In Chongqing, der Millionen-Stadt am Jangtse mit den vielen Namen

In Chongqing, der Millionen-Stadt am Jangtse mit den vielen Namen Bilder

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Am Jialing-Ufer haben bunten Restaurant-Boote angelegt. Bilder

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Tischspiel im Eling-Park: Die Einwohner treffen sich regelmäßig dort. Bilder

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Ehe gegessen wird, muss zubereitet werden: Garküche am Straßenrand. Bilder

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Gemeinsam schmeckt's besser: Mittagspause in der Millionen-Stadt. Bilder

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Im Zentrum: Leuchtreklame macht auf die Kaufhäuser aufmerksam. Bilder

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Betonburg: Wohnblock für Massen. Bilder

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Nur scheinbar kopflos: Lastenträger mit Bambusstab in Chongqing. Bilder

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Chongqing – Die Meldung ging durch die Medien, China wolle im Süden des Landes im Delta des Perlflusses von Guangzhou bis Shenzhen nördlich von Hongkong neun Metropolen zu einer Mega-Stadt mit mehr als 40 Millionen Einwohnern zusammenlegen. An Millionen-Städten fehlt es dem Riesen-„Reich der Mitte“ wahrlich nicht. Wir haben eine besucht. Für Einheimische schon „größte Stadt der Welt“ Chongqing liegt am Zusammenfluss des rund 6000 Kilometer langen Jangtsekiang mit seinem größten Nebenfluss, dem Jialing. Schon hier im Südwesten sollen sich im ganzen Großraum rund 29 Millionen Einwohner auf einer Fläche von mehr als 82 000 Quadratkilometern auf mehrere Landkreise, Gemeinden und andere kleinere Orte verteilen. Zumindest für Einheimische ist Chongqing derzeit die „größte Stadt der Welt“.

Wichtiger logistischer Knotenpunkt

Im Rahmen einer Kreuzfahrt auf dem Jangtse oder Yangzi, wie er auch heißt, haben wir am oberen Ende des gleichnamigen Sees, aufgestaut vom umstrittenen Drei-Schluchten-Damm, Station gemacht. Dort wird Chongqing in Zukunft als wichtigster logistischer Knotenpunkt vor allem der Industrie dienen. Peking stuft Chongqing deshalb amtlich als „regierungsunmittelbare Stadt“ ein, die damit direkt den kommunistischen Herrschern des Landes untersteht. Im Hafen geht es überaus geschäftig zu; er ist unter anderem Ausgangspunkt für Schiffskreuzfahrten 2400 Kilometer flussabwärts bis nach Shanghai am Ostchinesischen Meer.[foto id=“515283″ size=“small“ position=“right“]

Zentrum liegt hoch über dem Fluss

Das hoch über dem Fluss auf einem Berg angelegte Zentrum nennen Bewohner auch „Stadt des Glutofens“, weil die Temperaturen dort im Sommer sogar auf über plus 40 Grad Celsius steigen. „Stadt des Nebels“ wird Chongqing ebenfalls genannt; der Dunst, der an etwa 70 Tagen im Jahr durch ihre Mauern wabert, schützte die Stadt zwischen 1939 und 1945 vor der totalen Zerstörung durch die Japaner, als Chongqing vorübergehend sogar einmal Hauptstadt Chinas war.

Steile Straßen, wenig Fahrräder

Die Straßen sind steil in Chongqing. Deshalb fehlen hier auch die sonst in China so häufigen Fortbewegungsmittel, die Fahrräder. Überall warten Lastenträger, gestützt auf ihre Bambusstäbe. Meist sind es Bauern aus dem Hinterland, die sich in der aufstrebenden, vor Märkten und Einkaufszentren inzwischen nur so überquellenden Metropole mehr Verdienst versprechen. Im historischen Kern mit seinen vielen Souvenirläden, Garküchen und Seidenwerkstätten, in den Lebensmittel- und Warenstraßen oder in den Fußgängerzonen finden sich immer dankbare Auftraggeber. Es gibt Hochhäuser, [foto id=“515284″ size=“small“ position=“left“]in denen Aufzüge oft noch fehlen. Manche der Wolkenkratzer könnten wahrscheinlich sogar mit Hongkong konkurrieren. Leuchtreklamen machen auf Kaufhäuser aufmerksam, deren Preise die in Europa teilweise längst übersteigen.

