Jaguar

Jaguar: Auf dem Sprung in eine neue Aera

Pressekonferenz in einem Spitzenhotel im alt-ehrwürdigen Londoner Stadtteil Westminster – britischer geht’s kaum. Solch einen Rahmen wählte Jaguar mit Bedacht für einen ganz weiten Blick in die Zukunft. Man wollte Zeichen setzen, am besten gleich ein Ausrufezeichen. Dafür schien der Rahmen ebenso geeignet wie der Hybrid-Supersportwagens Jaguar C-X75.

Der bildschöne Zweisitzer hatte als Studie schon auf den Messen der vergangenen Monate viele Bewunderer gefunden. E-Type-Fans sahen in ihm den legitimen Nachfahren der Sportwagen-Ikone aus den [foto id=“357685″ size=“small“ position=“left“]60-gern. Kein Jaguar war seitdem schöner. Mit seinem Design schafft der C-X75 den Sprung aus der ganz großen Vergangenheit der Marke in eine neue Aera, die noch mehr Glanz, Glamour und Erfolg bringen soll.

Leistungsdaten

Auch technologisch soll der C-X75 die Fahne ganz weit in den Markt der anderen werfen. Selbst für den Porsche 918 hatten man in London nur ein Lächeln übrig; denn man sieht für den eigenen Hybrid-Supersportler überlegene Leistungsdaten. Dabei gehen die Offiziellen noch nicht in die Details. Weniger als drei Sekunden für den Spurt von null auf 100 km/h und sechs Sekunden bis 160 km/h sagte man voraus als Ergebnis eines konsequenten Leichtbaus und eines innovativen Konzepts für den Parallel-Hybridantrieb.

Für den Leichtbau hat man sich mit Williams F1 verbündet. Der Formel-1-Stall von Sir Frank Williams bringt seine Erfahrungen mit Carbon-Monocoques ein. Aber offenbar fließt noch mehr aus dem Formel-1-Knowhow in den C-X75 ein; denn Jaguar spricht von einem kleinen, sehr hoch turboaufgeladenen Motor. Auf dessen Geräusch darf man gespannt sein.

An der Vorder- und an der Hinterachse sollen „sehr starke“ Elektromotoren für Vortrieb und Allradantrieb sorgen. Zusammen sollen sie die 320 km/h als Höchstgeschwindigkeit schaffen und sich bei der Kohlendioxid-Emission auf 99 Gramm pro Kilometer beschränken.

Jaguar schwört bei den großen Fahrzeugen auf die Plugin-Technologie, bei der eine größere Batterie rein elektrisches Fahren über längere Strecken ermöglicht. Beim C-X75 sollen das rund 50 Kilometer sein – [foto id=“357686″ size=“small“ position=“left“]genug, um auch bei langen Staus in die Londoner City zu gelangen.

Preis & Auflage

Rund 800 000 Euro netto soll das gute Stück kosten. Nur wenige Käufer werden die Chance haben, so viel Geld für den richtungweisenden Jaguar auszugeben; denn die Auflage wird strikt beschränkt auf 250. Es wird sicher nicht lange dauern, bis genug Bestellungen eingegangen sind. Diesen C-X75-Kunden verspricht Jaguars Brand Director Adrian Hallmark ein ganz besonderes Erlebnis. Sie sollen Ihr Auto bei dessen Gestaltung und Montage gewissermaßen hautnah begleiten dürfen.

Weiter auf Seite 2: Video – Jaguar C-X75; Auf dem Sprung in eine neue Aera – Teil II

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Video: Jaguar C-X75

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Mehr als nur der Hinweis

Die ersten Exemplare werden allerdings erst 2013 gebaut werden. Jaguar greift mit der Präsentation des Supersportlers also weit in die Zukunft, weiter als es sonst üblich ist. Das muss ebenso etwas zu bedeuten haben, wie die Wahl des Ortes für die Pressevorstellung. Der C-X75 ist mehr als nur der Hinweis auf eine [foto id=“357770″ size=“small“ position=“left“]neue Designsprache und innovative Techniken aus einem vormals sehr traditionellen Haus mit Ford-Vergangenheit. Er ist für Jaguar ein Symbol.

Worum es für die Marke geht, wird deutlich, wenn man sich vor Augen hält, in welcher Situation des Unternehmens seit dem Ausscheiden aus dem Ford-Verbund steckt. Käufer ist mit dem Inder Lakshmi Mittal der erfolgreiche Bürger einer ehemaligen Kolonie. Das Automobilgeschäft des Mittal-Konzerns wird geleitet von dem Deutschen Carl-Peter Forster. Jaguar-Chef ist der Deutsche Dr. Ralf Speth. Als Brand Director tritt Adrian Hallmark auf, ein typischer Internationalist der Automobilszene mit Erfahrungen bei Porsche, Bentley, Volkswagen und kurzfristig bei Saab. Die Pressekonferenz in Westminster leitet der Deutsche Frank Claas.

Da könnten einem Briten und so manchem eingefleischten Jaguar-Fan alter Tage Zweifel kommen, ob alles seinen gewohnten britischen Gang nimmt oder ob hier nicht vielleicht doch eine Heuschrecke ihr [foto id=“357771″ size=“small“ position=“left“]Unwesen treiben könnte. Solch ein Verdacht passt aber so gar nicht zur Strategie des Unternehmens und zu den ganz konkreten Ausbauplänen.

Adrian Hallmark verkündete den britischen Journalisten, für Jaguar suche er zur Zeit rund 1000 Ingenieure. Ralf Speth legt Wert auf die Feststellung, dass in den kommenden Jahren jeweils deutlich mehr als eine Milliarde Euro in die Entwicklung neuer Produkte investiert werde. Bei der Vorstellung des neuen kleinen Diesel-Motors im April war bereits deutlich geworden, dass es bald auch einen Jaguar für Einsteiger geben wird.

Aber mindestens ebenso wichtig wie die Erweiterung des Produktportfolios war dem Management die Botschaft: „Wir sind britisch bis ins Mark“. Vor diesem Hintergrund bekommt die bei der Pressekonferenz viel gelobte Kooperation mit Williams F1 eine politische und eine markenpolitische Komponente. So mancher Teilnehmer wird aus der Pressekonferenz den Eindruck mitgenommen haben, bei der Wiedergeburt der britischen Automobilindustrie dabeigewesen zu sein, zu deren Höhepunkte ja die 60-ger Jahre und Autos wie der Jaguar E-Type gehörten.

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