IAA-Eröffnung: Merkel ist stolz auf Autoindustrie

Mit lobenden Worten für die wirtschaftliche Leistung und für die hohe Innovationskraft der deutschen Autoindustrie hat Bundeskanzlerin Angela Merkel in Frankfurt die 65. Internationale Automobilausstellung (65. IAA) eröffnet.

Merkel sagte, die Autoindustrie sei die forschungsfreudigste Branche in Deutschland und international ein wichtiger Innovationstreiber: „Das erfüllt uns mit Stolz“. Gleichzeitig bekräftigte die Bundeskanzlerin ihren Anspruch, bis zum Jahr 2020 eine Million elektrisch angetriebener Fahrzeuge auf den deutschen Straßen zu haben.

In ihrer Rede sprach sie „von ganz herzlichem Dank“ gegenüber der Autoindustrie für das Engagement beim Voranbringen der Elektro-Mobilität. In der Frage künftiger CO2-Grenzwerte auf europäischer Ebene plädiert die Kanzlerin für eine vernünftige Balance zwischen ökologischen Vorhaben und unternehmerischer Freiheit und setzte sich dafür ein, dass Europa sich nicht mit zu hohen Anforderungen an die Industrie selbst seiner eigenen Stärke berauben werde.

Zuvor hatte Matthias Wissmann, Präsident des Verbandes der Automobilindustrie (VDA), darauf verwiesen, dass die IAA zwei technologische Megatrends setze, nämlich die Vernetzung des Autos und die Elektromobilität. Die Bedeutung der IAA gehe weit über die einer reinen Neuheitenschau hinaus und sie habe sich zur internationalen Leitmesse der Mobilität entwickelt. Das Automobil sei nach wie vor viel mehr als ein reines Transportmittel und die automobile Faszination habe sich zu einer Art von Völkerverständigung auf vier Rädern entwickelt.

Für die angebliche Abwendung der Jugend vom Auto konnte Wissmann keine Anzeichen entdecken, denn auf der IAA sinke das Durchschnittsalter der Besucher und an der Schulklassen-Aktion des VDA würden über 26 000 Schüler teilnehmen. Ebenso wie die Bundeskanzlerin plädiert der VDA-Präsident für eine vernünftige und realistische Gesetzgebung beim Festlegen der europäischen Emissionsnormen.

Wertschöpfung und Beschäftigung dürften nicht gefährdet werden, sagte Wissmannt und verwies auf die großzügigeren CO2-Grenzwerte von 121 g/km bis 2020 in den Vereinigten Staaten, auf 117 g/km in China und auf 105 g/km in Japan. Im Gegensatz dazu strebe Europa für 2020 ein CO2-Limit von 95 g/km an. Er habe den Eindruck, es gehe bei der CO2-Regulierung nicht nur um den Klimaschutz, sondern um eine grundsätzliche industriepolitische Weichenstellung.

Die Autoindustrie aber tauge nicht zum politischen Spielball. Zur Zukunft der Elektromobilität sagte Wissmann, dass bis Ende 2014 die deutschen Hersteller 16 E-Modelle auf den Markt bringen und elektrisches Fahren sei nicht mehr als Vision zu betrachten.

Bis zum 22. September präsentieren rund 1100 Aussteller auf der 65. IAA in Frankfurt insgesamt 159 Weltpremieren.

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