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(motorsport-magazin.com) Die Rallye Polen ist eine der ältesten Rallyes der Welt. Bereits 1921 wurde die sie zum ersten Mal ausgetragen und die diesjährige Rallye stellte bereits die 65. Austragung dar. Dennoch wird es im nächsten Jahr etwas ganz Besonderes sein, wenn die WRC in Polen Station machen wird.
Nachdem die Organisatoren Erfahrungen bei der Austragung der FIA European Rallye Championship (ERC) gesammelt hatten, wuchs der Wunsch nach einer WRC Rallye in Polen. Doch die Asphaltetappen der ERC genügten nicht den Standards der FIA und so wurde entschieden, die Rallye auf Schotter zu verlegen. In der Region des Mazurian Sees fand man die besten Bedingungen. Optimale Streckenverhätnisse, eine gute Infrastruktur und eine wundervolle Landschaft gaben den Ausschlag. Es folgte die formelle Bewerbung bei der FIA und in den Jahren 2006 und 2007 erhielt Polen den Status eines offiziellen WRC Bewerbers. Schließlich erfolgte die Aufnahme in den neuen Kalender der FIA und die Zusage für das Jahr 2009.
Bis zum Start der ersten Rallye Polen wird vor allem noch an den Details gearbeitet. Insbesondere die Sicherheit wird groß geschrieben. Grüne Bänder werden Zuschauerbereiche markieren, in denen eine gefahrlose Betrachtung der Rallye möglich sein wird. Rote Bänder werden hingegen gefährliche Bereiche kennzeichnen und die Sicherheitskräfte sehr schnell darauf aufmerksam machen, wenn sich Fans in gefährdete Bereiche begeben sollten. Um Ereignissen wie beim Formel 1 Rennen in Fuji im letzten Jahr vorzubeugen, werden an den Zuschauerpunkten umfangreiche Parkplätze, Toiletten und Verpflegungsstationen geschaffen werden.
Um die Rallye für die Zuschauer zu einem angenehmen und sicheren Ereignis zu machen, wird es zudem ein klar strukturiertes Straßensystem geben. Die WRC Piloten wird jeweils ein Weg von der Etappe zum Service Park und ein Weg vom Service Park zur Etappe führen, um Zwischenfälle wie bei der diesjährigen Rallye Jordanien zu vermeiden. Zudem werden die eigentlichen Straßen für den normalen Straßenverkehr, sowie für die Fans geöffnet bleiben, während sich die WRC Piloten oft neben den eigentlichen Straßen, auf kleineren Nebenstrecken bewegen werden.
Die grundlegende Route der Rallye Polen 2009 wird sich im Wesentlichen an der diesjährigen Austragung der ERC orientieren, die bereits für dieses Jahr in das Gebiet des Mazurian Sees verlegt wurde. Lediglich zwei bis drei Etappen werden noch in Abhängigkeit vom endgültigen Layout komplett neu geschaffen werden.
Die Planungen für die Rallye sind also bereits ein Jahr vor der Rallye weit vorangeschritten, allerdings ist das auch unerlässlich. So ist vorgeschrieben, dass der endgültige Verlauf der Rallye bereits sieben Monate vor Beginn der Veranstaltung veröffentlicht werden muss, um Teams und Reifenherstellern eine optimale Planungssicherheit zu geben. Es gilt also schon bis zum November diesen Jahres alle Genehmigungen einzuholen und beispielsweise Abmachungen mit Naturschützern zu treffen. Dazu kommen Herrausforderungen, die die Rallye WRC unmittelbar stellt: So gilt es beispielsweise sicherzustellen, das alle Teilnehmer exakt das gleiche Benzin erhalten und auch der Service Park als solcher muss ganz anders dimensioniert werden als bei anderen Veranstaltungen.
Ein Jahr vor der Rallye scheint die Rallye Polen auf einem guten Weg. Die wesentlichen Dinge stehen fest, die Detailplanung schreitet von Tag zu Tag weiter voran und die Vorfreude auf das Ereignis eines Weltmeisterschaftslaufs wächst. Das Konzept der Organisatoren eigene Erfahrungen mit den besten Lösungen anderer WRC Läufe zu kombinieren, scheint zumindest bislang Früchte zu tragen. So bleibt vorerst eigentlich nur die Frage, ob die Rallye WRC im nächsten Jahr auch einen Polen in einem Top Cockpit sehen wird. Der diesjährige Sieger der ERC Michal Bebenek hätte sicherlich nichts dagegen auf Robert Kubicas Spuren zu wandeln…
adrivo Sportpresse GmbH
geschrieben von veröffentlicht am 23.06.2008 aktualisiert am 23.06.2008
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