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Ich komme gerade vom Revival Meeting aus Goodwood zurück, und es geht mir nicht aus dem Kopf: Rennsport, wie er einmal war? Ist es das? Gefährlich, ergreifend und mit Geschwindigkeiten, die den Zuschauer noch am Geschehen teilhaben lassen.
Man sieht den Fahrer mit dem Auto kämpfen und kann nachvollziehen, was da vor sich geht. Ganz im Gegensatz zum heutigen Renngeschehen eine denkbar einfache und packende Art der Unterhaltung. Bei Classic-Veranstaltungen wie in Goodwood kommt die Tatsache hinzu, dass die meisten der Fahrer den Zenit schon überschritten haben und zum „alten Eisen“ gehören. Was weder der Sache noch dem Vergnügen der Zuschauer Abbruch tut. Man kennt seine Heroen und freut sich jedes Mal, wenn sie wieder zeigen was sie immer noch „drauf haben“, und das kann sich sehen lassen.
Am Sonntag regnete es in Strömen und die Autos mit den entsprechenden sparsam profilierten Allwetterreifen auf der Strecke zu halten, war eine unddankbare Aufgabe, die aber von den meisten bravourös gemeistert wurde, von den meisten eben. Ich bekleckerte mich mit dem zweifelhaften Ruhm, das Zeitfenster zum Fahrerwechsel verpasst zu haben, was Unmut meines Teams hervorrief. Ich hatte die Boxenzeichen einfach nicht sehen können, noch nicht mal die Rundenanzeige bei Start und Ziel. Aber ich war nicht der einzige, dem das wiederfuhr. Doch habe ich feststellen müssen, dass es nicht reicht, einmal im Jahr Rennen fahren, um auf der Strecke topfit zu sein.
Goodwood hat es geschafft, in den 14 Jahren seit der Erstveranstaltung zu einem der besten, wenn nicht zum besten Motorsportereigniss der Welt zu werden. Diese wahnsinnig spannende Mischung der Rennklassen mit den tollsten Autos, die es heute noch gibt, ist ein Ereignis von monumentaler Größe.
Ja, es ist gefährlich. Aber man muss es ja nicht tun, wenn man sich zu viele Gedanken macht. Außerdem muss man nicht immer der erste sein. Ankommen und sich dem Bewusstsein ergeben, ein Super-Rennwochenende mehr als hautnah miterlebt zu haben, ist ein toller Gewinn, frei nach den Gedanken von Robert Gernhardt: So lieg ich hier Und denke mir Mein Teil zu manchen Dingen; Nicht alles muss gelingen. Du musst nicht immer bringen. Du musst nicht immer siegen. Nur lass Dir eins beibiegen: Beim Aufdernaseliegen Gib bitte nicht den Heitern- Versag nicht auch beim Scheitern
Herzlich Jochen Mass
geschrieben von auto.de/ veröffentlicht am 26.09.2011 aktualisiert am 26.09.2011
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