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Nicht viele Firmen schaffen es, ihren Markennamen so populär zu machen, dass er als Synonym für eine ganze Produktgattung steht. So wie beispielsweise Tempo oder Tesa als Begriffe für Einwegtaschentücher und Klebeband verwendet werden, so ist Carrera – zumindest in Deutschland – der Sammelbegriff für alles, was mit der Modellautorennbahn zu tun hat. Zum 50-jährigen Bestehen im vergangenen Jahr liegt nun ein Buch über den Spielwarenhersteller vor.
Carrera ist eine Erfolgsgeschichte, aber auch eine Achterbahnfahrt mit vielen Höhen und Tiefen. Den Namen selbst – er bedeutet im Spanischen „Rennen“ – hätte es beinahe gar nicht gegeben. Aus den anfänglichen Bedenken von Porsche wurde dank Huschke von Hanstein aber eine Marketingstrategie von der beide Seiten bis heute profitieren. So ist es auch nicht verwunderlich, dass die Jubiläums-Sets im vergangenen Jahr mit Porsche-Modellen an den Start gingen.
Andreas A. Berse hat mit „Carrera – 50 Jahre am Drücker“ sowohl eine kurzweilige Firmenchronik als auch eine Hommage an die Menschen hinter der Kultmarke verfasst. Die wichtigsten Produktentwicklungen werden ausreichend dargestellt, ohne dass sich der Autor zu sehr in der Modelltiefe verliert. Noch nicht jeder Carreraristi dürfte wissen, dass das Unternehmen zeitweilig selbst Flugzeuge und Raumschiffe auf die transparente (Umlauf-)Bahn schickte. Fast vergessen ist auch heute die Spielwelt Struxi im Playmobil-Stil. Berse beleuchtet vor allem immer wieder die Hintergründe von Erfolgen und Bruchlandungen mit den Produkten. Das betrifft beispielsweise auch das Pro-X-System, dessen rasches Verschwinden vom Markt viele Kunden und Händler verärgerte. Dem Leser nicht immer ganz erschließen sich dagegen Kapitel wie das über eine Carrera-Nacht im Porsche-Museum oder das Duell zweier RC-Modelle mit den Protagonisten von „Alarm für Cobra 11“.
Gleichzeitig kommt das Buch natürlich nicht an einem Kapitel besonders schicksalsträchtiger deutscher Wirtschaftsgeschichte vorbei, die 1985 mit dem Freitod des Firmeninhabers Hermann Neuhierl ihren traurigen Höhepunkt erreichte. Doch auch Nachfolger Kurt Hesse machte mit der Hausbank nicht die besten Erfahrungen und flog aus der Bahn. Dass Carrera trotz der Tiefschläge heute besser denn je dasteht, verdankt das Unternehmen zum einen dem guten Ruf der Anfangsjahre, zum anderen dem Engagement der österreichischen Stadlbauer-Gruppe, die die Marke ab 1999 wieder zurück auf die Überholspur führte. Und eines darf an dieser Stelle schon verraten werden: Auch in diesem Jahr ist Carrera für eine Überraschung gut – und wird mit dem Tatra T 600 wieder einmal ein ungewöhnliches Fahrzeug auf die Schlitzpiste bringen.
„Carrera – 50 Jahre am Drücker“ von Andreas A. Berse ist im Delius-Klasing-Verlag erschienen. Das Buch hat 176 Seiten mit 223 Fotos und 19 Abbildungen. Es kostet 34,90 Euro.
geschrieben von auto.de/(ampnet) veröffentlicht am 03.03.2014 aktualisiert am 03.03.2014
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