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Versuche, mit Trojanern in geschützte IT-Netze einzudringen, sie auszuspähen oder gar zu zerstören – diese Gefahr sehen Experten auch in der Massen-Elektromobilität. Das Konsortium „Secure eMobility“ (SecMobil) erarbeitet deshalb Grundlagen zur Manipulationssicherheit und zum Datenschutz solcher Systeme. Automobilhersteller, Zulieferer und Forschungseinrichtungen entwickeln dazu im Projekt „SecMobil“ eine standardisierte Sicherheitsarchitektur. Das Projekt hat eine Laufzeit von 32 Monaten und ist mit vier Millionen Euro ausgestattet.Drei Säulen tragen SecMobil. Vorranging ist im Feld der „schlauen“ Sensoren (eMetering) die Entwicklung eines manipulationssicheren Stromsensors zur kostengünstigen Ladestromerfassung.
Die entsprechende Sicherheits-Technik und die zugehörigen Ladestationen sollen zudem eine sichere Verbindung zwischen E-Fahrzeug, dem Stromnetz und Systemen zur intelligenten Verkehrssteuerung gewährleisten. Schließlich muss auch die Sicherheit von neuen Diensten wie die Abrechnung und Software-Aktualisierung gewährleistet werden.“Es ist das erste Projekt weltweit, das das Zukunftsthema IT-Sicherheit im Kontext der Elektromobilität so umfassend behandelt“, erklärt Marko Wolf, IT-Experte beim Konsortialführer Escrypt, der unter anderem auch eingebettete IT-Systeme im Automobil entwickelt.
Die IT-Sicherheit der eMobility ist auch Wegbereiter für viele neue Anwendungen und Geschäftsmodelle. So muss die bereitgestellte elektrische Energie für Stromer korrekt gemessen und abgerechnet werden. Herausforderungen stellt auch das anonymisierte elektronische Bezahlen dar. Stichwort Roaming, der grenzüberschreitende Zugang zu öffentlichen Ladestationen für Elektrofahrzeuge wie beim Mobiltelefon. In den sogenannten Vaalser Verträgen haben kürzlich Elektromobilitätsdienstleister aus Deutschland, den Niederlanden, Belgien, Luxemburg, Österreich, Irland und Portugal eine erste Vereinbarung für das E-Roaming geschlossen.
Problematisch im Alltag ist beispielsweise das „Betanken“ eines Elektroautos. Allein in Deutschland gibt es etwa 800 regionale Stromversorger. Örtliche Anbieter rechnen meist über den Stromanschluss in der heimischen Garage ab; tanken E-Autofahrer überregional sind oft komplizierte Web-Formulare oder andere schriftliche Verträge abzuschließen. Während heutzutage mit RFID-Karte getankt wird, soll dies künftig gar über den neuen Personalausweis (nPA) möglich sein. Die entsprechenden Abrechnungsvorgänge enden bei Banken und ihren hochsensiblen Systemen, die abgesichert werden müssen.Auch Automobilhersteller Daimler ist mit an Bord des Projekts.
Er übernimmt die Entwicklung von Mobilitätsdiensten wie die Reservierung von Fahrzeugen und Ladestationen, Abrechnung und Bezahlung des „getankten“ Stroms sowie die Möglichkeit, AutoApps zu integrieren. Der neue Smart „forwto electric drive“ bietet über die Homepage schon Dienste wie Reichweitenkontrolle, Lademanagement oder die Fernsteuerung der Klimaanlage und Heizung. Die Ergebnisse von SecMobil sollen kontinuierlich in die Entwicklung von E-Autos einfließen, heißt es bei Daimler. „Wir rechnen damit, dass erste Anwendungen zum elektronischen Bezahlen und zur gegenseitigen Verrechnung ab 2015 in die Vorserienentwicklung der Fahrzeughersteller und Ladeinfrastrukturbetreiber eingehen können“, erklärt Marko Wolf. Ab 2018 sollen erstmals Serienfahrzeuge damit abgesichert sein.
geschrieben von auto.de/(rawi/mid) veröffentlicht am 26.11.2012 aktualisiert am 26.11.2012
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