21 von insgesamt 31 Fahrzeugen jeweils siebenstellige Summen fällig werden, ein ganz besonderer Ferrari könnte sogar mehr 32 Millionen Dollar (ca. 30,2 Mio. Euro) bringen.
Sobald die Rede auf Rennsportlegenden der 1950er-Jahre kommt, stechen zwei Namen hervor, von denen der eine das ganze damalige Renn-Jahrzehnt, der andere die Renn-Geschichte bis heute geprägt haben oder prägen: Juan Manuel Fangio und Ferrari. Wenn sich in einem Fahrzeug beide Begriffe vereinen, ist etwas ganz besonderes zu erwarten wie beim Ferrari 290 MM von 1956. Genau dieser einmalige Sportwagen – mit der Fahrgestellnummer 0626 speziell für Fangio und die legendäre Mille Miglia von 1956 gebaut – kommt am 10. Dezember bei Sotheby's in New York unter den Hammer. Schätzpreis: 32 Millionen Dollar. Fangio belegte bei dem Rennen den 4. Platz obwohl er die kompletten 1000 Meilen alleine und ununterbrochen an einem Stück gefahren war. Den ersten Platz belegte ein anderer 290 MM mit dem Fahrer Eugenio Castellotti aus Italien. Am Steuer von Fangios Auto mit seinem 3,5-Liter-V12-Motor, 235 kW / 320 PS und unsynchronisiertem 4-Gang-Getriebe plus Rückwärtsgang saßen auch andere Berühmtheiten: Der spätere Weltmeister Phil Hill fuhr mit ihm sein erstes Ferrari-Rennen in Europa, Wolfgang Graf Berghe von Trips begann mit ihm seine Ferrari-Karriere, und die letzten Siege mit diesem Fahrzeug feierte Stirling Moss im Dezember 1957.
Zwei Jahre zuvor hatte Moss die Mille Miglia mit einem anderen berühmten deutschen Auto gewonnen, einem offenen Mercedes 300 SLR. Ein solches Auto als Coupé mit Flügeltüren (Mercedes-Benz 300 SL „Sportabteilung“ Gullwing von 1955) wartet ebenfalls in New York auf einen Bieter, bei dem Geld nur eine untergeordnete Rolle spielt: Bis zu sieben Millionen Dollar hofft Sotheby's zu erzielen, weil die Mercedes-Rennsportabteilung nur vier Exemplare davon produzierte. Diese Autos galten als Meilensteine im Motorsport, die „Silberpfeile“ wurden oft als überlegen oder gar unbesiegbar bezeichnet und waren für Renneinsätze und Trainingsfahrten konzipiert. Der Wagen in der Versteigerung diente Koryphäen wie Juan Manuel Fangio, Stirling Moss, Karl Kling, John Fitch, und Hans Hermann als Dienstfahrzeug. Welche Rennen er bestritten hat ist allerdings im Dunkel der Historie verschwunden.
Dass nahezu jeder Ferrari einen gewaltigen Wiederverkaufswert besitzt, ist seit Jahren eine feste Größe bei der Versteigerung automobiler Raritäten, auch diesmal bei Sotheby's. Von den 31 zur Auktion gemeldeten Fahrzeugen stammen neun aus Maranello, wovon sieben auf einen Wert von mehr als einer Million Dollar taxiert sind. Zum Beispiel ein Ferrari 250 GT Cabriolet von 1958 (7,5 Millionen Dollar) , das 14. Von insgesamt 40 von dieser Serie gebauten Exemplaren. Oder ein Ferrari 500 Mondial mit dem Baujahr 1955 (7 Millionen Dollar), kaum restauriert und im Originalzustand von damals. Selbst die Farbe ist dieselbe geblieben.
Ein Bugatti Typ 57 C Atalante steht neben all den geschichtsträchtigen Pretiosen auf vier Rädern fast im Schatten. Er trat zuerst 1939 im französischen Pavillon auf der Weltausstellung in New York ins Licht der Öffentlichkeit und wanderte in den folgenden Jahren bis in die frühen 1960er durch die Hände zahlreicher Sammler bis er in einer Garage verschwand. Erst 2007 wurde er unter einer 45 Jahre alten Staubschicht entdeckt. Nach einer intensiven Restauration kehrt er nun nach New York zurück und steht als Losnummer 203 bei Sotheby's zur Versteigerung. Sein Preis wird in der Gegend zwischen 2.200.000 und 2.500.000 Dollar liegen.
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