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Mehr Traktion auf glatten Fahrbahnen, höhere Stabilität in Kurven: Die Vorteile von Pkw mit Allradantrieb sind durchaus erkennbar. Es gibt auch Nachteile, wie das höhere Gewicht oder die größeren Reibungsverluste als bei zweiradgetriebenen Autos.
Im Winterhalbjahr in Deutschland kommen die Vorteile besonders stark zum tragen. Ob sie nun quattro, xDrive, 4Matic oder schlicht den Zusatz 4×4 in der Typbezeichnung tragen – Fahrzeuge mit Allradantrieb sind für die kommende dunkle, nasse, kalte und rutschige Jahreszeit geradezu prädestiniert. In den vergangenen zehn Jahren hat sich der Allrad-Anteil an den Neuzulassungen in Deutschland mehr als verdoppelt: von sechs Prozent 2002 auf 15 Prozent im vergangenen Jahr.
Bis Anfang der 60er-Jahre stand der Begriff „Allradantrieb“ gleichbedeutend für „Nutzfahrzeug“. Nur Militär- oder Baufahrzeuge und lupenreine Geländefahrzeuge wie der Jeep oder der Mercedes Unimog besaßen vier angetriebene Räder. Für bestmöglichen Vortrieb war das zwar die ideale Lösung, doch die Fahrzeuge waren langsam, Kurven-unwillig und kompromisslos auf die Bedingungen in schwerem Gelände getrimmt. In den 70er-Jahren, als die Motoren stärker und die Fahrzeuge immer schneller wurden, lieferte das Prinzip der vier angetriebenen Räder das technische Potenzial für ein Antriebssystem, das hohe Motorleistung effektiv und kontrolliert in Vortrieb umsetzen konnte.
Mit dem Sieg bei der Paris Dakar-Rallye überzeugte beim Volkswagen Iltis ein Allradsystem, das in weiterentwickelter Form bei Audi den „quattro“ populär machte. Zu der Zeit waren andere schon längst auf diesem Gebiet tätig. Es verhalf der Technik jedoch zu größerer Aufmerksamkeit und viele Hersteller eiferten dem Konzept nach. Nicht immer erhielten Autokäufer perfekte Lösungen, weil Kostengründe gegen bessere, aufwändigere Technik sprachen. Solche Allradantriebe verspannten sich beim Rangieren und machten die Autos in bestimmten Verkehrssituationen unhandlich. Der Opel Vectra 4×4 vom Ende der 80er-Jahre ist ein Beispiel. Andererseits sorgt schon eine simple Technik wie im Fiat Panda 4×4 für erstaunliche Vorteile und gute Marktchancen. Selbst im norddeutschen Flachland liefern Allradler Pluspunkte, beispielsweise als Zugfahrzeug, mit dem ein Boot zum Hafen gezerrt werden kann.
Längst sind Allradsysteme für den Alltag im Pkw perfektioniert, nicht zuletzt dank elektronisch gesteuertem Differential oder automatisiertem Bremseneingriff. Praktisch alle Automobilhersteller bieten Allrad-Fahrzeuge an. Ein Unternehmen hat sich auf Allrad-Pkw spezialisiert. Und gerade die Käufer in Ländern wie der Schweiz und Österreich mit ihren verschneiten Bergen sprechen diesen Modellen wegen der Allrad-Präsenz kräftig zu: Subaru. Die Entwicklung hat der japanische Hersteller in den vergangenen 41 Jahren kontinuierlich weiterentwickelt. Heute gehört die Kombination von Boxermotor und Vierradantrieb zum Markenzeichen des Autobauers. Vom Motor über das Getriebe, die Kardan-Antriebswelle bis zum Hinterachsdifferenzial verläuft der gesamte Antriebsstrang in einer geraden Linie mit einer horizontal symmetrischen Auslegung.
Und mit dem Subaru Forester mit permanentem Allradantrieb ist zum Beispiel eine maximale Traktion gewährleistet, wobei die Antriebskräfte das Lenkverhalten nicht beeinflussen. Die Kraft verteilt sich hier gleichmäßig auf alle vier Räder. Hieraus ergeben sich drei Vorteile für die Fahrdynamik und Sicherheit: Traktion, gutes Handling und Stabilität. Das System der Kraftübertragung ist von entscheidender Bedeutung. Denn die Art des Antriebs und der Kraftverteilung bestimmt wesentlich mit, wann der Zeitpunkt erreicht ist, an dem die maximal mögliche Haftung zwischen Reifen und der Straßenoberfläche überschritten wird. Das wird besonders in Kurven deutlich, wo vier Räder mehr Kräfte als nur zwei Räder übertragen können.
Die Seitenführung in Kurven wächst mit abnehmenden Antriebskräften: Bei zwei Fahrzeugen mit der gleichen Motorleistung erzielt ein Wagen mit Allradantrieb eine größere Seitenführung als einer mit bloßem Zweiradantrieb, der die Antriebskräfte nur auf zwei Räder verteilt. Der Sicherheitsvorteil des Allradantriebes gegenüber dem Zweiradantrieb ist besonders im Winter messbar. Beim Bremsen jedoch bietet der Allradantrieb keine Vorteile gegenüber Fahrzeugen mit nur zwei angetriebenen Rädern.
geschrieben von auto.de/(jub/mid) veröffentlicht am 11.11.2013 aktualisiert am 11.11.2013
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