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Jeep Compass
Der erste Jeep Compass steht auf der Liste attraktiver Kompakt-SUV. Geschickt hat es der Fiat-Chrysler-Konzern geschafft, aus der technischen Basis des Fiat 500X eine kleinere Ausgabe des elegant-maskulinen Jeep Cherokee zu zaubern. Und im Innenraum überrascht der knapp 4,40 m lange Allrounder mit mehr Platz auf allen fünf Sitzen als erwartet. Fragt sich nur, wie viel Fahrspaß der SUV bereitet.
Der traditionelle, siebenteilige Frontgrill stellt gleich mal die Markenzugehörigkeit des vor uns stehenden Fahrzeugs klar: Wir haben es mit einem Jeep zu tun. Aber nicht mit einem waschechten, denn öffnet man die direkt über dem markanten Grill liegende Motorhaube, so erschließt sich der Kern der Sache: „Multijet“ prangt auf dem Motordeckel und das verrät, dass die Jeep-Entwickler ins Fiat-Regal greifen mussten, als sie den insgesamt sehr gelungenen Jeep Compass schufen.
Macht nix, denn der italienische 1,6-Liter-Diesel stemmt immerhin die stattliche Schubkraft von 230 Nm auf den Antriebsstrang, und das schon bei 1.750 U/min. Auch hat man für den Einsatz in einem Fahrzeug der traditionellen US-Marke seine akustische Präsenz sehr gut gedämmt. In Verbindung mit der Sechsgang-Handschaltung kann man sogar mit einer gewissen Anfahrschwäche des Vierzylinders umgehen lernen, die beim Fiat 500X mit Automatik auf Dauer anstrengt.
Der Verbrauch laut Hersteller soll bei sehr genügsamen 6,9 Liter pro 100 Kilometer liegen. Wir kamen im großen Test-Spektrum aus Stadt, Landstraße und Autobahn auf 6,2 Liter. Wie bei vielen anderen Automodellen ist dies zwar mathematisch eine eklatante Überschreitung der offiziellen Angabe, bewegt sich aber dennoch im üblichen Rahmen.
Unterm Strich kann man mit dem Antrieb im Jeep Compass zufrieden sein, denn das Preis-Leistungs-Verhältnis dieser Modellvariante stimmt absolut. Ist man auf Langstrecke sparsamer unterwegs, als wir im Durchschnittsverbrauch inklusive Stadtverkehr, so kann man dank 60 Liter-Tank schon mal eine Distanz von fast 1.200 Kilometern zwischen zwei Tankstopps erreichen – etwa München – Berlin – München nonstop.
Apropos Berlin: Mit dem schicken Jeep Compass bewegten wir uns tagelang im In-Viertel Prenzlauer Berg und fühlten uns dabei absolut wohl. Das liegt daran, dass der Italo-Ami trotz seiner eleganten Optik nichts Protziges ausstrahlt. Auch sind die 4,39 Meter Länge gerade noch so parkfreundlich, dass man auch in stark frequentierten Stadtvierteln gut zurechtkommt. Umso mehr überrascht, wieviel Innenraum der Kompakt-Jeep bietet. Vorne wie hinten sitzt man absolut bequem. Bein-, Schulter- und Kniefreiheit stimmen überall, und im Fond können sogar großgewachsene Passagiere längere Strecken genießen.
In Sachen Bedienung gibt sich der Jeep Compass sehr freundlich. Lediglich die relativ weit unten liegenden Elemente für die Klimaanlage weichen davon ab. Ansonsten ist fast alles logisch platziert und gegliedert. Apple CarPlay funktioniert makellos und verschafft im Zusammenspiel mit der guten Audioanlage im Jeep Compass einen Hörgenuss, der den Langstreckenkomfort unterstützt. Zwar wirken die gut konturierten Sitze zunächst etwas zu straff. Aber man fühlt sich dennoch auch über hunderte von Kilometern hinweg wohl. Dazu trägt besonders die gut abgestimmte Federung bei.
Tadeln muss man den Compass wegen seiner stark eingeschränkten Übersichtlichkeit. Massive B- und C-Säulen lassen sich zwar wenigstens beim Rangieren durch eine Rückfahrkamera neutralisieren. Aber zum Beispiel beim schrägen Einbiegen auf eine größere Straße bleiben die Sichtprobleme ungelöst, denn dabei wird der von hinten kommende Verkehr von der C-Säule stark verdeckt.
Und: Rund um den Innenspiegel ist ebenfalls die Sicht eingeschränkt. Da kann schon mal eine komplette, rechts platzierte Ampel aus dem Sichtfeld verschwinden. Das ist besonders dann unangenehm, wenn auf der anderen, sichtbaren Straßenseite nur eine Linksabbieger-Ampel zu sehen ist. Trost: Der Jeep gleicht eingeschränktes Sehen mit gutem Aussehen aus.
Das Kofferraumvolumen des Compass von 350 Litern im Normalzustand kann sich durchaus sehen lassen. Nur die maximale Kapazität bei umgeklappten Rücksitzlehnen fällt mit lediglich 1.100 Litern gegenüber einigen Konkurrenten deutlich ab.
Wer allerdings nicht allzu oft große Gegenstände transportiert, wird damit zurechtkommen und sich stattdessen am üppigen Passagierraum erfreuen, mit dem der Jeep Compass dank 2,64 Meter Radstand zwischen Vorder- und Hinterachse verwöhnt. Insgesamt stellt sich der Compass als äußerst interessante Option dar. Denn damit erhält man zum fairen Preis eine individuellere Alternative zum Kompakt-SUV-Mainstream von VW Tiguan und Co.
Jeep Compass Limited 4WD | Fünfsitziger Kompakt-SUV |
Länge/Breite (ohne Spiegel)/Höhe/Radstand in Millimeter | 4.394/1.819/1.629/2.636 |
Leergewicht | 1.615 kg |
zul. Gesamtgewicht | 1.996 kg |
max. Zuladung | 491 kg |
Kofferraumvolumen | 350 – 1.100 L. |
Tankinhalt | 60 l |
Preis | ab 26.100 Euro |
Motor | Reihenvierzylinder-Benziner |
Hubraum | 1.368 ccm |
Leistung | 88 kW/120 PS bei 3.750 U/min |
max. Drehmoment | 23 0 Nm bei 1.750 U/min |
Beschleunigung 0 bis 100 km/h | 11,0 s |
Höchstgeschwindigkeit | 185 km/h |
Normverbrauch | 6.9 l pro 100 km |
CO2-Ausstoß | 160g/km |
Testverbrauch | 8,7 l/100 km |
Getriebe | Automatik |
Antrieb | Allrad |
geschrieben von MID veröffentlicht am 18.08.2018 aktualisiert am 19.09.2019
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