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Jeep Grand Cherokee: Frischer Federschmuck für den Häuptling

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Ohne Jeep gäbe es keine SUV. Die Enkel und Urenkel des US-Armee-Vehikels erfreuen sich als „Cherokee“ und „Grand Cherokee“ großer Beliebtheit. Besonders das Topmodell, quasi der Häuptling der Cherokees, hat nach drei Jahren Bauzeit einen neuen Federschmuck erhalten. Ab sofort tritt der „Grand Cherokee“ umfassend überarbeitet an.

Nachdem Fiat 2011 angetreten war, Chrysler – durch die Bankenkrise ab 2008 besonders geschwächte Nummer Drei unter den US-Autobauern – zu retten und endlich wieder auf dem wichtigen US-Markt Fuß zu fassen, haben sich die Vorzeichen geändert. Nun ist Chrysler der starke Partner, der die Italiener in der Gewinnzone hält, nachdem der[foto id=“467148″ size=“small“ position=“left“] europäische Markt danieder liegt. Der Konzern profitiert ganz besonders vom weltweiten Interesse an SUVs, denn mit der Marke Jeep kann er selbstbewusst auf die Frage „Wer hat´s erfunden?“ antworten: „Wir!“ Jeep ist mit rund 707 000 produzierten Fahrzeugen in 2012 der weltweit größte SUV-Hersteller.

Der Jeep „Cherokee“ gehört seit 1974 zu den Urgesteinen des Segments. Den ersten „Cherokee“ präsentierte der Hersteller als Antwort auf den Chevrolet „Blazer“ und den Ford „Bronco“. Ab 1993 rundete der „Grand Cherokee“ die Baureihe als zweites Modell nach oben ab. Die aktuelle fünfte Generation feierte 2010 ihre Premiere. Trotz der anstehenden Modellpflege verkaufte Chrysler im ersten Quartal 2013 vom „Grand Cherokee“ alleine in Deutschland 843 Einheiten; nicht schlecht für einen 4,82 Meter langen SUV, der zwischen 45 500 Euro und 76 900 Euro kostet und erfolgreich gegen einen Audi Q7 oder BMW X5 antritt.

Die sichtbaren Beiträge zur Modellpflege umfassen unter anderem neue Bi-Xenon-Scheinwerfer mit LED-Fahrlicht, einen überarbeiteten Frontgrill, neue Leuchten für´s Heck und eine neu geformte Heckklappe. Hochwertig anmutende Materialien wie Leder und offenporiges Holz [foto id=“467149″ size=“small“ position=“right“]verleihen dem Innenraum zusammen mit dem neuen Dreispeichen-Lenkrad einen angemessenen Charakter, den eine solide Verarbeitung unterstreicht. Der neue Armaturenträger mit digitalen Anzeigen wirkt übersichtlich.

Das Platzangebot ist beeindruckend, die Einstellmöglichkeiten der bequemen Sitze in der ersten Reihe gewährleisten auch den ganz großen Mädels und Jungs eine perfekte Sitzposition. Für fünf Erwachsene steht zudem Gepäckraum mit einem Volumen von mindestens 782 Litern zur Verfügung. Das Motorenprogramm bleibt unverändert. Die beiden V6-Diesel mit drei Litern Hubraum leisten 140 kW/190 PS beziehungsweise 184 kW/250 PS. Der V6-Benziner mit 3,6 Litern Hubraum tritt mit 210 kW/286 PS an. Für die in puncto Spritpreise schmerzfreien Connaisseure uramerikanischer Antriebs-Werte stehen zwei V8 mit 5,7 Litern beziehungsweise 6,4 Litern Hubraum bereit; daraus resultieren 259 kW/352 PS und 344 kW/468 PS Leistung.

Die wichtigste technische Neuerung betrifft die Achtgang-Automatik, die nunmehr zur Serienausstattung bei allen Motorisierungen und bei jeder der fünf verschiedenen Ausstattungslinien zählt. Besonders die drehmomentstarken Diesel profitieren von diesen modernen Getrieben, die mustergültig mit den Motoren harmonieren. Durchzugskraft, Fahrkomfort und Laufruhe fallen in der Fahrpraxis deutlich souveräner als beim alten Modell aus. Der große Wagen marschiert über lange Etappen auf der Autobahn besonders souverän. Auch über kurvige Landstraßen gebärdet sich [foto id=“467150″ size=“small“ position=“left“]die mehr als 2,3 Tonnen schwere Fuhre ausreichend behände. 2,92 Meter Radstand gewähren guten Geradeauslauf und soliden Komfort. Wenn die optionale Luftfederung an Bord ist, bietet der Grand Cherokee souveränen Reisekomfort.

Das fürstliche Platzangebot ergänzt die maximal erlaubte Anhängelast von 3,5 Tonnen, die der „Grand Cherokee“ an den Haken nehmen darf. So bleibt die grundsätzliche Charakteristik des großen SUV unverändert erhalten. Wie bei den traditionsbewussten Wettbewerbern vom Schlage eines Land Rover Discovery oder Toyota Land Cruiser zählen scheinbar unüberwindliche Pisten fernab befestigter Pfade zum angestammten Terrain. Es gehört zur DNA eines echten Jeeps, dass seine Geländeeigenschaften immer noch ein Stück weiter führen, als es sich ein ambitionierter Pilot im Off-Road-Bereich zutraut.

Durch die Modellpflege behält der Grand Cherokee seinen ursprünglichen Charakter als Botschafter des „American Way of Drive“. Die Anbindung des amerikanischen Herstellers an einen traditionsreichen europäischen Konzern hat dem großen SUV spürbar mehr Charakter und Qualität im Detail beschert. Mit der neuen Kraftübertragung bleiben zumindest die Dieselmotoren so verbrauchsgünstig, dass der Genuss am großen Häuptling keinen bitteren Nachgeschmack hinterlässt. Was der Grand Cherokee nicht beherrscht, sind die räumlich und dynamisch so reglementierten Bereiche der Innenstädte. Dafür ist der Jeep einfach zu lang, zu hoch und zu breit. Aber für diese Einsatzzwecke bietet Fiat ja genügend andere passende Automobile.

Bewertung

Plus: Viel Platz, laufruhige, sparsame Dieselmotoren, hervorragende Automatik, gute, bequeme Sitze, solide Verarbeitung, umfangreiche Ausstattung, souveräne Offroad-Fahreigenschaften.

Minus: Stadtfeindliche Außenmaße, hoher CO2-Ausstoß

Technische Daten: Jeep Grand Cherokee 3.0 V6 MultiJet

Viertüriger SUV, Länge/Breite/Höhe/Radstand in Millimetern: 4 828/1 943/1 802/2 915. Leergewicht: 2 403 kg, max. Anhängelast: 3 500 kg , Gepäckraum min/max: 782/1 554 Liter, Tankinhalt: 93,5 Liter, Preis: ab 45 500 Euro.

Sechszylinder Diesel mit Direkteinspritzung und Turboaufladung, Hubraum: 2 897 ccm, Leistung: 184 kW/250 PS bei 4 000/min, max. Drehmoment: 570 Nm, ab 2 000/min, 0 – 100 km/h: 8,2 s, Höchstgeschwindigkeit: 202 km/h, Normverbrauch kombiniert: 7,5 l/100km (Diesel), CO2-Ausstoß 198 g CO2/km.

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