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Salzburg – Berge, Seen, Schlösser. Traditionelle und avantgardistische Architektur. Wir sind im Salzkammergut in Österreich. In Salzburg, der Hauptstadt des gleichnamigen Bundeslandes, mit der sich doch einige Superlative verbinden. Etwa die Festung Hohensalzburg als größte erhaltene Burg Mitteleuropas. Oder der Reißzug als weltweit älteste erhaltene Standseilbahn. Und: Salzburg, urkundlich erstmals 1120/30 erwähnt, ist die älteste Stadt im Gebiet des heutigen Österreich.
Es geht, wenn man sich am Mönchsberg aufhält, noch weiter. Denn zwei weitere Bestmarken verbinden sich mit ihm: Mit dem Almkanal, angelegt im 8. Jahrhundert, führt sowohl der älteste mittelalterliche Wasserstollen Mitteleuropas durch ihn als auch mit dem Sigmundstor von 1766 der älteste Straßentunnel Österreichs. Der 540 Meter hohe Plateauberg prägt das Bild dieser Stadt. Den Namen hat er vom Benediktinerkloster St. Peter, das sich ebenso wie ein Teil der Altstadt an den Berg anschmiegt. Der Mönchsberg besteht aus verfestigtem Flussschotter, was im Inneren jederzeit zu besichtigen ist. Denn große Kavernen dienten während des Zweiten Weltkriegs als Luftschutzbunker und sind nach 1970 zu einer großen Tiefgarage ausgebaut worden. Älter noch sind die Höhlen, die man 1595 in den Berg gegraben hat und die als Bier- und Weinlager dienten. Mittlerweile befindet sich dort das Veranstaltungszentrum „kavernen 1595“, zu dem sowohl aus der Tiefgarage als auch durch die Häuserfront in der Gstättengasse gelangt.
Doch Salzburg ist in erster Linie natürlich – Mozart. Haben Sie gewusst, dass Mozart (1756-1791) eine der bekanntesten Marken der Welt ist? Arthur Oberascher, Chef der Österreich-Werbung, zählte Mozart 2005 zu den Top-Fünf-Marken der Welt, bezifferte den[foto id=“517717″ size=“small“ position=“left“] Marktwert auf fast 5,5 Milliarden Euro, womit „Mozart“ noch vor Weltmarken wie L´Oréal und MTV liegen würde. Der Romantik-Dichter Ernst Theodor Wilhelm Hoffmann (1776-1822) hat sich übrigens aus Bewunderung für das Musikgenie in E.T.A. Hoffmann umbenannt, wobei A für Amadeus steht.
Doch Mozart hieß ursprünglich gar nicht Amadeus; der Komponist latinisierte einfach seinen griechischen Vornamen Theophilus. Eine nach dem Meister benannte Schokoladenkugel ist sogar schon im Weltall gewesen, indem der erste österreichische Astronaut Franz Viehböck seine Kollegen auf der russischen Raumstation Mir 1991 mit diesem süßen Gastgeschenk beglückt. Dann gibt es da noch die Geschichte über jenen Stein im niederösterreichischen Raschala bei Hollabrunn, an dem Mozart auf seiner Reise nach Prag uriniert haben soll, was sich freilich lediglich als Faschingsscherz der Raschalaer erwies, die sich 1976 von Eduard Mörikes Novelle „Mozart auf der Reise nach Prag“ inspirieren ließen, einen Granitblock aufstellten und die Sage vom prominenten Besuch mit dringendem Bedürfnis verbreiteten …
Nicht nur Mozart ist ein Sohn dieser Stadt. Auch der Physiker Christian Doppler (1803-1853) kommt von dort, der mit seiner Abhandlung „Über das farbige Licht der Doppelsterne und einiger anderer Gestirne des Himmels“ Aufmerksamkeit erregte. Die Kernaussage der Vorlage lautete: Wir nehmen ein ausgesandtes Signal nicht unbedingt in seiner eigentlichen Frequenz wahr. Vielmehr ist diese beim Eintreffen höher oder geringer, je nachdem, ob sich Sender und Empfänger einander annähern oder voneinander entfernen. Deutlich wird das zum Beispiel, wenn ein Rennwagen an der Tribüne vorbeisaust. Der Doppler-Effekt findet heute viele praktische Anwendungen – in der Astronomie bei der Messung von Radialgeschwindigkeiten von Sternen, auf der Straße als Radarfalle und in der Musik durch Gehäuse mit rotierenden Lautsprechern; sie geben der Hammondorgel ihren speziellen Klang.
