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Ford
Hanau/Barcelona – Formal gesehen wäre eigentlich nur ein Facelift an der Reihe, aber Ford hat den Focus doch umfangreicher überarbeitet. Die Konkurrenz in der VW-Golf-Klasse ist groß. So geht die kurz vor dem Genfer Autosalon gerade in Hanau und beim Mobile World Congress in Barcelona erstmals statisch vorgestellte Focus-Neuauflage im Herbst bei uns im Umfeld asiatischer Konkurrenten wie Hyundai i30, Kia Cee’d, Toyota Auris, den Franzosen wie Citroën C4, Peugeot 308, Renault Mègane oder dem Opel Astra an den Start.
Das aufgefrischte Volumenmodell der Marke fährt künftig mit dem bereits vom Fiesta bekannten Trapez-Kühlergrill vor, der später dann auch noch den nächsten Mondeo zieren wird. Insgesamt, sagt Ford-Designer Stefan Lamm, habe man den Focus „noch emotional-athletischer“ machen wollen, um schon optisch einen Vorgeschmack darauf zu geben, „was der Focus auch fahrdynamisch so alles kann“.
Handling, Lenkung und Fahrkomfort sollen besser sein und die Abstimmung der in Saarlouis vom Band laufenden Europa-Versionen sei „dynamischer ausgelegt“, verspricht der bei Ford in Europa für Baureihen wie den Focus zuständige Sherif Marakby. Der Wagen könne dank weiterentwickelter Einparkhilfe jetzt ebenfalls in Parkboxen lenken, die quer zur Fahrtrichtung stehen, Knopfdruck genügt: „Der Fahrer muss nur noch Gas geben und bremsen.“
Die neue Sensorik des Focus warne zudem beim Verlassen unübersichtlicher Parklücken vor anderen Verkehrsteilnehmern, die sich in einem Bereich von 40 Metern links und rechts des Hecks nähern. Die automatische Bremsfunktion verringere jetzt bis Tempo 50 (statt vorher 30) Folgen von Auffahrunfällen, wie sie laut Marakby „vor allem im Stadtverkehr passieren“. Wer will, kann nun sogar Schaltwippen am Lenkrad oder ein beheizbares Lenkrad ordern.
Die nächste Ausbaustufe der sprachgesteuerten Multimedia-Vernetzung ist mit hochauflösendem Acht-Zoll-Touchscreen-Monitor und einfacheren Funktionen für Audio, Klima, Navigation und Telefon kombiniert. Selbst die Suche nach einem Restaurant falle in Zukunft leichter: „Sie brauchen dann nur noch Ich habe Hunger“ zu sagen“, weist Marakby zugleich auf ein intuitiveres Bedienkonzept mit etwa zwei Drittel weniger Schalter, Hebel oder Knöpfe hin. Kleinteiligkeit und Überfrachtung, räumt ein anderer Ford-Mann ein, „sind uns in der Vergangenheit ja immer wieder um die Ohren gehauen worden“.[foto id=“501218″ size=“small“ position=“right“]
Der aktuelle Focus, als vier- und fünftürige Limousine, Kombi, ST und als Elektrovariante ab rund 16 500 bis fast 40 000 Euro in der Liste, wird viermal als Benziner mit 63/85 bis 134/182, fünfmal als Diesel mit 70/95 bis 120/163 und einmal mit der Möglichkeit, ihn auch mit Flüssiggas zu fahren, angeboten. Für die Neuauflage sind vorerst jeweils fünf Benziner und Diesel mit Fünf- und Sechsgang-Schaltgetrieben sowie mit Sechsstufen-Automaten vorgesehen.
Als erster Ford in Europa hat der neue Focus, der – wichtig im Kombiland Deutschland – gleich auch als Turnier kommt, den 1,5-Liter-Ecoboost-Benziner mit 110/150 und 132/180 kW/PS unter der Haube. Der neue 1,5-Liter-Diesel ist mit 70/95, 77/105 und 88/120 kW/PS zu haben. Die Einsparungen beim Spritverbrauch rechnet der bei Ford Europa für Produktentwicklung zuständige Joe Bakaj mit bis 17 Prozent bei den Benzinern und bis 19 Prozent bei den Diesel vor.[foto id=“501219″ size=“small“ position=“left“]
Bakajs Chefin, Barb Samardzich, ist in jedem Fall zuversichtlich, dass der seit 1998 weltweit auf rund 140 Märkten mehr als zwölf Millionen Mal verkaufte Focus weiter seinen Weg gehen wird. In Europa hat das Kompaktmodell immerhin zuletzt schon zwölf Prozent Marktanteil erreicht. Ob er freilich in Ländern wie Deutschland den Abstand zum Klassenprimus Golf nennenswert verringern wird, bleibt abzuwarten. Fest steht: Der sportliche ST folgt, wenn auch wohl deutlich später. Und über den Über-Focus RS „darf“, so Ford, „zumindest spekuliert werden“. /Fotos: Koch
geschrieben von auto.de/Günther Koch/KoCom veröffentlicht am 24.02.2014 aktualisiert am 24.02.2014
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