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Abu Dhabi, Al Karamah Street, Ausstellungszentrum. Große Luxuslimousinen mit kleinen Länder-Standarten fahren im Innenbereich des hufeisenförmig angelegten Gebäudekomplexes vor. Mercedes S-Klassen, BMW 7er, bullige Porsche-, Lexus– oder General-Motors-Geländewagen. Bodyguards hasten im Laufschritt neben Nobelkarossen her. Der vierte Weltgipfel in Sachen Zukunftsenergie beginnt. Mit verschiedenen Foren, Expertenrunden, Ausstellung. Königliche Hoheiten sind da, Spitzenpolitiker, Energiefachleute. Obwohl angekündigt, fehlen der französische Staatspräsident und die deutsche Kanzlerin.
Aber Sultan Ahmed Al Jaber gibt sich die Ehre. Dem Chef der Future Energy Company des ölreichsten der insgesamt sieben Vereinigten Arabischen Emirate zufolge steigt der weltweite Energieverbrauch bis 2035 weiter um 50 Prozent. 2050 sollen rund zehn Milliarden Menschen auf der Erde leben. „Und beinahe zwei Milliarden“, umreißt Al Jaber das eigentliche Problem, „haben noch immer keinen Zugang zu Elektrizität“.
Energie müsse deshalb für alle verfügbar und erschwinglich sein, ruft Ban Ki-Moon, Generalsekretär der Vereinten Nationen, zur „Revolution für saubere Energie“ auf. Die sei auch wichtig, so der Südkoreaner an der Spitze der Weltgemeinschaft, um Klimarisiken zu minimieren, um Armut zu verringern, Gesundheit zu verbessern, die Position von Frauen zu stärken „und um Ziele wie [foto id=“340286″ size=“small“ position=“right“]weltweites Wirtschaftswachstum, Frieden, Sicherheit und die Gesundheit unseres Planeten schneller zu erreichen“.
Staatspräsidenten und Premierminister aus Island, Pakistan, Portugal, Bangladesh und Georgien heben wie Prinzessin Victoria von Schweden und Erbgroßherzog Guillaume von Luxemburg vor diesem Hintergrund mit Blick vor allem auf erneuerbare Energien die Bedeutung der globalen Zusammenarbeit hervor. Für Abu Dhabis Kronprinz General Scheich Mohammed bin Zayed-Al Nahyan, der den unter seiner Schirmherrschaft stehenden Gipfel offiziell eröffnet, hat nachhaltige Entwicklung einen „großen Stellenwert“ in den Emiraten als „Schlüsselfaktor, um Leben und wirtschaftliche Stabilität der kommenden Generationen zu sichern“.
Der Weltgipfel in Sachen Zukunftsenergie fand gerade wieder in Abu Dhabi statt. Etwa 600 Aussteller aus rund 40 Ländern nahmen an der vierten Auflage teil. Die Bandbereite der diesmal dort vorgestellten Neuentwicklungen, Projekte und Trends reichte etwa von Null-Schadausstoß-Häusern über Algen, die bei der Herstellung von Biokraftstoffen nützlich sein könnten, und Möglichkeiten unterirdischer Kohlendioxid-Speicherung bis hin zu neuesten Technologien zur Nutzung von Windkraft und Sonnenenergie. Der „World Future Energy Summit“, wie er offiziell heißt, soll nach Angaben der Organisatoren eine „Plattform für wirklichen Wandel, für Debatten und für das Entwickeln von Ideen und Beziehungen“ sein, „die Lösungen in Fragen künftiger Energien erlauben und eine nachhaltige Zukunft für die nächsten Generationen sichern“. Abu Dhabi ist nicht nur Sitz der Internationalen Agentur für erneuerbare Energien, mit Masdar City entsteht dort zudem die erste Stadt, die ihren ganzen Energiebedarf aus Sonnen- und anderen erneuerbaren Energien deckt.
