Immer am (grünen) Ball: Opel-Stromer Ampera mit Reichweiten-Verlängerung

Den Haag – Alles flach, keine nennenswerte Steigung, die mehr Kraft-, sprich: Energieverbrauch erfordern würde: Vermutlich nicht rein zufällig hat Opel die Region zwischen Amsterdam und Den Haag in Holland als Ort der Fahrvorstellung für den neuen Ampera gewählt, der ab November an den Start gehen soll, Einstiegspreis ab rund 43 000 Euro.

Vorerst Alleinstellung auf dem Markt

Es muss, falls überhaupt, schon länger her sein, dass Opel einmal eine Alleinstellung auf dem Markt hatte. Mit dem neuen Ampera haben die Rüsselsheimer sie nun jedenfalls, [foto id=“367680″ size=“small“ position=“left“]denn er ist kein gewöhnliches Auto.

Batterieelektrisch 40 bis 80, sonst über 500 Kilometer

Ein 150 PS starker Elektromotor samt T-förmig unterm Fahrzeugboden bis unter die Rückbank eingebautem Lithium-Ionen-Akku treibt permanent elektrisch die Vorderräder an. „Bei vollständig aufgeladenem Speicher lassen sich so rein batteriebetrieben und lokal schadstofffrei zwischen 40 bis 80 Kilometer zurücklegen“, rechnet Enno Fuchs, bei Opel verantwortlich für Elektromobilität, vor. Mehr als 500 sollen es sein, wenn der kleine 1,4-Liter-Benziner mit 86 PS in Aktion tritt, im Gegensatz zu Hybridmodellen einen Generator als eine Art zweiten Elektromotor mit Energie beliefert, der seinen Strom dann wiederum an die elektrische Hauptmaschine abgibt. „Und zwar genau so viel“, so Fuchs, „wie zur Aufrechterhaltung des Antriebs nötig.“

Display neben dem Tacho zeigt Energieflüsse an

„Der Wechsel erfolgt nahtlos immer dann, wenn der Ladezustand der Batterie sein Minimum erreicht hat“, erläutert Lars Peter Thiesen, Opel-Spezialist für alternative Antriebe. Der Fahrer kann den Übergang vom reinen Batterie- zum generatorunterstützten elektrischen Antrieb im Display gleich neben dem Tacho [foto id=“367681″ size=“small“ position=“left“]verfolgen, wo ein sich drehender grüner Blätterball anzeigt, wie effizient man unterwegs ist – oder nicht.

Neben dem Normal-, noch Sport-, Berg- und Holdmodus

Bei hohen Geschwindigkeiten – in der Spitze schafft der Ampera gut Tempo 160 – kommen beide Elektromotoren zum Einsatz, wodurch der elektrische Hauptantrieb mit geringer Drehzahl effizienter arbeiten kann. Neben dem Normal- können noch Sport-, Berg- und der Holdmodus gewählt werden, in dem der Generator die Batterie auf ihrem aktuellen Ladezustand hält. Ein Planetengetriebe ohne die herkömmlichen gestuften Gänge überträgt die Kraft auf die Räder.

Weiter auf Seite 2: Video; Außen wie innen überaus futuristisch; Aufladung der Batterie in rund vier Stunden; Schon 2012 „eher 10 000 als 8000 Einheiten“; Datenblatt & Preis

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Außen wie innen überaus futuristisch

Der Ampera kommt solide verarbeitet, insgesamt recht wertig und außen wie innen überaus futuristisch anmutend daher. 150 PS und 340 Newtonmeter Drehmoment stehen für durchaus kraftvollere Leistung; der leer über 1700 Kilo schwere Fünftürer schiebt jedenfalls ziemlich flott voran, wobei das Fahrwerk gut [foto id=“367682″ size=“small“ position=“left“]zwischen Komfort und Sportlichkeit ausbalanciert ist. Die Lenkung könnte noch direktere Rückmeldung von der Straße geben. Die Bremsen arbeiten einwandfrei.

Aufladung der Batterie in rund vier Stunden

Für vier Personen und 310 bis über 1000 Liter Gepäck ist genug Platz vorhanden. Viele Funktionen, die auf Berührung reagieren, ersetzen auf der wuchtigen Mittelkonsole sonst übliche Instrumente und Schalter. Der obere Teil des Armaturenbretts wirkt zerklüftet, das Effizienzdisplay überfrachtet. In rund vier Stunden soll die Batterie aufgeladen sein, der Spritverbrauch sich im Mix unter 1,6 Litern bewegen, was pro Kilometer weniger als 40 Gramm Kohlendioxid-Ausstoß entspricht. Unter anderem Stabilitätsprogramm, Seiten-, Kopfairbags, Fahrer-Knieairbag, Klimaautomatik und CD/MP3-Radio gehören zum Serienumfang. Die ePionier-Edition zum Start ist vollausgestattet ab 48 200 Euro zu haben. [foto id=“367683″ size=“small“ position=“left“]

Schon 2012 „eher 10 000 als 8000 Einheiten“

Alles in allem: Der Ampera ist nicht billig, was zu erwarten war, denn neue Technik kostet. Auf die Elektrokomponenten gibt es eine achtjähriger Zusatzgarantie. Sogar günstige Ökostromtarife vermitteln die Rüsselsheimer. Karl-Friedrich Stracke, der neue Opel-Chef, spricht von Europas „erstem voll alltagstauglichen Elektroauto“, wenn auch eben mit kleinem Verbrenner für längere Reichweiten. „Eher 10 000 als 8000 Einheiten“ wollen die Rüsselsheimer im nächsten Jahr schon von ihrem künftigen Aushängeschild verkaufen, darunter rund 3000 in Deutschland. Der Ampera läuft in den USA vom Band – genauso wie der baugleiche Volt der General-Motors-Schwestermarke Chevrolet, der ebenfalls bei uns in diesem Jahr noch folgen soll. Verstehe einer die Amerikaner! Oder soll da wirklich nur Konkurrenz das Geschäft beleben?

Datenblatt: Opel Ampera
Motor: Elektromotor plus 1,4-Liter-Vierzylinder-Benziner und Generator
Leistung: 111/150 kW/PS (Elektromotor), 63/86 kW/PS (Benziner)
Maximales Drehmoment: 370/130 Newtonmeter (Elektromotor/Benziner)
Batterie: Lithium-Ionen
Gesamtkapazität: 16 Kilowattstunden
Ladedauer: vier Stunden
Reichweite: 40-80/500 Kilometer (Elektromotor/Benziner)
Beschleunigung: 9,0 Sekunden von 0 auf Tempo 100
Höchstgeschwindigkeit: 161 Stundenkilometer
Umwelt: laut Opel pro 100 Kilometer unter 16 Kilowattstunden Stromverbrauch, Kraftstoffverbrauch unter 1,6 Litern, unter 40 Gramm Kohlendioxid-Ausstoß pro Kilometer
   
Preis: 42 900 Euro (48 200 Euro als ePionier-Edition zum Start)

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