Ford Transit

Im Rückspiegel: 50 Jahre Ford Transit (1)

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Ein halbes Jahrhundert hat er auf dem Buckel, Fords bekannter Transporter. Am 9. August 1965 rollt der erste Transit vom Band. Ein Jahr später tritt er dann auch in Deutschland an. Mittlerweile wurden weltweit mehr als sieben Millionen Exemplare verkauft. Dabei ist die Geschichte des Transit eigentlich noch etwas älter. Begonnen hat sie in Deutschland – mit dem FK 1000 – und in Großbritannien, mit dem hierzulande eher weniger bekannten Thames 400 E. Auf der Internationalen Automobil-Ausstellung (IAA) präsentiert Ford 1953 mit dem FK 1000 seinen ersten Transporter – und damit so etwas wie den Urahn des späteren Transit. Per Binnenschiff kommen die Karosserien vom damaligen Karosseriebetrieb Drauz in Heilbronn über Neckar und Rhein ins Werk Köln-Niehl. Bereits in den 1930er-Jahren setzt Drauz auf Fahrgestelle von Ford elegante Karosserien, die Zusammenarbeit ist also durchaus erprobt und bewährt. Die Ziffern beim 4,3 Meter langen FK 1000 stehen für die Nutzlast in Kilogramm, die Buchstaben für die Herkunft: von Ford Köln. Genau genommen liegt die Nutzlast bei exakt der Hälfte des zulässigen Gesamtgewichts von 2050 Kilogramm. Der Motor nimmt längs eingebaut vorn in der Kabine Platz. Den Vier-Zylinder-Benziner, der die Hinterräder antreibt, steuert der Taunus 12 M bei, die „Weltkugel“. Er holt aus 1,2 Litern Hubraum 28 kW / 38 PS, für einen Transporter damals ganz ansehnlich. Satte 95 km/h schafft das Nutzfahrzeug mit Blattfedern und 15-Zoll-Rädern damit. Serienmäßig übernimmt ein Drei-Gang-Getriebe (auf Wunsch: vier Gänge) mit Lenkradschaltung die Kraftübertragung. Von Anfang an gibt es den FK 1000 als Kastenwagen, Pritsche und Kombi sowie als achtsitzigen Bus. Exakt 1021 Exemplare des FK 1000 baut Ford im ersten Jahr. Die Produktion liegt damit bei 13 Transportern pro Tag. Danach steigen die Zahlen an und werden 1955 erstmals fünfstellig. Im Jahr 1964 erreicht die Transit-Fertigung ihre erste Rekordmarke von 35 242 Stück, was einem täglichen Ausstoß von 145 Einheiten entspricht. Im Jahr 1955 rückt der Motor des FK 1000 ein Stück nach hinten zwischen die Vordersitze, positiv für die Gewichtsverteilung und das Fahrverhalten. Jetzt ist auch ein Durchstieg innerhalb des Fahrerhauses möglich und der Fußraum wächst. Parallel dazu ergänzt ein stärkerer 1,5-Liter-Motor aus dem Taunus 15 M mit 40 kW / 55 PS das Programm. Blinker ersetzen 1958 die bisherigen Winker. Neu ins Programm kommt – mit höherer Nutzlast – der FK 1250. Basierte der Pritschenwagen bisher auf einem Plattform-Fahrgestell, also auf der Bodengruppe des Kastenwagens, so gibt es jetzt alternativ eine klassische Holzpritsche. Zu den Detailänderungen zählt ein Wechsel vom aufwändig gearbeiteten Front-Emblem zu geprägten Buchstaben.
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1961: Aus dem FK wird Taunus Transit

Zu Beginn des Jahres 1961 wird aus dem Buchstabenkürzel FK der Taunus Transit. Das nun durchweg verwendete Vier-Gang-Getriebe ist vollsynchronisiert (bisher erst ab Gang zwei), ein ausstellbares Dreiecksfenster ergänzt die Schiebefenster des Fahrerhauses. Spitzenmodell ist der achtsitzige Bus mit Luxus-Ausstattung und Verglasung des Dachrands. In den folgenden Jahren baut Ford das Programm weiter aus: Einstiegsmodell ist ab 1962 der Taunus Transit 800 mit reduzierter Nutzlast. Die bisher aufpreispflichtige Seitentür zum Laderaum gibt es nun serienmäßig. 1963 kommt der Taunus Transit 1500 mit erhöhter Nutzlast hinzu. Während sich die leichteren Taunus Transit durch eine selbsttragende Karosserie auszeichnen, gibt es den Taunus Transit 1500 ausschließlich als Fahrgestell mit zwillingsbereifter Hinterachse. Sein 1,7-Liter-Benziner mit 44 kW / 60 PS stammt aus dem Taunus 17 M. Bei allen Taunus Transit ersetzt eine Mittelschaltung die bisher verwendete Lenkradschaltung. Nach zwölf Jahren und 255 832 Exemplaren endet 1965 die Laufbahn des Taunus Transit, der ab 1964 für kurze Zeit auch im portugiesischen Azambuja montiert wird. Unabhängig und parallel zum FK und Taunus Transit der Ford-Werke in Deutschland legt Ford of Britain in den 1950er-Jahren ebenfalls einen Transporter auf. Der Ford Thames 400 E tritt 1957 als Nachfolger des veralteten Fordson aus den Dreißigern an. Auch für den den Thames ist – wie beim FK 1000/Taunus Transit – eine Frontlenker-Konstruktion mit Motor vorne in der Kabine zwischen den Sitzen und Antrieb auf die Hinterachse kennzeichnend. Verkauft wird er sich beinahe ausschließlich in Großbritannien, seine Stückzahlen liegen in einer ähnlichen Größenordnung wie bei seinem deutschen Pendant.
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1965: Aktion Rotkäppchen – das Ende der Doppelarbeit

Anfang der 1960er-Jahre läutet Ford das Ende der deutsch-britischen Doppelarbeit ein. Für beide Baureihen soll – unter dem Codewort „Redcap“ (Rotkäppchen) – ein gemeinsamer Nachfolger entwickelt werden. Da Deutsche und Briten eine eigene, erfolgreiche Automobil- und Transporter-Historie haben, sind sie anfangs nur schwer unter einen Hut zu bringen. Aber die amerikanische Muttergesellschaft setzt sich durch. Sie liefert den Entwurf für das neue Modell, mit einer eigenständigen Plattform und Motoren aus dem Pkw-Bau. Auch das Styling ist amerikanischen Ursprungs, die US-Design-Studios liefern per Schiff ein dreidimensionales Ton-Modell nach Großbritannien. Optik und Konzept sind Anfang 1963 definiert, der Transporter wird in…

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