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Moderne Karosseriekurven, jede Menge glänzendes Blech und viel Pferdestärken verspricht die Automobilbranche für die IAA in Frankfurt (17. bis 27. September). Elektrifiziert wird die Branche aber vor allem von den vielen neuen Strom-Autos, die in den Markt drängen wollen. (Teil 1/5)
Doch leider sind sie bislang noch nicht startklar und rollen höchstens zu Testzwecken über die Straßen. Weniger zukunftsträchtig, aber dafür sofort betriebsbereit sind die neuen Fahrzeuge der Kompakt- und Kleinwagenklasse, unter denen die Neuauflage des Opel Astra dieses Mal die Hauptrolle spielt. Auch in der Luxusliga sorgen nicht die Motoren für Spannung, sondern die neuen Modelle von Rolls-Royce und Bentley, die gerade in Zeiten der Krise mit viel Glitzer und Glamour um neue Kunden werben.
Für Sportwagen-Fans hat die Autoshow in diesem Jahr den Porsche Panamera, einen neuen Ferrari und den offenen Audi R8 im Gepäck. Auf den ersten Blick scheint es bei den vielen Neuheiten so, als ob die IAA von der Krise nichts zu spüren bekommen hätte. Doch dieser Eindruck täuscht.
Denn nach einigen ausländischen Herstellern wie zum Beispiel Nissan, Honda und Daihatsu hält man auf der wichtigsten europäischen Automobilmesse vergebens Ausschau. Das Auto der Zukunft tankt seine Energie an der Steckdose. Das glauben zumindest die Automobilhersteller und haben so ziemlich alle ein Fahrzeug mit Elektromotor parat. Am weitesten fortgeschritten ist die Technik beim Mitsubishi iMIEV. Da jedoch auch Mitsubishi der Messe fern bleibt, kann der Elektro-Stadtflitzer nicht bewundert werden. Lediglich im Testeinsatz sind der E-Mini und der Elektro-Smart. Letzterer präsentiert sich auf der Messe erstmals mit neuen Batterien.
Ebenfalls nicht untätig in Sachen Stromantrieb war Opel; die Rüsselsheimer wollen mit dem Ampera ein Elektroauto mit Reichweitenverlängerung auf den Markt bringen. VW hat dem Up einen kleinen E-Antrieb eingepflanzt und macht damit dem strombetriebenen Toyota iQ Konkurrenz. Aber nicht nur die ohnehin sparsamen Kleinwagen werden von den Herstellern unter Strom gesetzt.
Audi elektrifiziert das andere Ende seines Modellangebots, nämlich den PS-starken Sportwagen R8. Und Daimler verleiht dem SLS AMG nicht nur Flügel, sondern auch einen sauberen E-Motor. Eine ganze Reihe von Elektroautos hat hingegen Renault angekündigt und präsentiert die gemeinsam mit Nissan entwickelte Technik in Form eines Konzeptfahrzeugs.
Etwas ins Hintertreffen geraten, aber noch lange nicht vergessen ist der Hybrid-Motor. Peugeot setzt bei der Technik mit den zwei Herzen auf die Kombination mit einem Dieselmotor und zeigt gleich zwei Modelle: den Peugeot 3008 und den Peugeot RCZ als „Hybrid4“-Versionen. Auch BMW hat zwei Modelle mit nach Frankfurt gebracht: den Active Hybrid 7 sowie den X6 Hybrid, beide schöpfen ihre Kraft aus der Kooperation von Verbrennungs- und Elektromotor. Ein neues Kleid hat der Plug-in-Hybrid Toyota PHEV erhalten und trägt nun die Züge des neuen Prius Hybrid.
Der Kleinwagen-Boom der vergangenen Messen ist hingegen erst einmal vorbei. Zwar zeigen sich mit der dreitürigen Version des neuen VW Polo, dem Citroen C3 und dem Chevrolet Spark auch in Frankfurt neue Cityflitzer, der Fokus liegt aber bei den größeren Modellen. Zu den Messe-Highlights zählt auf alle Fälle die neue Generation des Kompaktklässlers Opel Astra, der dem im vergangenen Jahr frisch renovierten Golf ein paar Kunden abjagen will. Gelingen soll das mit der größten Karosserie in der Kompaktklasse, der Design-Anleihe beim erfolgreichen Mittelklassemodell Insignia und den spitz kalkulierten Preisen.
Zum ersten Mal in der Liga der Kompakten mitspielen will Lexus mit einem neuen Einstiegsmodell. Der Premium-Wagen könnte als Serienversion gegen BMW 1er und Audi A3 antreten. Auch bei den Ablegern der Kompakt-Klasse tut sich etwas. So kommt mit dem BMW X1 der kleinere Bruder des X3 nach Frankfurt, ein knapp viereinhalb Meter langes Kompakt-SUV, das wahlweise mit Front- oder Allradantrieb zu haben ist. Peugeot nutzt die Basis seines Kompaktmodells 308 für das 2+2-sitzige Coupé RCZ, das mit großem Kuppel-Glasdach und neuem Turbobenziner gegen den Audi TT antritt.
