Ihre persönliche Autoberatung
0800 - 40 30 182
Jaguar
Schon das Jaguar F-Type Cabriolet hat dafür gesorgt, dass in der Sportwagenszene die Karten neu gemischt werden. In England und den USA findet der rassige Roadster sogar mehr Käufer als der Porsche Carrera. Nun schicken die Briten das Coupé an den Start, das nicht wenige als den schönsten Jaguar der Neuzeit bezeichnen.
Das dürfte hauptsächlich an den knackigen Proportionen liegen. Auf nur 4,47 Metern scheint Jaguars Chef-Designer Ian Callum die perfekten Linien gefunden zu haben. Besonders das Heck hat der gebürtige Schotte grandios gestaltet. So und nicht anders muss ein zweisitziges Coupé aussehen. „Als wir dieses Auto das erste Mal zu sehen bekamen, sind wir fast auf die Knie gefallen“, sagt Peter Modelhart. Der Geschäftsführer Jaguar Deutschland ist sich sicher, dass das Coupé beim Absatz das Cabrio noch in diesem Jahr überholen wird. Käufer sollen vor allem von Porsche kommen. Erwartet wird eine Eroberungsrate von 90 Prozent. „Unser Benchmark war der Carrera“, sagt Baureihenleiter Ian Hoban. Kein Wunder also, dass man im Jaguar-Entwicklungszentrum Gaydon alle Register gezogen hat, um der deutschen Ikone Paroli bieten zu können.
Wie beim Cabrio besteht auch beim Coupé die Karosserie vollständig aus Aluminium. Die Struktur ist so stabil ausgelegt, dass die geschlossene Variante nach internen Angaben der „steifste Jaguar aller Zeiten“ sein soll. „Wir übertreffen die Werte des Roadsters um 80 Prozent“, sagt Hoban. Sogar der Porsche Carrera 991 erreicht nicht die Torsionssteifigkeit des F-Type. [foto id=“504615″ size=“small“ position=“left“]Der Fahrer spürt dies nach den ersten flott gefahrenen Kurven. Präzise und direkt reagiert das Coupé auf Lenkbefehle. Wie auf den sprichwörtlichen Schienen durchzieht der Jaguar auch große Radien, bleibt dabei lange neutral. Erst bei viel Gas oder provozierten Lastwechsel drängt er mit dem Heck nach außen, wird dabei aber sanft vom ESP im Zaum gehalten. Schmerzlich für den Besitzer: Seinem Raubtier fehlt für den sportlichen Fahrstil das geeignete Revier. Wer ungetrübten Spaß hinter dem Lenkrad sucht, ist auf der kurvenreichen Landstraße falsch aufgehoben. Viel zu leicht wird Tempo 100 zur Farce, winken Bußgelder und Punkte. So bleibt eigentlich nur die abgesperrte Rennstrecke, um dem Wagen sein technisches Potenzial zu entlocken.
Besonders wenn es sich um die neue Top-Motorisierung handelt. Jaguar spendiert dem Coupé eine gegenüber dem Cabrio nochmals leistungsgesteigerte Version des potenten Achtzylinders. Der Fünfliter-Motor, aufgeladen per Kompressor, entwickelt statt 364 kW/495 PS nun 405 kW/550 PS und schickt schon bei 2 500/min massige 680 Newtonmeter Drehmoment in die exzellent[foto id=“504616″ size=“small“ position=“right“] arbeitende Achtgangautomatik. Überholvorgänge sind damit nach wenigen Augenblicken abgehakt. Der F-Type presst die Insassen beim Beschleunigen mit Nachdruck in die Sitze, lässt den Sprint von null auf 100 km/h in nur 4,2 Sekunden hinter sich und gibt erst auf, sich gegen den Wind zu stemmen, wenn die Tachonadel auf 300 steht.
Es überrascht nicht wirklich, dass eine etwas forschere Gangart den Spritverbrauch in eine eher weniger sozialverträgliche Dimension treibt. 11,1 Liter gibt Jaguar als Normwert an, der – bezogen auf die Leistung – durchaus Respekt verdient. Im Alltag bleibt er jedoch Illusion. Kein Mensch kauft sich solch ein Auto, um damit wie im Toyota Prius langweilig durch die Gegend zu rollen, oder um viel Gepäck zu transportieren. Immerhin: Die Wochenendausstattung findet unter der schmalen Heckklappe Platz. 315 Liter sind ein gebrauchsfähiges Maß. Selbst Golfspieler sollen ihr Geschirr verstauen können, sagt zumindest Wayne Darley, der Markendirektor von Jaguar.
Vorher sind allerdings mindestens 67 000 Euro zu überweisen. So viel kostet die Basisversion des Coupés mit V6-Motor und 250 kW/340 PS. Sie ist damit 7 000 Euro günstiger als das Cabrio und zielt auf den gleichstarken Porsche Cayman GTS. Im Mittelfeld platziert sich mit 78 500 Euro das F-Type S Coupé. Dessen Kompressor-V6 leistet 279 kW/380 PS. Die von uns gefahrene Top-Version mit dem Beinamen R startet bei 103 700 Euro. Das mag sich zunächst nach sehr viel anhören. Setzt man diese Summe jedoch in Bezug zur Leistung und wirft erneut einen Blick in die Preislisten der Zuffenhäuser Sportwagenschmiede, relativiert sich die Sache. Der etwa gleichstarke 911 Turbo S kostet fast das Doppelte. So gesehen geht der britische Schönling fast als Schnäppchen durch.
Plus: | Sehr souveräne Leistungsentfaltung, sportliches Getriebe, präzise und sichere Fahreigenschaften, direkte Lenkung |
Minus: | recht kleiner Kofferraum, rückwärtige Sicht eingeschränkt |
Zweisitziges Sportcoupé | |
Länge/Breite/Höhe/Radstand (m): | 4,47/1,92/1,31/2,62 |
Kofferraumvolumen: | 315 Liter |
Wendekreis: | 10,66 Meter |
Leergewicht: | 1 650 kg |
max. Zuladung: | 400 kg |
Tankinhalt: | 72 Liter |
Motor: | 5,0-Liter-V8-Kompressor-Benzinmotor |
Leistung: | 405 kW/550 PS bei 6 500/min |
Getriebe: | Achtgang-Automatikgetriebe |
max. Drehmoment: | 680 Nm bei 2 500/min bis 5 500/min |
0-100 km/h: | 4,2 Sek. |
Höchstgeschwindigkeit: | 300 km/h |
Verbrauch: | 11,1 l Super auf 100 km |
CO2-Emission: | 259 g/km |
Preis: | ab 103 700 Euro |
geschrieben von auto.de/(ms/mid) veröffentlicht am 21.03.2014 aktualisiert am 21.03.2014
Auf auto.de finden Sie täglich aktuelle Nachrichten rund ums Auto. All das gibt es auch als Newsletter - bequem per E-Mail direkt in Ihr Postfach. Sie können den täglichen Überblick zu den aktuellen Nachrichten kostenlos abonnieren und sind so immer sofort informiert.