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(motorsport-magazin.com) Kaum hat Bernie Ecclestone seiner Forderung nach einem Medaillensystem in der Formel 1 zur Ermittlung des Weltmeisters Nachdruck verliehen, hat sich auch gleich der erste große Kritiker gemeldet. Eddie Jordan ist der Meinung, dass eine Belohnung lediglich für die besten drei Fahrer eines Rennens vor allem Piloten kleinerer Teams den Anreiz nehmen, da sie nicht mehr um einigermaßen erreichbare Punkte fahren können und die Spitzenplätze ohnehin außer Reichweite sind. "Ich denke, es ist Nonsens. Der Fokus aller in der Formel 1 muss momentan auf der Situation der Kosten liegen. Es geht um Kostenreduktion und nichts Anderes", sagte der ehemalige Teambesitzer bei BBC Radio Five Live.
Jordan sieht die Punkte als absolut notwendig an. "Ich war einer der Teamchefs bei den Teamchef-Meetings, der sich dafür eingesetzt hat, dass die Punkte bis Platz acht gehen sollten, denn ein Punkt ist für ein Team dahinten so wichtig wie ein Sieg für Mannschaften wie McLaren oder Ferrari. Das dürfen wir nie vergessen. Nachdem ich in dieser Position war, kann ich Ihnen versichern, zwei Punkte gegen null Punkte ist ein großer Unterschied", betonte er. Vor allem auch bei der Entwicklung der Fahrer sieht er den Kampf um die Punkte in einem Mittelfeld-Team als wichtigen Faktor an. So wüssten Fahrer wie Felipe Massa, die ganz unten angefangen und sich nach oben gearbeitet haben, wie wichtig diese Punkte für Teams und Piloten am Ende des Feldes sind.
"Jeder, der in die finanzielle Seite einbezogen ist, weiß, wie wichtig das ist und es ist so aufregend, wenn man als Hinterbänkler einen Punkt holt. McLaren und Ferrari haben ein Budget von vielleicht 250 Millionen und dann gibt es andere Teams wie Force India und Toro Rosso, das zu aller Überraschung dieses Jahr ein Rennen gewonnen hat. Ihre Budgets sind zehn oder acht Mal kleiner und sie haben nicht so gute Fahrer, weil sie erst ihr Handwerk lernen und später werden die dann einmal Weltmeister. Sie müssen sich aber erst einmal wo die Füße nassmachen und dieser Ort müssen kleinere Teams sein, denn das sind die Leute, die Risiken nehmen", meinte Jordan.
Nach Ecclestones Plänen würde das Punktesystem für die Konstrukteurs-WM bleiben, weswegen Jordans Argumente vielleicht etwas am Ziel vorbeischießen. Sollte das Medaillensystem wie von Ecclestone angekündigt 2009 kommen, dann fände das Jordan aber zu früh. Seiner Meinung nach müsste da noch mehr darüber nachgedacht werden. "Er spielt da mit etwas, für das er meiner Meinung nach das Verständnis verloren hat. Er denkt, die Leute sind nur daran interessiert, Rennen zu gewinnen. Es tut mir leid, aber da ist einfach nicht genug drüber nachgedacht worden", sagte er. Seiner Meinung nach sollte Ecclestone das noch mit Max Mosley diskutieren. Außerdem glaubte er nicht, dass die Teams geschlossen hinter diesem Vorschlag stehen.
adrivo Sportpresse GmbH
geschrieben von veröffentlicht am 26.11.2008 aktualisiert am 26.11.2008
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