Weiter auf Seite 2: Kompetenz; Testfahrt mit „Stromern“
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Szenenwechsel. Vom Festakt in die Halle 7 schräg gegenüber. Am Daimler-Stand bereitet man sich auf die Rundgänge der Delegationen vor. Die Schwaben, offizieller Transportpartner des Gipfels, sind nach eigenen Angaben erster europäischer Autohersteller bei dieser Schau. Sie haben „nachhaltige Antriebslösungen“ mit nach Abu Dhabi gebracht, um „weltweit einzigartige Kompetenz für nachhaltige Mobilität“ zu demonstrieren, wie später der für Elektroautos und Zukunftsmobilität zuständige Konzern-Umweltbevollmächtigte Professor Herbert Kohler betont. Der Erdgas-Mercedes Econic NGT mit Kohlendioxid-neutralem Biogasantrieb, der Fuso Canter Eco Hybrid, noch zusammen mit dem früheren Partner Mitsubishi entwickelt, und der Stadttransporter Vito E-Cell stehen als umweltfreundliche Nutzfahrzeuge zwar nicht auf dem Stand; auch nicht der Flügeltüren-Supersportwagen SLS AMG E-Cell, der wohl selbst bei den Scheichs hier am Golf noch ein Hingucker gewesen wäre. Aber diese Rolle müssen jetzt andere Protagonisten übernehmen. Im Mittelpunkt futuristischer F800 Style Der an der Steckdose aufladbare S500 Plug-in-Hybrid zum Beispiel. Das Schnittmodell eines Brennstoffzellen-BlueZero F-Cell. Oder der Elektro-Fortwo der Mercedes-Kleinstwagentochter Smart. Doch auch der Citystromer kann bei den Emiratis zumindest in der Halle nicht mithalten mit dem aktuellen, innen wie außen überaus futuristisch anmutenden Forschungsfahrzeug F800 Style, dessen Multidrive-Plattform sowohl Plug-in-Hybrid- wie auch den Antrieb mit Brennstoffzelle erlaubt.
Viel Publikum kommt, meist traditionell gekleidet. Die Männer in ihren blütenweißen knöchellangen Dishdashas, das Haupt mit einem ebenfalls reinweißen Keffiyeh-Tuch bedeckt, gehalten von einer [foto id=“340288″ size=“small“ position=“left“]schwarzen Agal-Kordel. Selbst Frauen in dünnen schwarzen Abaya-Umhängen bleiben stehen, verschleiert mitunter bis auf die Augen, machen geschminkt und bisweilen auf Stöckelschuhen Fotos mit dem Handy oder modernsten iPhones. Ältere sind dabei, Jüngere, ganze Schulklassen werden durch die Hallen vorbei am Daimler-Stand geführt, Jungen wie Mädchen. „Natürlich wollen sie dann immer wissen“, berichtet Jürgen Hirsch tags darauf, „wieviel PS hat das, wie schnell ist es.“ Die Frage nach dem Preis stelle sich in Ländern wie diesen kaum. Da müsse 250 auf dem Tacho stehen, obwohl man hier gar nicht so schnell fahren dürfe. Vom Elektro-Smart bis zum Citaro-Hybridbus „Aber“, schickt der in der Forschung bei Daimler tätige Vorentwickler gleich hinterher, der zusammen mit Kollegen die Standexponate betreut, „das ist nicht die Botschaft, die rüberkommen soll, wir wollen zeigen, wie vielschichtig unsere Aktivitäten auf dem Gebiet alternativer Antriebe inzwischen sind, und zwar über die gesamte Bandbreite vom E-Smart bis zum, auch wenn Sie ihn hier nicht sehen, Citaro-Hybridbus hinauf.“ Dass Autos beim Messeteil, wenn überhaupt, nur am Rand eine Rolle spielen, empfindet der Daimler-Mann nicht als Nachteil. „Im Gegenteil, in diesem Fall ist es sogar unsere Chance, wir fallen als Paradiesvogel‘ doch sogar noch mehr auf.“ Und, so Hirsch, der gleich wieder zum F800 Style muss, weil die nächste Delegation von Emiratis in wallenden Weißgewändern naht, es sich mit Blick auf andere Aussteller „herrlich fachsimpeln“ lasse „mit Leuten, die wirklich einmal nix mit der Autobranche zu tun haben“.
Draußen können Gipfelbesucher sich für Testfahrten mit Elektro-Smarts oder -A-Klassen anmelden. Das Angebot wird rege angenommen. Auch wenn das Schmunzeln beim Umsteigen hinterher wieder in die eigene große Limousine durchaus unterschiedliche Interpretationen erlaubt: Über das nicht seltene „Ich bin schon Besitzer eines Mercedes“ haben sich die Daimler-Leute dennoch gefreut, Motto „Konzern ist Konzern“. /Fotos: Koch
geschrieben von auto.de/Günther Koch/KoCom veröffentlicht am 22.01.2011 aktualisiert am 22.01.2011
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Ingrid Ullmann-Bammer
August 16, 2015 um 3:58 pm UhrZUKUNFT ist SONNENENERGIE Autos werden mit Solarzellen überzogen. Möglicher Weise im Lack oder Farbe. Sowie unsere Haut mit kleinen Zellen ausgestattet ist und Sonne aufnimmt so werden winzige Solarzellen in den verschiedensten Materialien zu finden sein. ZUKUNFT die nicht aufzuhalten ist von Menschen die nicht daran glauben.