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DRM
Den ersten Titel zu holen, ist schwierig. Den Titel zu verteidigen, ist noch schwieriger. Fabian Kreim und Frank Christian vom Team Skoda Auto Deutschland ist das in der Deutschen Rallye-Meisterschaft (DRM) gelungen. Der mid hat mit den alten und neuen Deutschen Meistern gesprochen.
Wie war die Gemütslage vor dem Start in den letzten Saison-Lauf, der Drei-Städte-Rallye in Niederbayern und Österreich?
Fabian Kreim: Wir waren sehr nervös vor dem Start der Rallye. Die Anspannung und der Druck vor dem letzten Lauf waren enorm. Aber nach dem ersten Tag fiel ein bisschen davon ab. Wenn man dann im Auto sitzt und alles passt, dann ist sofort die Routine da.
Kann man sich auf die Drucksituation vor dem letzten Lauf - wo es um die Meisterschaft ging und Sie diese auch noch verlieren konnten - speziell vorbereiten?
Fabian Kreim: Nein. Man bereitet sich sportlich darauf vor mit Fitnesstraining. Ansonsten läuft die ganz normale Vorbereitung. Ich habe mir die Wertungsprüfungen aus dem letzten Jahr angeschaut, die On-Board-Videos zum Beispiel. Wir haben uns daraufhin unseren Strategie-Plan ausgearbeitet: Du musst wissen, wann Du wo was machen kannst. Das ist die Vorbereitung, die ich leisten kann. Aber das ist nichts Spezielles für das Saisonfinale, sondern es sind die routinemäßigen Abläufe. Die Vorbereitungen, die wir bei jedem Lauf abarbeiten.
Frank Christian: Ich habe versucht, den gesamten Ablauf zu strukturieren. Für das Finale checkt man alles doppelt. Da gibt es keinen Raum für Fehler. Alles soll 100 Prozent sicher sein.
Was bedeutet Strategie in diesem Fall?
Frank Christian: Das bedeutet generell, das Hauptaugenmerk auf die Wertungsprüfungen zu legen, die Fabian besonders gut liegen - und dort anzugreifen. In diesem speziellen Fall ging es vor allem darum zu schauen, was unsere Konkurrenten leisten und darauf zu reagieren.
Die Saison war durchwachsener als die erste - macht das nervöser, wenn der Titel in Reichweite ist?
Frank Christian: Man möchte natürlich immer alles perfekt machen, das ist der Anspruch, den wir an uns haben. Den hat jeder Sportler an sich. Manchmal passieren Fehler, die muss man dann analysieren und alles beim nächsten Mal besser machen, damit es am Ende reicht.
Fabian Kreim: Der Plan für die letzte Rallye war taktisch zu fahren, was uns auch gelungen ist. In dieser Situation - als Führender der Fahrerwertung - muss man jedes unnötige Risiko vermeiden. Und wie Frank bereits gesagt hat: Es war wichtig auf das zu reagieren, was die Konkurrenz vorgibt. Wir mussten nicht mit zehn Minuten Vorsprung gewinnen. Wir mussten klug fahren, taktisch.
Ist taktisch zu fahren einfach?
Fabian Kreim: Wir waren ja immer noch schnell unterwegs. Nur die Risiken mussten minimiert werden. Trotzdem hätten wir gerne die Rallye gewonnen. Aber Dominik Dinkel und Beifahrerin Christina Kohl waren die verdienten Sieger, sie haben einen tollen Job gemacht am gesamten Wochenende.
Frank Christian: Es war enorm schwierig, immer der Gejagte mit der Nummer 1 auf dem Auto zu sein. Daran muss man sich erst gewöhnen.
Welcher Titel fühlt sich besser an - der Erste oder der Zweite?
Fabian Kreim: Der Zweite, der war definitiv das härtere Stück Arbeit. Man merkt direkt nach der letzten Wertungsprüfung, dass der Druck weg ist, das alles abfällt. Klar, den meisten Druck haben wir uns selbst gemacht. Trotz der besten Ausgangssituation vor der Drei-Städte-Rallye, wo wir ja "nur" Platz Fünf erreichen mussten, war es enorm schwierig. Man baut selbst immer mehr Druck auf, und dann ist die Gefahr von Leichtsinnsfehlern groß. Es war eines der schwierigsten Rennen. Wenn es dann geschafft ist, realisiert man den Erfolg nicht sofort, das braucht ein paar Tage, bis man es auch richtig genießen kann. Obwohl wir mit der gesamten Mannschaft den Titel gefeiert haben.
geschrieben von MID veröffentlicht am 31.10.2017 aktualisiert am 30.10.2017
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