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Mit einem Dreiachser komplettiert Irisbus nun seine designorientierte Omnibus-Baureihe Magelys. Das Flaggschiff der Marke setzt auf Höhe und schafft dadurch viel Kofferraumvolumen. Auch an Technik wurde nicht gespart. Einer wie er findet noch Aufmerksamkeit – am Omnibusbahnhof fängt der neue Superhochdecker bewundernde Blicke, sein Auftritt hat Stil. Ein italienischer Omnibus muss optische Reize aufweisen, der lange Magelys HDH macht hier keine Ausnahme.
Die Proportionen stimmen perfekt, keine Aufdachklimaanlage muss kaschiert werden. Wie aus einem Guss präsentiert sich der Fahrzeugkörper, wobei es vor allem der Bug in sich hat. Tropfenförmig wölbt sich die große Frontscheibe bis ins Dach, die Bugmaske endet in einer Spoilerlippe. Mit einem kühnen Schwung flieht die A-Säule nach hinten und rahmt die Seitenscheiben filigran ein. Der Beau aus italienischer Feder kommt mit wenigen, aber gekonnten Design-Akzenten aus. Ein wenig extrovertiert und dennoch konventionell – dem Kunden könnte es gefallen. Als Hingucker schlägt der mächtige Dreiachser seine zweiachsigen Gefährten.
Bei dieser Optik mag es kein Wunder sein, dass die Marketing-Strategen der Omnibusmarke von Iveco in kühne Höhenflüge verfallen. Sie bringen ihr Flaggschiff gegen beste deutsche Reisebusse wie Setras TopClass und den Starliner von Neoplan in Stellung. Wo die Wettbewerber dem Kunden mit verschiedenen Längen entgegen kommen, muss der Magelys passen – er ist nur mit 13,80 Meter Länge zu haben.
Den besonderen Clou entdeckt man im Innenraum. Die Dachrandverglasung wie im Starliner wird in der Dachmitte mit einem Glasdach kombiniert. Was den Innenraum hell und freundlich macht, die knapp geschnittenen Gepäckablagen aber verstärkt ins Blickfeld rückt. Die Dachkanäle kommen ohne Servicesets aus, Leselampen und Serviceruf sitzen in Griffweite an der Rückseite der Sitze. Drei Monitore in 19-Zoll-Format übertragen Videobilder; auch hier begegnet der große Irisbus seinen Premium-Wettbewerbern auf Augenhöhe.
Ein besonderes Highlight ist die Klimaanlage von Spheros, die mit Kaltwasser arbeitet und mit geringen Gasmengen auskommt. [foto id=“105462″ size=“small“ position=“right“]Dank ausgefeilter Luftführung und Temperaturregelung stellt sich über den langen Innenraum maximal ein Grad Celsius Differenz ein, was die Fahrzeugentwickler mit besonderem Stolz erfüllt.
Unter dem Blech ist der Magelys grundsolide. Der Rohbau wird grundiert und lebenslang gegen Korrosion geschützt. Auch das Fahrgestell erfüllt hohe Erwartungen. Mit der hauseigenen Einzelradführung vorn, Meritor-Antriebsachse und einer Nachlaufachse mit Einzelradführung rollt der Magelys sauber ab. Trotz des langen Radstands bleibt der fast 14 Meter lange Dreiachser mit 23,50 Meter Wendekreis handlich. Die Einschlagswinkel an Vorderachse und Nachlaufachse sind beträchtlich – mit immerhin maximal 59 Grad und 15 Grad. Die Nachlaufachse steuert elektrohydraulisch permanent mit, wenn der Lenkwinkel fünf Grad überschreitet. Auf der Autobahn spurt sie mit und sorgt für einen stoisch soliden Geradeauskurs.
Gegen Aufpreis gibt es zudem ein aktives Fahrwerk mit elektronisch geregelten Stoßdämpfern; der lange und hohe Magelys rollt damit sänftengleich ab, unterdrückt Nickschwingungen und Wankneigungen.
Der Antrieb des knapp 14 Meter langen Dreiachsers stammt aus dem Zweiachser und limitiert das Irisbus-Flaggschiff. Mit 331 kW/450 PS und maximal 2 100 Nm Drehmoment fährt der stolze Magelys HDH seinen Wettbewerbern hinterher. Der Cursor 10-Sechszylinder von Iveco ist kein Ausbund an Leistung und überzeugt eher mit kultivierten Laufeigenschaften. 200 Newtonmeter mehr für den 24-Tonner – das wär’s. Das serienmäßige AS-Tronic-Getriebe harmoniert gut mit dem kleinvolumigen Diesel. Die seltenen manuellen Eingriffe erledigt der Fahrer wie im Iveco-Truck am Lenksäulen-Hebel rechts. Als Bremsanlage wird ein EBS-Bremssystem mit Scheibenbremsen rundum genutzt, in jedem Fall wacht der Schleuder- und Kippschutz ESP über den Bus.
Auf Wunsch kann der Magelys mit einem empfehlenswerten Abstandsradar, einem Spurhalteassistenten und einer integrierten Reifendruckkontrolle aufgerüstet werden.
Nur wenige bieten mehr. Das anspruchsvolle Fahrerherz will jedoch hinter dem Magelys-Volant nicht so recht höher schlagen. Der Verstellbereich der Sitzschiene ist für Langbeiner zu kurz, das Lenkrad ohne Lederbezug zu gewöhnlich. Ohne Kick und Schick präsentiert sich das Einheitsarmaturenbrett aus dem Konzern. Dem Buspiloten wird schnell klar: Der Magelys HDH ist ein Nutzfahrzeug.
geschrieben von (wot/mid) veröffentlicht am 29.09.2009 aktualisiert am 29.09.2009
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