In Argentinien schlägt am ersten Großkampftag die Stunde der Co-Piloten

Die frischen Reifen sind aufgezogen, noch einmal die Windschutzscheibe putzen und schon brabbelt der Turbomotor des Volkswagen Polo R WRC von Jari Matti-Latvala. Als letzter der drei VW-Piloten verlässt der Finne am frühen Morgen seinen Serviceplatz in Carlos Paz vor den Toren Cordobas, um auf die ersten harten Wertungsprüfungen der WRC Rally Argentinien zu gehen.

Rund 527 Kilometer stehen am ersten Großkampftag an. Knapp 158 Kilometer davon als scharf gefahrene Wertungsprüfungen. Mit einer Länge von 51,88 Kilometern muss am heutigen Tag auch gleich die längste Prüfung [foto id=“465009″ size=“small“ position=“left“]desdiesjährigen Rally-Laufes im Land der Gauchos absolviert werden. Asochinga Agua de Oro heißt sie und wird gleich zwei Mal durchfahren. An einem nebeligen Tag wie heute, ist das eine knallharte Aufgabe für die Co-Piloten. „Es ist die Länge auf der einen Seite und dann der dichte Nebel auf der anderen Seite, die jetzt die Co-Piloten fordern. Wenn Du einmal aus den „Pace-Notes“ des Roadbooks raus bist, hast Du echte Probleme“, beschreibt Dakar-Sieger Timo Gottschalk im Service Park – er siegte 2011 mit Nasser Al Attyiah bei der Rally Dakar in Argentinien und weiter: „Die Prüfung fängt recht flüssig an und wird nach hinten heraus sehr eng und verwinkelt. Bei Nebel sieht man nicht viel, Anhaltspunkte fehlen neben der Strecke. Man kann sich nur auf seinen eigenen Aufschrieb verlassen – es ist die Stunde der Co-Piloten.“

So lässt die Gesamtwertung nach den ersten zwei Prüfungen des Tages auf einen wahren Krimi hoffen: Sébastien Ogier führt mit 3,6 Sekunden Vorsprung vor Mikko Hirvonen und seinem Landsmann Sébastien Loeb (+ 6,0). Volkswagens Nummer zwei Jari-Matti Latvala verlor Boden und rangiert mit einem Rückstand von 23,5 Sekunden auf dem vierten Platz. [foto id=“465010″ size=“small“ position=“right“]Citroen´s Dani Sordo warf ein Überschlag aus dem Rennen um die vorderen Plätze.

Einen kleinen Schaden an der Hinterachse hat sich Jari-Matti Latvala eingefangen. Die Handbremse funktioniert nicht mehr, was ihm für die kehrenreichen Prüfungsabschnitte rund 20 Sekunden Zeitverlust einbringt. Im Service leisten die Mechaniker unmenschliches und tauschen in kürzester Zeit die Hinterachse des Polo R WRC aus. In letzter Sekunde kann Latvala noch die Abfahrtzeit einhalten und entgeht damit einer Zeitstrafe. Somit hat erneut die Service-Mannschaft unter Führung ihres Crew-Chiefs Ralf Arneke das Team imRennen gehalten.

Der Nachmittag verläuft ähnlich wie der Vormittag. Auf der vierten WP Santa Catalina La Pampa holt Sébastien Ogier zwölf Sekunden Vorsprung auf den zweitplatzierten Mikko Hirvonen (Citroen) heraus. Beide sind mit unterschiedlichen Reifen unterwegs. Ogier setzt auf weiche Pneus, Hirvonen auf harte. Auf der letzten Prüfung des Tages zeigt sich, dass die Strategie [foto id=“465011″ size=“small“ position=“left“]von Sébastien Ogier die bessere gewesen ist. Nach dem ersten Großkampftag in Argentinien führt er das Gesamtklassement an. Ihm folgen auf Platz zwei Sébastien Loeb (+ 16,3 Sekunden) und auf Rang drei Mikko Hirvonen (+ 18,1). Jari-Matti Latvala rangiert auf Position vier (+ 40,7).

Der dritte Tag wird mit rund 166 WP-Kilometern der härteste der Rally. Sébastien Loeb (Citroen) wird noch einmal alles geben, um sich seinen neunten Titel in Serie in Argentinien zu sichern. Am Samstag folgen nochmals rund 78 Kilometer Wertungsprüfung – darunter die berühmt-berüchtigte WP „El Condor“ die gleich zwei Mal gefahren werden muss.

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