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Mit einer seriennahen Studie wagt Jaguar einen spektakulären Neuanfang in der Oberklasse. Nach dem klassischen S-Type soll der deutlich sportlicher gezeichnete XF gegen Mercedes E-Klasse, Audi A6 oder 5er BMW auf Kundenfang gehen.
Mit optischen Anleihen beim XK dürfte er vor allem Sportlerherzen erwärmen. In Genf feiert er seine Europa-Premiere.
Die Abkehr von der Limousine zum Coupé dürfte den Platz hinten limitieren und erinnert eher an einen Aston Martin. Der riesige, schwarz verchromte Kühlergrill als Rechteck, schmale Scheinwerfer und eine scheinbar endlos lange Motorhaube deuten eher auf einen Supersportler denn auf ein komfortbetontes Langstreckenfahrzeug hin.
Anstelle des für die aktuellen Limousinen bindenden „Vieraugen“-Themas wählten die Designer um Ian Callum einteilige, keilförmige und eckig geformte Einheiten. Ein zwischen den einzelnen Birnen gespannter blauer Lichtstreifen lässt an die Pupillen einer Katze denken. Unterhalb der Linsen ist im Stil einer Tätowierung ein springender Jaguar in vereinfachter Form dargestellt. Das Motiv wird auf den Einstiegsleisten der Türen und im Profil der Pirelli-Reifen, mit denen die 21 Zoll großen Hochglanz-Aluminiumräder bestückt sind, wiederholt.
Hinten läuft das Heck sanft aus, vier Auspuffrohre untermalen den sportlichen Auftritt. Den unterstützt der V8-Kompressor-Motor mit 420 PS und 500 Nm, der seine Kraft über eine Sechsstufenautomatik auf die Straße bringt. Direkt von hinten betrachtet, wirkt der C-XF sehr breit und kräftig, was durch einen Diffusor noch verstärkt wird. Dieses besonders im Motorsport genutzte Prinzip basiert darauf, Luft unter dem Wagen abzusaugen und über die Erzeugung von Unterdruck die Haftung bei höheren Geschwindigkeiten deutlich zu erhöhen.
Vier mit speziellem Leder bezogene Schalensitze werden im Interieur durch einen breiten Mitteltunnel getrennt. Mit einer Mischung aus ungewöhnlichen Materialien, grafischen Elementen und innovativen Technologien soll ein spezielles Ambiente entstehen. Blickfang ist hier das aus gebürstetem Aluminium gefertigte Armaturenbrett, das sich mit einer „linearen Grafik“ rund um die Kabine zieht und so Geschwindigkeit suggeriert. Als Gegengewicht zum kühlen Aluminium fungieren Dekors in Holz und Leder. Was auf den ersten Blick wie ein schlichter schwarzer Innenraum wirkt, ist in der Realität ist ein besonderes Leder mit kohlefaserartiger Musterung. Teile der Türinnenverkleidungen und des Mitteltunnels sind mit geflammten Pappelholzfurnier verkleidet.
Selbst der Startvorgang scheint zum besonderen Erlebnis zu werden: Er beginnt mit dem auf dem Mitteltunnel platzierten roten Starterknopf, der im Rhythmus des Motors pulsiert. Beim Druck auf die Taste weichen konzentrisch geformte Aluminium-Ringe nach unten und zur Seite und geben so den Wählhebel des Sechsstufen-Automatikgetriebes frei. Springt der Motor an, beginnt eine Light-Show: Ein blauer Lichtring dringt aus der Mitte der Instrumententafel und dehnt sich über den gesamten Innenraum bis zu den Rücksitzen aus. Der Fahrgastraum wird in ein gedämpftes blaues Licht gehüllt. Auch von außen wird der Startvorgang signalisiert – durch das Aufflammen eines blauen Lichts aus dem Bereich des Kühlergrills. Die voll versenkten Türgriffe fahren über Sensorenerkennung bei Berührung heraus. Ein fünfter Sensor befindet sich im Armaturenbrett und reagiert auf eine sich nähernde Hand mit der Freigabe eines Infotainment-Monitors, der bündig in der vorderen Aluminiumverkleidung sitzt. Als nächstes dreht sich der mittlere Teil des Instrumentenbretts um 90 Grad und gibt einen so genannten Dual View-Monitor frei, der verschiedene Darstellungen für Fahrer und Beifahrer anzeigt. So kann zum Beispiel der Beifahrer einen DVD-Film sehen, während der Pilot den Befehlen des Navigationssystems folgt.
Als Weltpremiere kommt im C-XF ein Bordnetz aus Kohlefaser zum Einsatz. Der von Beru F1 Systems in England entworfene und hergestellte Kabelbaum im Spinnennetzformat soll extrem funktional sein. Die so genannte Wire in Composite-Technologie umschließt jedes einzelne oder auch mehrere Kabel mit einer sehr flachen Kohlefasermanschette, die nicht nur Schutz vor Beschädigungen, sondern auch Vorteile beim Package und Gewicht bietet. Bisher soll diese Technik nur in der Formel 1 und in der Raumfahrt eingesetzt werden. Wie viel Technik am Ende in die Serienproduktion einfließt, ließ Jaguar offen.
(ar/os)
geschrieben von veröffentlicht am 07.03.2007 aktualisiert am 07.03.2007
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