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Land Rover
Marrakesch – Was für ein Bild! In der Haouzebene bei Marrakesch in Marokko die Palmen unten, etwas weiter hinten die schneebedeckten Gipfel der Berge oben. Fast 4170 Meter ragt der Toubkal im Hohen-Atlas-Gebirge empor. Wir haben vor, bei der Land-Rover-Experience diesmal mit dem neuen Range Rover etwa die Hälfte dieser Höhe zu schaffen.
Der Hohe Atlas ist neben Rifgebirge, Mittlerem und Antiatlas einer von vier Gebirgszügen in Marokko (Information: Fremdenverkehrsamt Marokko, 40210 Düsseldorf, Telefon 0211-370551, www.marrakech-info.com). In den Hochlagen ist Wintersport möglich. Wer will, kann über den 2260 Meter hohen Tizi-n’Tichka-Pass nach Ait Benhaddou mit seinen typischen Tighremts-Wohnburgen aus Lehm fahren, weiter zu den Höhlenspeichern bei Tazlaft, in das für seine El-Glaoui-Kasbah bekannte Telout oder zur Speicherburg bei Igherm n’Ougdal. In Tinmal soll die aus der Zeit um 1155 stammende Moschee sogar für Touristen zugänglich sein.
An den Nordhängen des Hohen Atlas und in den fruchtbaren Tälern hat sich teilweise noch das traditionelle Leben der Berber erhalten. Die Südseite soll verkehrstechnisch und touristisch noch besser erschlossen sein. Spektakulär dort schon von den Bildern her ist die Schlucht des Dades bei Boumalne, nicht minder eindrucksvoll nördlich von Tinerhir die Todgha-Schlucht. Lokale Veranstalter bieten Wander- und Trekking-Touren an. Bekannt ist der Hohe Atlas für seltene Mineralien.
Die Range Rover, mit denen wir unterwegs waren, starten in Neuauflage bei uns Mitte Januar ab 89 100 bis 127 100 Euro. Zur Wahl stehen ein 5,0-Liter-Achtzylinder-Kompressorbenziner mit 375/510 sowie zwei 3,0- und [foto id=“447748″ size=“small“ position=“right“]4,4-Liter-Sechszylinder-Turbodiesel mit 190/258 und 250/339 kW/PS
Es ist noch relativ früh am Morgen. Eine dichte, graue Nebelglocke wabert bei Annakhil über der Palmeraie-Region in den östlichen Außenbezirken der Millionen-Stadt Marrakesch. Im neuen Taj Palace (Palasthotel, 161 Zimmer/Suiten, indisch-orientalischer Stil, Eröffnung Anfang 2013, www.tajhotels.com) bereiten sie sich auf die offizielle Eröffnung zu Beginn des neuen Jahres vor.
Unmittelbar vor dem Hauptportal, am Ende der schnurgeraden langen Zufahrt, weist Instruktor Armin Lauber ins Konvoi-Fahren ein. Dass es sich bei dieser Tour um eine „Abenteuerreise mit erheblichen Anforderungen an Mensch und Material“ handelt und wir auch die anderen Hinweise auf einem entsprechenden Merkzettel „aufmerksam gelesen“ haben, müssen wir aus Versicherungsgründen sicherheitshalber vorher unterschreiben.
Dass es zu extremen Belastungen bei Fahrten in schwierigem Gelände kommen kann. Dass Sand, Staub und ungünstige Witterungsverhältnisse auf die persönlichen Ausrüstungsgegenstände einwirken können. Dass Eselskarren plötzlich am Wegrand auftauchen können, steht zwar nicht in der Übersicht. Der Land-Rover-Experience-Mann erwähnt es dennoch vorsichtshalber. „Passen Sie also da besonders auf!“ Noch eine kurze Überprüfung der in den Wagen befindlichen Funkgeräte – und los geht’s.
