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Schönes Kraftpaket
Superstark, superschnell, super im Gelände: Der Jaguar F-Pace SVR vereinigt in sich Eigenschaften, die eigentlich unvereinbar scheinen. Die Topversion des großen SUV der britischen Nobelmarke gab sich nun in den französischen Seealpen die Ehre.
Um mit dem Auto auf den 1700 Meter hohen Mont Lachens im südfranzösischen Departement Var zu gelangen, kann man eine schmale, aber gut ausgebaute Forststraße mit einer schier endlosen Zahl von Spitzkehren nehmen. Oder man kann sich, vom kleinen Ort La Roque-Esclapon aus, auf einem steinigen, ausgewaschenen, ständig am Steilhang balancierenden Weg emporarbeiten. Nur etwas für Geländegänger, wie den Jaguar F-Pace SVR.
Die Top-Version des F-Pace, mit dem Jaguar 2016 bin den boomenden Markt der SUV eingestiegen war, hat mit ihrem 405 kW/550 PS-V8-Benziner keine Probleme, die Steigungen zu bewältigen, mit dem All Surface Progress Control (ASPC) zirkelt der Fahrer sicher an gefährlichen Stellen vorbei (die das Land Rover Experience-Team zuvor mit Steinmännchen gekennzeichnet hat), und der Allradantrieb des SVR hievt die zwei Tonnen Technik auch über tiefe Querrillen hinweg.
Oben, auf dem kleinen Parkplatz der Gleitschirmflieger, gleich unter dem Gipfel, versammelt sich die kleine Flotte aus einem Dutzend F-Pace SVR. Zeit um nach dem extravaganten Fahrerlebnis mit dem 100.000-Euro-Fahrzeug einen Blick auf die Besonderheiten der Karosserie zu werfen (zumal Jaguar-Chefdesigner Ian Calum als Experte zur Verfügung steht). Das vom Jaguar Land Rover Geschäftsbereich SVO (Special Vehicle Operations) entwickelte Modell hebt sich mit seinem speziellen SVR-Aerodynamik-Paket von den anderen Varianten der F-Pace-Familie ab.
Dazu zählen größere Lufteinlässe in der Fahrzeugfront und vor allem die Öffnungen in den vorderen Radlaufverkleidungen. Spezielle Front- und Heckstoßfängern, tiefer gezogene Seitenschweller und neuer Dachspoiler sorgen für bessere Kühlung, weniger Auftrieb und Luftwiderstand sowie optimierte Richtungsstabilität.Hinunter vom Mont Lachens geht es auf dem erwähnten Forstweg, Gelegenheit, um auf dem engen kurvigen Asphaltsträßchen das neu abgestimmte Fahrwerk mit strafferen Dämpfern und vorn um 30 sowie hinten um zehn Prozent erhöhten Federraten zu testen.
Auf den engen Routes Departementales und der Nationalstraße 202 ist erst einmal Geduld angesagt. Denn hier, entlang des Verdon und des Var, reiht sich Kurve an Kurve, und an den wenigen Strecken, wo ein Überholen möglich ist, mag man sich nicht an den breiten – und halsbrecherisch schlingernden – Camions vorbei mogeln. Zumal es unangenehmere „Arbeitsplätze“ als den Fahrersitz des F-Pace SVR gibt. Zusätzlich zum ohnehin üppigen Interieur des F-Pace bietet der SVR einige Schmankerl, angefangen bei den Sitzen: Sie sind schlank und 14-fach verstellbar.
Der Gangwahlhebel der ZF-Achtstufen-Automatik sowie ein beheizbares Sportlederlenkrad mit SVR-Emblem und Schaltwippen aus Aluminium unterstreichen den sportlichen Charakter des Modells. Über einen Wifi-Hotspot für bis zu acht externe Geräte sind die Passagiere immer „connected“; ebenfalls serienmäßig sind das Infotainmentsystem Touch Pro mit 10 Zoll großem Touchscreen sowie das 12,3-Zoll-Instrumentendisplay.
Das Tal des Var weitet sich und damit die Möglichkeit, die Sprint und Spurtfähigkeiten des SVR auszuprobieren. Der 5,0-Liter-V8-Kompressormotor des F-Pace SVR leistet 550 PS – ein Plus von über 80 Prozent gegenüber den bislang stärksten Modellen 30t beziehungsweise 30d mit Sechszylinder-Triebwerk. Dank eines maximalen Drehmoments von 680 Newtonmetern beschleunigt der SVR in 4,3 Sekunden von 0 auf 100 km/h; die Höchstgeschwindigkeit beträgt 283 Stundenkilometer.
Das Automatikgetriebe leitet die Kraft des großen Benziners mit zügigen Gangwechseln auf beide Antriebsachsen, wobei die Kraftverteilung je nach Fahrbahn- und Wetterverhältnissen variabel erfolgt. Auf trockener Fahrbahn ist der SVR als reiner Hinterradantriebler unterwegs. Diese Daten verraten schon, dass der F-Pace SVR kein Sprit sparendes Modell ist. 11,9 Liter verbraucht er durchschnittlich auf 100 Kilometer, die CO2-Emission wurde mit 272 Gramm pro Kilometer errechnet.
Für schwierigere Straßenverhältnisse stehen eine Reihe von Regelsystemen zur Verfügung, die für den SVR speziell neu abgestimmt wurden. Ganz neu in der Baureihe ist ein elektronisch aktives Differential an der Hinterachse. Das Traktionsregelsystem All Surface Progress Control und der Adaptive Surface Response (vergleichbar mit dem Terrain Resonse System der Land Rover und Range Rover) geben dem SVR sicheren Halt bei allen denkbaren Oberflächen und Witterungsbedingungen.
Die Gelände-Jaguars nähern sich Nizza – dort, wo Luxusautos zum Straßenbild gehören. Unverkennbar spielt der SVR in dieser Liga vorne mit, wobei die Konkurrenz von Porsche, Mercedes, BMW und aus dem eigenen Haus (Range Rover Sport SVR) kommt. Exklusivität hat ihren Preis: 100.100 Euro stehen als Grundpreis in der Preisliste und man kann gut und gerne noch einige Tausender für Sonderwünsche ausgeben.
geschrieben von MID veröffentlicht am 16.07.2019 aktualisiert am 16.07.2019
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