Porsche

Im Freuden-Haus: Im Porsche-Museum ist sogar eine gläserne Werkstatt untergebracht

Zuffenhausen – Christian Dau versteht sich aufs Reden. Kein Wunder, der Mann ist oberster Öffentlichkeitsarbeiter bei Porsche. Neulich, so erzählt er zuletzt zur Einstimmung auf einen Rundgang durch das neue Museum am Stammsitz in Stuttgart-Zuffenhausen, habe er das wohl mit größte und spektakulärste Bauprojekt in der Geschichte des Unternehmens als „Freuden-Haus“ bezeichnet – und sei dabei schief angesehen worden, obwohl er natürlich ein Haus voller Freude meinte …

Monumentales Gesamtwerk

Zuffenhausen, Dezember 2008. Das neue Museum der Sportwagen-Schmiede ist fertig. Für den 140 Meter langen und 70 Meter breiten futuristischen Bau, [foto id=“132507″ size=“small“ position=“right“]der rund 100 Millionen Euro gekostet hat, haben Arbeiter am Porscheplatz direkt vor den Werkstoren gut dreieinhalb Jahre lang erst 66 000 Kubikmeter Erde ausgehoben und dann 21 000 Kubikmeter Beton und 6000 Tonnen Stahl zu einem monumentalen Gesamtwerk zusammengefügt, das im zweiten Obergeschoss eine Ausstellung mit mehr als 400 Exponaten beherbergt. Es gibt eine Etage höher einen Konferenzbereich und eine Dachterrasse. Porsches Archiv, mit drei Millionen Fotos, zwei Kilometer Akten und 5000 Stunden Film eines der größten der Branche, zwei Restaurants, eine Kaffeebar, ein Shop sind in dem Komplex untergebracht – und eine Museumswerkstatt.

Blick hinter die Kulissen

Mit Museumsleiter Achim Stejskal blicken wir hinter die Kulissen. Die historischen Fahrzeuge im „Rollenden Museum“ sind in tadellosem Zustand. Aber sie brauchen regelmäßig Pflege, um jederzeit startklar zu sein, worum sich Mitarbeiter eben der Museumswerkstatt kümmern. Sie bereiten alle historischen Renn- und Sportwagen auf ihre weltweiten Einsätze vor, warten sie, reparieren je nach Bedarf.

Zur Oldtimer-Restauration

Die Spezialisten stehen auch Privatkunden für die Restauration ihrer Oldtimer zur Verfügung, wozu alle Straßenfahrzeuge zählen, deren Serienproduktion vor mindestens zehn Jahren ausgelaufen ist. Der erste Serien-Porsche 356 etwa fällt natürlich darunter, der 914, der 959 und der 911 einschließlich des Typs 964 sowie alle wassergekühlten [foto id=“132508″ size=“small“ position=“left“]Vier- und Achtzylinder-Modelle. Dabei wird nicht hinter verschlossenen Türen gewerkelt. Die Zuffenhausener sind stolz auf ihre „weltweit einzige Museumswerkstatt“, in der Besucher die Arbeiten mitverfolgen können: Eine Glastrennwand gibt gleich im Foyer den Blick in die Werkstatt frei.

Mit Erfahrung in allen Baujahren

Ein Meister, drei Mechaniker, ein Sattler, ein Kundenberater bilden dort das Team, sind erfahren in Porsche-Fahrzeugen aller Baujahre, egal ob aus der Serienproduktion oder dem Motorsport. Ihnen obliegt schließlich auch die korrekte Einstellung sensibler Hochleistungstriebwerke klassischer Rennwagen wie dem Zwölfzylinder-Turbomotor eines 917. Dazu steht eine moderne Ausrüstung mit zwei Hebebühnen, Drehbänken und Fräsmaschinen für praktisch alle Servicearbeiten, Reparaturen und Restaurierungen zur Verfügung. Kleinere Karosseriereparaturen sind möglich, selbst einfache mechanische Komponenten können nachgefertigt werden. Für alle darüber hinaus anfallenden Aufgaben kann das Team die gesamte Infrastruktur des Unternehmens nutzen.

Nicht nur Porsche-Fahrer

Als Ziel hatten sich die Museumsverantwortlichen bis Ende Dezember rund eine halbe Million Besucher gesetzt. Schon im November waren seit Eröffnung Ende Januar 450 000 erreicht. Da kommt, mit Blick auf das „Freuden-Haus“, auch bei Christian Dau Freude auf. Zumal sich nicht nur Porsche-Fahrer dort, angefangen vom legendären Radnaben-Lohner-Porsche [foto id=“132509″ size=“small“ position=“right“]aus dem Jahr 1899 über das weltweit erste Hybriadauto aus dem Jahr 1900 bis hin zur aktuellen Elfer-Generation, auf eine Zeitreise in die Porsche-Historie begeben haben. Zumindest laut erster Bilanz hatten drei von vier Besuchern nichts mit der Marke zu tun.

Direkt am Porscheplatz

Das Porsche-Museum am Porscheplatz in Stuttgart-Zuffenhausen hat dienstags bis sonntags von 9 bis 18 Uhr geöffnet. Die Museumswerkstatt erlaubt montags bis freitags von 9 bis 16 Uhr einen Blick hinter ihre Kulissen. Erwachsene zahlen acht Euro, bei Ermäßigung kostet der Eintritt die Hälfte, für Kinder bis 14 Jahre, sowie angemeldete Schulklassen gar nichts. Gruppen- und Sonderführungen sind möglich. Eine Tiefgarage ist vorhanden. Information: Porsche Museum, Porscheplatz, 70435 Stuttgart, Telefon 01805-356911 (0,14 Cent/Minute aus deutschem Festnetz) für allgemeine Besucheranfragen oder 0711-91120911 für Gruppen-/Sonderführungen, oder www.porsche.com.

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Gast auto.de

Februar 19, 2010 um 7:37 pm Uhr

Klasse Überschrift! Und toller Einstieg in den Text. Sowas macht Spaß zum Lesen.

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