hans Kleymann, Pressesprecher von Hyundai Europe. Beim offiziellen Foto-Shooting erklärt der Hersteller, was das Modell so besonders macht. Im Design unterscheiden sich der Ioniq Hybrid, Electric und Plug-in-Hybrid bewusst nur in Details. Gemeinsam ist ihnen die fließende Karosserie-Form mit Luftströmungskanälen, die den extrem niedrigen Luftwiderstandsbeiwert von nur 0,24 optisch unterstreicht. Dazu tragen außerdem Heckspoiler und Diffusor, der aerodynamisch optimierte Unterboden, das Rad-Design und aktive Luftklappen im Kühlergrill bei den Hybriden bei. Der Ioniq Electric dagegen hat - wie etwa auch das facegeliftete Model S und das Model 3 von Tesla - gar keinen Kühlergrill im klassischen Sinne mehr. "Es gibt dort nichts zu kühlen, also kann man den Grill auch weglassen", heißt es bei Hyundai. An dessen Stelle rückt eine flächige, farblich abgesetzte Kunststoff-Abdeckung, das ist für die Aerodynamik ideal. Weitere Unterscheidungsmerkmale sind die je nach Variante in unterschiedlichen Farben abgesetzte Dekorleiste unter der Frontschürze (kupferfarben bei der E-Version und blau bei den Hybriden) und das Rad-Design. Für den Vollzeit-Stromer gibt es ausschließlich spezielle 16-Zöller, die mit den Öko-Reifen Michelin Energy Saver im Format 205/55 R16 bestückt sind - keine Schmalspur-Gummis also. Für die Hybride stehen 15 und 17 Zoll große Räder mit gleicher Bereifung zur Wahl. Der E-Motor im Ioniq Electric generiert eine Höchstleistung von 88 kW/120 PS sowie ein maximales Drehmoment von 295 Newtonmeter und beschleunigt den Wagen auf bis zu 165 km/h. Bei den Batterien setzt Hyundai auf Lithium-Polymer-Technik, die im Vergleich zu den üblicherweise verwendeten Lithium-Ionen-Akkus einen deutlich weniger ausgeprägten Memory-Effekt und ein niedrigeres Gewicht aufweisen und eine hohe maximale Leistung bereitstellen. Die Kapazität ist mit 28 kWh nicht gerade üppig. Doch durch den angegebenen Verbrauch von 12,5 kW/h auf 100 Kilometer - das ist das Niveau des elektrischen Smart - sollen Reichweiten von mehr als 250 Kilometer möglich sein. Ioniq Hybrid und Plug-in-Hybrid sind mit einem ausschließlich für die Teilzeit-Elektriker entwickelten 77 kW/105 PS starken 1.6-Liter-Benzindirekteinspritzer ausgerüstet, der 147 Nm bei 4.000/min maximales Drehmoment bereitstellt. Dazu kommt beim Hybrid ein Permanentmagnet-Elektromotor mit 32 kW/43,5 PS Leistung und 170 Nm Drehmoment, was eine Systemleistung von 104 kW/141 PS und 265 Nm ergibt und eine Höchstgeschwindigkeit von 185 km/h ermöglicht. Der Akku hat 1,56 kWh Kapazität. Im Plug-in-Hybrid leistet der Elektromotor 45 kW/61 PS, die Hochvolt-Batterie hat eine Speicherkapazität von 8,9 kWh, was für mehr als 50 Kilometer rein elektrische Fahrt reichen soll. Die Kraftübertragung erfolgt bei beiden über ein neu entwickeltes 6-Gang-Doppelkupplungsgetriebe auf die Vorderräder. Eine wichtige Rolle bei der Entwicklung der Ioniq-Baureihe hat neben den alternativen Antrieben auch die Verwendung umweltfreundlicher Materialien gespielt. So werden etwa die Bestandteile der Lackierung aus Soja-Öl gewonnen, alle Mineralöle wurden durch organische Stoffe ersetzt. Noch deutlicher wird der Öko-Gedanke im Innenraum, wo unter anderem bei den Tür-Innenverkleidungen und dem Armaturenbrett recycelter Kunststoff sowie pulverisiertes Holz und Vulkangestein zum Einsatz kommen. Der Clou: Das ist den Oberflächen nicht anzusehen, fühlt sich sehr angenehm an und spart zudem 20 Prozent Gewicht im Vergleich zu konventionellem Material. Dachhimmel und Teppiche bestehen aus Rohstoffen aus Zuckerrohr."Das hinzubekommen, war nicht einfach", sagt Hyundai-Designerin Tayo Osobu. "Denn die umweltfreundlichen Materialien müssen mindestens die Eigenschaften der sonst verwendeten entsprechen und dürfen auch nicht deutlich teurer sein." Das aber habe man geschafft, und durch die Bio-Stoffe entstehe als angenehmer Nebeneffekt auch ein anderer Geruch, der den Wohlfühl-Faktor erhöht. Dem gleichen Zweck dienen eine aufwändige Dämmung, dickeres Fensterglas und eine spezielle Beschichtung gegen Lärm, die für Stille im Innenraum sorgen sollen. "Für uns ist der Wagen der erste seiner Art, es werden viele weitere folgen", sagt Tayo Osobu stolz. Auch bei der Ausstattung des Ioniq lässt sich Hyundai nicht lumpen, eine Basis-Version gibt es im Grunde nicht. Eine Zwei-Zonen-Klimaautomatik ist immer an Bord, ebenso ein Abstands-Tempomat und auch ein Spurhalte- und Notbrems-Assistent, der Totwinkel-Warner wird aber voraussichtlich auf der Optionsliste stehen. Ein 7 Zoll großer TFT-Bildschirm mit einer Auflösung von 1.280 mal 720 Pixel zeigt alle wichtigen Informationen wie Geschwindigkeit, Ladezustand der Batterie, Tankinhalt, Fahrmodus und hybridspezifische Daten hinter dem Lenkrad an. Dazu kommt das Infotainment-System mit 8-Zoll-Touchscreen in der Mittelkonsole, das eine Smartphone-Anbindung über Android Auto oder Apple Car Play erlaubt und Live-Informationen wie die Tom Tom Dienste und Apps einbindet. Das Mobiltelefon kann während der Fahrt induktiv - also ohne Kabel - aufgeladen werden. Da bleiben kaum Wünsche offen.

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