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Volkswagens Nummer-Eins-Fahrer Sébastien Ogier eilt in der Rally Weltmeisterschaft mit dem Polo R WRC von einem Erfolg zum nächsten. In Portugal holte er 2010 seinen ersten WRC-Sieg und gewann auch 2011. Damals noch mit Citroen. Jetzt siegte er mit seinem neuen Team zum Dritten Mal an der Algarve. Tim Westermann sprach unmittelbar nach der Rally mit Sébastien Ogier über die aktuelle Situation, Rivalen und die vergangenen Jahre in der WRC.
„Unglaublich, was für eine Achterbahn-Rally hier in Portugal! Ich bin überglücklich über den Sieg. Erst die Krankheit der letzten 14 Tage, dazu brutale Prüfungen, die ein Rallyeauto ans Limit bringen. Als wir heute morgen auf der ersten Prüfung das Problem mit der Trennung des hinteren Differentials hatten, hab ich gedacht: Seb‘, das war‘s, die Rallye ist vorbei. Zum Glück haben wir es in den Service geschafft und die Jungs haben dort einen fantastischen Job gemacht.“
„Die Rally war extrem anspruchsvoll und schwierig, für das Auto, das gesamte Team und vor allem auch für mich. Als ich am Montagabend in Portugal gelandet bin, war ich nicht sicher, ob ich starten kann. Ich war ständig müde und meine Energiereserven waren komplett aufgebraucht. Beim Fahren hab ich das zwar weitgehend ausblenden können, weil der Körper dann so unter Adrenalin steht – aber topfit fühlt sich anders an. Zum Glück hat sich mein Zustand in den letzten zwei Tagen dann deutlich verbessert. Jetzt werde ich bis Argentinien versuchen, so viel Kraft und Ruhe wie möglich zu tanken.“
„Nein, das habe so nicht erwartet, wohl keiner im Team. Der zweite Platz bei der „Monte“ und die folgenden Siege in Schweden und Mexiko waren eine echte Überraschung. Natürlich hatte ich immer viel Vertrauen in den WRC Polo, aber ich habe vor der Saison wirklich nicht gewusst wo wir tatsächlich stehen.“
„Neun Rallys liegen noch vor uns. Da ist es noch viel zu früh für solche Spekulationen, beim Rally-Sport kann viel passieren. Aber das hat schon etwas (lächelt). Die bisherigen Podien und Siege haben uns das Leben und die Arbeit etwas leichter gemacht.“
„Das ist ein großes Kompliment. Denn „Seb“ ist der erfolgreichste Fahrer in der Geschichte des Rallye-Sports. Ich fühle mich bei Volkswagen sehr wohl. Das Team ist professionell und bei uns stimmt der Teamgeist. Es wäre schön, wenn es sich zu einer dieser ikonenhaften Partnerschaften entwickelt. Ich hoffe, viele Rallys gewinnen zu können und eines Tages auch den Titel mit Volkswagen.“
„Ja. 2012 war sehr nützlich, um mich an das Team zu gewöhnen, anstatt zu Hause zu sitzen und nichts zu tun. Dadurch ist die Arbeit jetzt viel reibungsloser. Natürlich war es frustrierend, nicht in einem WRC zu sitzen, aber wir alle konnten viel lernen. Ich bereue es nicht. Der Wechsel zu Volkswagen war definitiv meine beste Entscheidung.“
„Mads fährt sehr Stark. In Mexiko stoppte ihn ein technisches Problem. Da Sébstien Loeb nur vier Rallyes fährt, sehe ich Mads in einer sehr starken Position.“
„Ganz klar Citroen. Sie haben Erfahrung und mit Mikko Hirvonen und Dani Sordo zwei sehr konstante Fahrer. Es wird sehr schwer, aber, wie ich bereits gesagt haben, die Saison ist noch lang. Wir werden sehen was passiert, wenn wir zu den Asphalt-Rallys der Weltmeisterschaft kommen.“
„Er ist ein guter Typ, er ist schnell und wir kommen aus zwei unterschiedlichen Teams zu Volkswagen. Das hilft weiter.“
„Ich denke, es hängt mit der Zeit im Auto zusammen. Ich hatte ein Jahr Zeit, um mich an den WRC Polo zu gewöhnen. Jari hatte nur ein paar Wochen. In Schweden und Mexiko war er sehr schnell, hatte aber echtes Pech.“
„Beides sind gute Autos. Der Polo hat einen extrem guten Motor und das Handling ist sehr einfach. Das war bei den ersten Tests 2012 nicht so. Wir haben ihn dann erfolgreich weiterentwickelt und nun führe ich sogar die Fahrerwertung an.“
„Es ist kein Geheimnis, dass die Stimmung im Team am Schluss nicht die beste war. Aber ich habe 2010 mit dem C4 meine erste Rally gewonnen. Das sind schöne Erinnerungen, die bleiben. Und ohne Citroen wäre ich jetzt nicht bei Volkswagen. Dafür muss ich dankbar sein.“
„Ja, ich freue mich drauf. In Schweden hatten wir schon einen spannenden Kampf. Ich bin gespannt, wie es in Argentinien ausgehen wird. Es ist wirklich sehr schade, dass er nur noch zwei Rallys fährt.“ (tw)
geschrieben von auto.de/(ampnet) veröffentlicht am 17.04.2013 aktualisiert am 17.04.2013
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