Die 1953 geborene Annemarie „La Pröll“ Moser-Pröll stammt aus Salzburg. Mit mehr als 60 Siegen bei Weltcup-Rennen gilt die Skifahrerin als erfolgreichste aller Zeiten. Ihre Pokal- und Trophäen-Sammlung ziert das eigene Lokal „Café Annemarie“ im Heimatort Kleinarl im Salzburger Land. Oder die Zahnarzt-Tochter Benita Ferrero-Waldner, geboren 1948, österreichische Diplomatin und Politikerin, 2004 Kommissarin für Außenbeziehungen der Europäischen Union. Und dann natürlich Herbert von Karajan (1908-1989): Der Spross eines Salzburger Chirurgen aus einer ursprünglich griechisch-armenischen Familie ist als Heribert Ritter von Karajan geboren worden, durfte das Adelsprädikat auch nach Ende der österreichischen Monarchie als Künstlername noch weiter tragen. Der Dirigent avancierte 1935 am Stadttheater Aachen zum jüngsten Generalmusikdirektor Deutschlands. Geschickt orchestrierte er auch seine Präsenz in den[foto id=“517719″ size=“small“ position=“left“] Medien, sein Interesse an der Aufnahmetechnik sorgte unter anderem dafür, dass Karajan als Dirigent mehr Schallplatten- und CD-Einspielungen vorlegte als die meisten seiner Kollegen. Der Autofan und Pilot, seit 1955 bis kurz vor seinem Tod Chefdirigent der Berliner Philharmoniker, vorher künstlerischer Leiter der Wiener Staatsoper und in gleicher Funktion bei den Salzburger Festspielen tätig, rief 1967 die Salzburger Osterfestspiele ins Leben.
Wir verlassen Salzburg Richtung Osten. Ziel Fuschl. Glanz und Elend mitteleuropäischer Geschichte repräsentiert das dortige Schloss, idyllisch auf einer Halbinsel im gleichnamigen See gelegen. Schon seit 1950 ein Hotel, gehört es seit der vollständigen Sanierung für 30 Millionen Euro in den Jahren 2005/2006 durch die Münchner Arabella-Gruppe zu den „Leading Hotels of the World“. Erbaut worden ist es Mitte des 15. Jahrhunderts als Jagdschloss der Salzburger Bischöfe, wovon heute noch der imposante Schlossturm zeugt. Er beherbergt neben einem Café und sechs weiteren Suiten die prächtige „Sissi-Suite“. Sie nimmt Bezug auf die Film-Trilogie, die man teilweise hier in den 1950er-Jahren mit den Filmstars Romy Schneider und Karl-Heinz Böhm gedreht hat. Schloss Fuschl diente im Film aber nur als Double für Schloss Possenhofen, dem eigentlichen Stammsitz der historischen Kaiserin Elisabeth – das Original war Regisseur Ernst Marischka nicht idyllisch und märchenhaft genug.