Oase der Ruhe inmitten des Trubels

Eling ist so etwas wie eine grüne Oase der Ruhe mitten in der Stadt. Der Park sorgt für Entspannung. Früher war der Zutritt nur Reichen erlaubt, jetzt können alle hinein. Sie spielen Tischspiele, bewegen sich zu tänzerischer Gymnastik oder hören einfach nur zu, wenn irgendwo jemand aus einem Buch liest; sie angeln am Teich oder gehen einfach bloß spazieren. Zwischendurch lassen sie sich heißen Tee servieren.

Großeltern sorgen für die Enkel

Meist sind es ältere Menschen, die man sieht. Mit einem Kleinkind an der Seite, denn anders als auf dem Land scheinen viele in der Stadt noch die Ein-Kind-Politik zu verfolgen. Die Großeltern sorgen für die Enkel, während die Eltern ihrer beruflichen Beschäftigung nachgehen. An fünf oder sechs Tagen in der Woche. Oder mehr. Chongqing bommt schließlich. Aus der Stadt kann was werden. Immer mehr. Auch das passt sicher gut in die Pläne der Regierenden.

Info Chongqing I

Chongqing, während des Zweiten Weltkriegs sogar provisorische Hauptstadt von China, laut offiziellen Angaben zuletzt rund 29 Millionen Einwohner, liegt auf einer Halbinsel am Zusammenfluss von Jangtse und Jialing umgeben von Bergen am östlichen Rand des „Roten Beckens“, der „Reisschale“ Chinas. Das gesamte Verwaltungsgebiet ist so groß wie Österreich, erstreckt sich 470 Kilometer von Ost nach West und 450 von Nord nach Süd. Das Zentrum weist eine hohe Bebauungsdichte auf, in der Umgebung geht es eher ländlich zu. Der durch den umstrittenen Drei-Schluchten-Damm gebildete Stausee reicht bis Chongqing, so dass nun auch größere Schiffe die Stadt erreichen können. Das Klima in Chongqing ist subtropisch, mit kurzen und relativ milden Wintern und feucht-heißen Sommern. Probleme bereitet die Luftverschmutzung.

Info Chongqing II

Zu den Sehenswürdigkeiten gehören die monumentale Volkskonzerthalle, Chongqing- und das Drei-Schluchten-Museum, Luohan-Si-Tempel, Mao-Zedong-Haus, Nachbauten europäischer Schlösser wie Neuschwanstein und Windsor Castle, Chaotianmen-Yangtse-Brücke, das einstige Gefängnis [foto id=“515285″ size=“small“ position=“right“]der Chiang-Kai-Shek-Regierung sowie die Felsskulpturen von Dazu. Garküchen und Imbissbuden spielen auch in Chongqing eine große Rolle. Ihre kleinen Speisen nach Art der Sichuan-Küche bestehen meist aus Teigtaschen, eingelegtem Gemüse, Fisch, Geflügel und Innereien. Als Spezialität gelten unter anderem Schlangenbohnen aus Ingwer, Rippchen, Reisbällchen und der Feuertopf a la Sichuan. Es gibt ganz ordentliche Biere und Weine. Information: Fremdenverkehrsamt der Volksrepublik China, Ilkenhansstraße 6, 60433 Frankfurt/Main, Telefon 069-520135, www.china-tourism.de.

Service Auto

China gilt mittlerweile als größter Automarkt der Welt. Entsprechend dicht ist vor allem in Millionen-Städten wie Chongqing der Verkehr. In Zentren ist neben Fußgängern insbesondere auf die Heerscharen von Fahrrad- und Rollerfahrern zu achten. Gerade erst sind zudem die Verkehrsregeln verschärft worden. Wer etwa bei Gelb noch über die Ampel fährt, wird jetzt genauso hart bestraft, als wäre er bei Rot über die Kreuzung gefahren. Autos dürfen nur mit einer gültigen chinesischen Fahrerlaubnis bewegt werden. Temporäre Führerscheine müssen beantragt werden. Es gibt Unternehmen, die Mietwagen mit Fahrer anbieten. Mietwagen sind in China generell nicht billig. Von Peking sind es südwestlich über Xi’an etwa 1800 Kilometer bis Chongqing. Bequemer wäre ein Flug dorthin. Chongqing verfügt über einen internationalen Flughafen, ist zudem ein Verkehrsknotenpunkt, was Autobahnen, Eisenbahn-, Überlandbusstrecken und Fährrouten betrifft.

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