Italien: Finanzkrise mindert Absatzprognose

Einen Rückgang von 1,75 Millionen Automobil-Neuzulassungen in diesem Jahr auf 1,68 Millionen Neuzulassungen (- 4 Prozent) am italienischen Automobilmarkt im nächsten Jahr hat jetzt der Importeursverband Unrae prognostiziert.

Nach der Schrumpfung von 2,16 Millionen Pkw-Neuzulassungen im Jahre 2009 auf 1,88 Millionen Pkw-Neuzulassungen im Jahre 2010 werde damit der Tiefstand der letzten 20 Jahre erreicht. Jeder dritte Autohändler, so heißt es, riskiert bis 2013 die Betriebsschließung. Noch schlimmer steht es um die Verkaufszahlen der fabrikneuen Kleintransporter, die 2012 um 5,9 Prozent auf 160 000 Einheiten sinken sollen.

Ursache für die jüngste Negativprognose ist die von Wirtschaftsforschungsinstituten erwartete Schrumpfung des italienischen Bruttosozialproduktes um 0,6 Prozent. Nach Berechnungen des Industriedachverbandes Confindustria könnte sie sogar noch 1,0 Prozent höher ausfallen. Die Kaufentscheidungen negativ beeinflussen dürfte neben der jüngsten Anhebung der Benzinsteuer auch die anlässlich des Regierungssparprogramms zum 1. Oktober 2012 in Kraft tretende Erhöhung des allgemeinen Mehrwertsteuersatzes von 21 auf 23 Prozent. Hinzu kommt die alljährliche Verteuerung der Kfz-Versicherungen und Autobahngebühren. Besorgniserregend ist laut Verbandsvertretern vor allem die Tatsache, dass die Zahl der unter 29-Jährigen als Käufer von Neuwagen infolge der Jugendarbeitslosigkeit seit sechs Jahren ständig zurückgehe. Deshalb hat die Unrae die Einrichtung eines Sonderfonds für zinsgünstige Darlehen an junge Leute gefordert.

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