Immerhin: Von 1833 bis 1839 war das Schloss im Besitz des österreichischen Kaiserhauses und diente als Wohnsitz für Förster. Bis 1910 ist Schloss Fuschl wiederholt verpachtet und verkauft, beschlagnahmt und versteigert worden. Der königlich-bayerische Auditor Michael Erl stattete das Schloss Fuschl mit einer Reihe von zum Teil wertvollen Gemälden und Möbeln aus, die aber seit Ende des Zweiten Weltkrieges unauffindbar sind. Heute gibt es, als „Schloss Fuschl Collection“, wieder eine bedeutende Sammlung Alter Meister mit rund 170 Gemälden des 16. bis 18. Jahrhunderts – und ein Sissi-Museum.
Über diese Gegend, diese Region, diese Stadt hat sich ein anderer Prominenter schon einmal so seine Gedanken gemacht. Es war der Wiener Komponist Franz Schubert, der 1825, drei Jahre vor seinem Tod, diese Zeilen schrieb: „Denke dir einen Garten, der mehrere Meilen im Umfang hat, in diesem unzählige Schlösser und Güter, die aus den Bäumen heraus oder durchschauen, denke dir einen Fluss, der sich auf mannigfaltigste Weise durchschlängelt, denke dir Wiesen und Äcker, wie ebenso viele Teppiche von den schönsten Farben, dann die herrlichen Straßen, die sich wie Bänder um sie herumschlingen, und endlich stundenlange Alleen von ungeheuren Bäumen, dieses alles von einer unabsehbaren Reihe der höchsten Berge umschlossen als wären sie Wächter dieses himmlischen Thales, denke dir dieses, so hast du einen schwachen Begriff von seiner unaussprechlichen Schönheit.“
Salzburg, an der Salzach und am Anfang der früheren Salzstraße nach Italien gelegene Hauptstadt des gleichnamigen Bundeslandes, ist mit fast 150 500 Einwohnern nach Wien, Graz und Linz die viertgrößte Stadt Österreichs. Sie hat mit seiner als Unesco-Weltkulturerbe geschützten Altstadt und dem Gebiet um Schloss Hellbrunn eine besonders lange kulturelle Tradition. Vor allem durch das historische Zentrtum, die Salzburger Festspiele und Wolfgang Amadeus Mozart ist die Stadt, die über ein warmgemäßigtes Klima mit ausgeprägten Föhn-Wetterlagen verfügt, international bekannt. Von Deutschland aus reist man mit dem Auto am besten über München an. Der Flughafen liegt direkt vor den Toren der Stadt. Auch die Bahnverbindungen nach Salzburg sind gut.
Wir waren außerhalb im Salzburger Land im Hotel Schloss Fuschl (fünf Sterne, herrlich etwas oberhalb vom See gelegen, elegant-stilvoll eingerichtet, „Sissi“-Drehort, www.schlossfuschl.at) untergebracht. Unter den Restaurants der Mozart-Stadt können wir das „Carpe Diem“ (entspannte Lounge-Atmosphäre, am Eingang der Salzburger Einkaufsmeile Getreidegasse gelegen, mit knusprigen Fingerfood-Teigtüten als Spezialität) empfehlen. Information: Standortagentur Salzburg GmbH, Südtiroler Platz 11, 5020 Salzburg/Österreich, oder im Internet unter www.salzburg.at.
Mit dem Auto reist man von Deutschland aus am besten über München an. Bis nach Salzburg sind es über die A8 am Chiemsee vorbei dann noch rund 140 Kilometer, die je nach Verkehrssituation auf der insbesondere zu Ferienzeiten staugefährdeten Strecke in etwa einer Stunde zu schaffen sind. Die Verkehrsregeln in Österreich sind mehr oder weniger identisch mit denen in Deutschland. Als Durchreisender sollte man vor allem die scharf überwachten Tempolimits im Land beachten: Innerorts sind 50 Stundenkilometer erlaubt, außerorts 100 und auf Autobahnen 130. Die Promillegrenze liegt bei 0,5. /Fotos: Koch
geschrieben von auto.de/Reise/Günther Koch/KoCom veröffentlicht am 02.07.2014 aktualisiert am 02.07.2014
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