Im US-Bundesstaat Ohio dürfen Polizisten Geschwindigkeiten einfach schätzen – und dann fleißig Strafzettel verteilen..

Wieder mal irgend so ein staubiges altes Gesetz, dass sich da in einer Schublade in Ohio gefunden hat?? Oh nein, ganz und gar nicht. Das Gesetz ist nämlich neu: Wie das oberste Gericht des nördlichen Bundesstaats Ohio gerade entschieden hat, dürfen dort Polizisten Strafzettel für zu schnelles Fahren vergeben, ohne das Fehlverhalten mittels Radar oder Laserpistole nachweisen zu müssen. Die Einschätzung der Geschwindigkeit obliegt allein dem Auge des Polizisten!

Nicht nur eine schlechte Methode, sondern zudem ohne Sonderausbildung

Saftige Geldstrafen oder sogar der Führerscheinentzug drohen nun, wenn ein Polizist in Ohio einfach mal befindet, Sie würden zu schnell fahren. Und damit steht dann Ihr Wort gegen das des Gesetzeshüters! Doch wenn Sie jetzt denken, dass die Polizei dann in Ohio vermutlich besonders gut im Einschätzen von Geschwindigkeiten ausgebildet sei, so irren Sie gewaltig! Ganz im Gegenteil, während der Proteste gegen die Gerichtsentscheidung kam sogar heraus, dass das Training für das „Messen“ der Geschwindigkeit mit bloßem Auge als Übung dort besonders kurz und oberflächlich während eines fünfstündigen Kurses zur Verkehrsregulierung vorkomme. Die Teilnehmer der Schulung sollen in verschiedenen Situationen Geschwindigkeiten einschätzen, der Kursleiter misst mit der Radarpistole nach und berechnet dann lediglich die Differenz. Mehr passiere aber nicht, ganz egal ob jemand besonders gut oder schlecht Fahrgeschwindigkeiten einschätzen kann.

Vielleicht auch eine gute Idee für unsere Landesregierungen, ihre Sparpläne noch auszuweiten: Statt teurer Radarfallen und Messungen könnte man doch einfach einen einzelnen Polizisten hinstellen und mal ein bisschen schätzen lassen..ist garantiert billiger!