Wir fahren erst östlich an Marrakesch vorbei, biegen nach Süden ab. Die Route Regionale 203 führt uns von nun an direkt auf den Hohen Atlas zu. In Tahannaout geht die Ebene so langsam in hügeligere Gefilde über; der Ort selbst liegt am Rand des von dem riesigen Toubkal-Massiv geprägten gleichnamigen Nationalparks. Nur noch vereinzelt finden sich Douar-Dörfer aus Stampflehm-Häusern an der Strecke. Die Täler schneiden sich immer tiefer in die zunehmend bergigere Landschaft ein. Die Vegetation wird, je höher wir kommen, immer karger. Nadelbäume lösen schließlich Thymian, Rosmarin, Lavendel und andere Pflanzen ab, die weiter unten sonst an den Hängen wachsen. „Hier sind wir“, sagt Ahmed Bassir, der uns auf dieser Tour begleitet, „eigentlich mitten im Berberland.“
Die Berber seien als ursprüngliche Bevölkerungsgruppe fast im gesamten Norden Afrikas auch auf dem Gebiet des heutigen Königreichs Marokkos die „ersten Menschen“ gewesen, erzählt Ahmed. Vor allem in Marokko bezeichneten sich einige von ihnen nach wie vor stolz als Imazighen, als Freie, fänden sich darüber hinaus in [foto id=“447749″ size=“small“ position=“left“]einer eigenen muttersprachlichen Volksgruppen-Bezeichnung wieder. Den Anteil der Berber in seinem Land schätzt Bassir auf 70 Prozent. Deren Dialekte teilten sich in Marokko in die Sprachregionen Tarafit im Norden/Nordosten des Rifgebirges, Tamazight im Mittelatlas, „während die Berber im Hohen Atlas Taschelhit sprechen“. „Ein einfaches Volk, das für den Tag lebt“ Ahmed beschreibt sie als ein „einfaches Volk“, das „für den Tag“ lebe, vor allem Weizen und Gerste anbaue, ein wenig Vieh halte. „Wenn sie etwas zu essen haben, sind sie zufrieden.“ Und natürlich spiele die Gesundheit eine wichtige Rolle. Nicht zuletzt in den höheren Lagen des Gebirges, wo oft unwirtlichere Witterungsverhältnisse herrschten, im Winter regelmäßig sogar Schnee falle und die Wege zu einem Arzt, falls es ihn überhaupt auf dem Land gebe, mitunter noch länger und vor allem beschwerlicher seien. „Das ist dann, wie Sie sich denken können, gar nicht so einfach hier!“
Die Gegend, in der wir uns bewegen, reicht von Tahannaout über Moulay Brahim bis nach Asni. Von einem der höchsten Punkte, den wir bei etwa 1800 Metern erreichen, öffnet sich der Blick weit in die Ebene hinunter bis nach Marrakesch, wohin es, schätzt Ahmed, etwa 50 Kilometer sind. Das Gebirge fällt nach Norden hin ganz offensichtlich weniger abrupt ab, denn: „Sonst es viel schroffer“, beschreibt unser Begleiter den quer durchs Land verlaufenden Hohen Atlas als eine Art Wetterscheide, deren Vorteil es sei, dass sie die klimatischen Einflüsse aus der Sahara vor allem im Sommer stark abmildere. „Wissen Sie“, fragt Ahmed eher rhetorisch, „wie heiß es in einer Wüste sein kann?“ Und hinzu komme, betont er, dass die Flüsse, die im Gebirge entspringen, die Grundlage dafür bildeten, „dass in den Tälern und in Ebene überhaupt Landwirtschaft betrieben werden kann.“
Wie rund um den Barrage Lalla Takerkoust, den wir, wieder zurück aus den Bergen und unten in der Ebene, nach einem kurzen Mittagsstopp im „Le Relais Berbère“ (www.lerelaisberbere.com) erreichen. Der rund sieben Kilometer lange See ist etwa eine dreiviertel Stunde von Marrakesch entfernt. Als wir eine Furt durchqueren, bleibt das einzige Mal bei dieser Tour ein Wagen stecken. Doch ein Range Rover hat auch in Neuauflage genug Kraft, eines der Begleitfahrzeuge aus dem Schlamm zu ziehen.
An Oumnass und Tameslohte vorbei fahren wir zurück in Richtung Marrakesch. Der Verkehr wird dichter. Und selbst die Eselskarren nehmen wieder zu. Links der moderne Oberklasse-SUV beim Überholen. In der Mitte die archaisch anmutenden Gefährte mit den zotteligen Vierbeinern davor. Und rechts Frauen, die verschleiert sind. Was für ein Bild!
geschrieben von auto.de/Günther Koch/KoCom veröffentlicht am 28.12.2012 aktualisiert am 28.12.2012
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