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Die eintrübende Konjunktur wirft schon vorab lange Schatten auf das diesjährige Messegeschehen. Alle Prognosen gehen von zurückgehenden Stückzahlen aus, die Hersteller bekommen den wirtschaftlichen Abschwung in den südeuropäischen Ländern deutlich zu spüren. Für 2013 seien allenfalls moderate Zuwächse zu erwarten, sagt die Marktuntersuchung der Deutsche Bank Research vorher. Da die Energieeffizienz der Fahrzeuge ein immer wichtigeres Erfolgskriterium wird, auch außerhalb Europas. Das Schaufenster der Messe kommt also zur rechten Zeit, um mit neuer Technologie und günstigeren Treibstoffverbräuchen zu reüssieren.
Der Weltmarktführer Daimler war schon frühzeitig vorgeprescht, er hat seine Messeneuheiten bereits gelüftet. Der Star der Marke Mercedes-Benz heißt Actros, der bereits bekannte Fernverkehrs-Truck ist in zahlreichen Varianten zu sehen. Ihm zur Seite steht der schlankere Antos, der alle schweren Aufgaben des Nah- und Mittelstreckenverkehrs übernehmen soll. Seine Kabinenformate, wahlweise kurz oder mittellang, werden künftig auch die neue Baugeneration zieren, die erst zur Bauma debütiert.
Der Newcomer Antos trägt ein markant-kantiges Profil zur Schau, die Verwandtschaft zum großen Bruder ist augenfällig. Der Auftritt ist schlanker, leichter und nicht zuletzt niedriger – die große Schau der Supertrucks ist nicht sein Revier. Zahlreiche Stopps und Abladestellen verlangen nach [foto id=“434279″ size=“small“ position=“left“]einem niedrigen und sicheren Einstieg, das moderne Cockpit bietet die Annehmlichkeiten der Actros-Fernverkehrstrucks.
Unter den neuen Kabinen sitzen ausnahmslos neue Motoren aus der Weltmotorengeneration des Konzerns. Den Mercedes-Kunden erwartet ein breites Spektrum an Motorleistungen, er bekommt für seinen Truck die Leistung, die er wünscht oder braucht. Für leichtere Transportaufgaben genügt der brandneue 7,7-Liter-Reihensechszylinder mit der Bezeichnung OM 936, der mit Leistungen von 175 kW/238 PS bis 260 kW/354 PS aufwartet. Die hochmodernen Dieselmotoren ziehen alle Register des modernen Maschinenbaus – mit obenliegenden Nockenwellen, Common-Rail-Hochdruckeinspritzung und der weltweit ersten verstellbaren Auslassnockenwelle in einem Dieselmotor.
Bereits zur Heavy-Duty-Klasse zählt der Reihensechszylinder mit 10,7 l Hubraum, er hört auf den Namen OM 470 und basiert auf den schweren Actros-Motoren. Der kompakte Motor, die goldene Mitte des Angebots, verdient sich seine Lorbeeren auch mit seinem Gewicht – er zählt zu den leichtesten Aggregaten dieser Leistungsklasse. Seine Leistungswerte reichen von 240 kW/326 PS bis 315 kW/429 PS, die maximalen Drehmomente von 1 700 Nm bis 2 100 Nm.
Verlangen schwere Transportgewichte oder Topografien hohes Anfahrvermögen oder enorme Dauerleistung, empfiehlt der Hersteller die schweren OM 471-Motoren. Die haben sich mit 310 kW/421 PS bis 375 kW/510 PS bereits einen guten Namen gemacht. Unisono entsprechen alle Motoren bereits der Abgasnorm Euro 6. Sie arbeiten alle mit Common-Rail-Einspritztechnik plus Abgasrückführung. Die Abgasnachbehandlung übernehmen SCR-Katalysatoren plus Oxikat und Partikelfilter.[foto id=“434280″ size=“small“ position=“right“]
Ob der brandneue Volvo FH den Mercedes-Trucks die Show stiehlt, zeigt sich in Hannover. Das Zeug dazu hat er jedenfalls. Der Fernverkehrstruck kommt mit neuer Kabine, neuen Motoren und mit neuem Fahrgestell. Das führt und federt erstmalig in einem Serien-Lkw mit Einzelradführung an der Vorderachse, die aufwändige Konstruktion soll dem Schwerfahrzeug einzigartige Fahreigenschaften bescheren. Das neue Fahrerhaus bietet mit einem Kubikmeter mehr Innenraum deutlich mehr als der Vorgänger. Auf der Motorenseite starten die Schweden mit einem überarbeiteten 13-Liter-Sechszylinder in die Euro 6-Ära, noch mit Pumpe-Düse-Einspritzung, aber mit Abgasrückführung plus SCR-Kat (Adblue-Eindüsung in den Abgasstrom). Für nächstes Jahr ist ein komplett neues Triebwerk angekündigt, das nach dem Turbocompound-Prinzip arbeitet. Eine zweite Turbine wird vom Abgasstrom betrieben und bringt diese Energie auf die Kurbelwelle – mit dem Resultat eines ungewöhnlich hohen Drehmoments von 2 800 Nm. Und das neue Getriebe I-Shift 2 mit Elektronikgehirn arbeitet mit 2 Kupplungen und noch schnelleren Schaltungen.[foto id=“434281″ size=“small“ position=“left“]
MAN zeigt auf der IAA die neuen Euro 6-Motoren, die zeitgleich in allen Truck-Baureihen breit machen. Die haben durchgängig eine optische Retusche erfahren – mit einer neuen Löwen-Chromspange und einen optisch bis zum Stoßfänger verlängerten Grill. Größere Veränderungen findet der interessierte Betrachter allenfalls an den neuen Euro 6-Motoren unter dem Fahrerhaus. Die Motorleistungen und die Fahrleistungen bleiben auf gleichem Niveau, auf Motorleistungen, die größer als 480 PS sind, MAN-Kunden bis 2014 warten. Dann geht ein brandneuer 15,2-l-Reihensechszylinder in Serie, der für Leistungsbereiche größer 500 PS verantwortlich zeichnet. Und ganz nebenbei fällt mit der Euro 6-Einführung der große V8-Diesel (Gemeinschaftsentwicklung mit Liebherr) aus dem Programm.
Die Grundkonstruktionen der großen und kleineren MAN-Motoren bleiben wie sie waren. Die gekühlte Abgasrückführung (AGR) kennen Insider bereits seit mehr als ein Jahrzehnt. Gekühlte Abgase in der Verbrennungsluft senken die Verbrennungstemperatur, so entstehen weniger Stickoxide. MAN setzt bei Euro 6 auf eine elektronisch geregelte Abgasrückführung mit Lambdasonde und einen Partikelfilter, das bewährte Common-Rail-System spritzt auch weiterhing mit maximal 1.800 bar Kraftstoff ein.
geschrieben von auto.de/(wot/mid) veröffentlicht am 12.09.2012 aktualisiert am 12.09.2012
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