Und VW motzt den Golf auf und spendiert der neuen R-Version eine auf 270 PS verstärkte Version des aus dem Golf GTI bekannten Turbomotors. Mit neuem Familiengesicht präsentieren sich der modellgepflegte Kompakt-Kombi VW Golf Variant sowie der Kompakt-Van VW Touran. In der oberen Mittelklasse hat Mercedes-Benz die neue Kombi-Version der E-Klasse im Gepäck. Das sogenannte T-Modell punktet vor allem mit den rund zwei Kubikmetern Laderaum. Ganz neue Nischen eröffnen Audi und BMW in der gehobenen Businessklasse. Als Mischung aus Limousine, Coupé und Kombi will der viertürige Audi A5 Sportback designverliebte Familienväter locken. Die fließend-elegante Linie übernimmt der Neue vom zweitürigen Audi A5, eine große Heckklappe soll die Alltagstauglichkeit auf das Niveau von Limousine und Kombi heben.
Ebenfalls in neuartigem Mix tritt der BMW 5er GT an; er vereint den robusten Auftritt eines SUV mit Gran Turismo-Attributen wie coupéhafter Karosserie und hoher Reisetauglichkeit. Auch Porsche setzt auf einen Konzeptverschnitt: Der Panamera tritt zeitgleich mit seiner Markteinführung in Frankfurt als große viertürige Reiselimousine mit Coupé-Heck auf. Beim Fahrverhalten zeigt sich das neue Flaggschiff als reinrassiger Sportwagen. Der Aston Martin Rapide steht mit ähnlichem Konzept ebenfalls in den Startlöchern. Sportwagen-Neuheiten sind in Frankfurt allgemein stark vertreten. In voller Pracht präsentiert sich dort erstmals der Mercedes-Benz SLS AMG, ein Supersportler, der das Design des legendären Flügeltür-SL aus den 50er-Jahren zitiert.
Einem seiner stärksten künftigen Wettbewerber begegnet der Flügeltürer gleich auf dem Messegelände: dem Ferrari 458 Italia, Nachfolger des F430. Beide neuen Modelle werden von einem bärenstarken V8-Ottomotor angetrieben und fahren mit einem Preis von voraussichtlich knapp unter 200 000 Euro in der gleichen Kostenliga. Außerdem zu sehen ist die Roadsterversion des Audi R8 sowie eine Elektrovariante des Coupés. Auch in der Oberklasse finden sich neue Pärchen.
Als Einstiegsmodell der englischen Nobelmarke schwebt der gut fünf Meter lange Rolls-Royce Ghost in Frankfurt ein. Auf Basis des 7er BMW will die Limousine sänftenartigen Komfort, edles Ambiente und souveräne Motorleistung vereinen. Ähnliche Ziele setzt sich das neue Flaggschiff von Bentley. Der Nachfolger des aktuellen Arnage heißt „Mulsanne“ und wird auch einen emissionsarmen Ethanol-Motor erhalten.
In einer Preisklasse tiefer als der Superluxusmobilen wirbt die neue Oberklassenlimousine Jaguar XJ um größere Kundenschichten. Anstatt der barocken Formen des Vorgängers sind nun dynamische Linien, eine aggressiv geschnittene Front und ein bulliges Heck angesagt. Eine weitere Premiere ist auf dem Fiat-Stand zu sehen. Zum ersten Mal tritt der italienische Automobilkonzern gemeinsam mit seinem jüngsten Familienmitglied Chrysler auf. So finden sich neben den Fahrzeugen von Fiat, Alfa Romeo, Lancia und Abarth Autos der Marken Chrysler, Jeep und Dodge.
Die 63. Internationale Automobilausstellung findet vom 17. bis 27. September in Frankfurt am Main statt. Insgesamt rund 60 Automobilhersteller aus aller Welt werden vertreten sein. Der Eintritt kostet während der Fachbesuchertage am 17. und 18. September 45 Euro. Während der Publikumstage vom 19. bis 27. September gibt es unter der Woche Tageskarten für 13 Euro, an den beiden Wochenenden kosten sie 15 Euro. Wer nur einen kurzen Blick in die Hallen werfen will, kann das günstige Feierabendticket nutzen. Es gilt in der zweiten IAA-Woche jeweils ab 15 Uhr und kostet 8 Euro. Für Schüler, Auszubildende, Studenten, Grundwehr- und Zivildienstleistende gibt es weitere Sondertarife: Sie zahlen an allen Publikumstagen 7,50 Euro und erhalten ein Feierabendticket für 4,50 Euro. Kinder unter 6 Jahren haben freien Eintritt.
+++IAA 2009 – Von Stand zu Stand: Von Aston Martin bis Dacia (Teil 2/5)+++
geschrieben von (sta/mid) veröffentlicht am 03.09.2009 aktualisiert am 03.09.2009
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