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Opel
Die großen Drei aus Rüsselsheim sind unvergessen: Opel fährt auf der Oldtimer-Messe Techno-Classica in Essen mit seiner kompletten Flotte aus Kapitän, Admiral und Diplomat vor und präsentiert zehn Modelle aus zwei Generationen. Alles Zeugen ihrer Zeit und Belege für eine große Vergangenheit der Blitz-Marke, die sich aktuell mit neuen Modellen und fortschrittlicher Technik sowie einer frechen Marketing-Kampagne wieder in den Vordergrund schiebt.
Vor 50 Jahren fuhr die[foto id=“504444″ size=“small“ position=“right“] KAD-Familie in der ersten Reihe der aufstrebenden Bundesrepublik vor, und laut Opel war sie nicht selten für Reisende von Rang zuständig. Von 1964 an konkurrierte Opel damit nach einer Pause von 20 Jahren wieder im Luxus-Segment und folgte den stilistischen und technischen Vorgaben der Mutter General Motors in Amerika. Sachliches Design und beeindruckende Proportionen waren die Erkennungszeichen der großen Opel-Generation. Das Trio aus Rüsselsheim trat in nahezu identischen Blechkleidern auf: Kapitän, Admiral und Diplomat definierten ihre jeweilige Eigenständigkeit über Ausstattung und die Motorisierung. Diese reichte vom 2,6-Liter-Sechszylinder in Kapitän und Admiral bis zum V8-Triebwerk mit 4,6 Liter Hubraum im Diplomat. Das Flaggschiff war gut für über 200 km/h und gehörte als bei Karmann gebautes Coupé zu den schnellsten Reisewagen in Deutschland.
In den Jahren bis zum Produktionsende im Juli 1977 erweiterte Opel das Varianten-Angebot; es entstanden durch neue Motoren und Versionen etliche Raritäten. Denn ab Frühjahr 1965 sind die modifizierten Kapitän- und Admiral-Modelle für leistungshungrige Kunden wahlweise mit dem V8 aus dem Diplomat zu haben. Allerdings waren die meisten Interessenten wohl der Ansicht, wenn V8, dann auch im höherwertigen Diplomat. Denn die üppig motorisierten Kapitän- und Admiral-Versionen blieben Sonderausführungen zu Extrapreisen: Der Opel Rekord kostete 6 980 Mark, und die V8-Varianten von Kapitän und Admiral kamen auf damals wohl erschreckende 14 740 und 15 950 Mark. So führt Opel zum Beispiel auch den seltensten Angehörigen der KAD-Reihe nach Essen: Der Kapitän aus den gut gepflegten Beständen von Opel Classic in Rüsselsheim wurde mit seinem optionalen V8 aus dem Diplomat nur in einer Auflage von 113 Exemplaren gefertigt. Der Admiral kam auf 622 Stück.
Während der KAD-Zeiten waren[foto id=“504445″ size=“small“ position=“left“] Modellwechsel in kürzeren Abständen die Regel. Deshalb wird sie bereits nach vier Produktionsjahren neu aufgelegt, technisch und optisch komplett neu konstruiert, mit europäisch orientierten Linien, ohne allerdings ihren Sonderstatus der gehobenen Gediegenheit zu verwässern. Es gibt höhere passive Sicherheit, eine aufwendig geführte Hinterachse und den geschmeidigen 2,8-Liter-Reihensechszylinder aus der ersten Generation mit höherer Leistung, mit bis zu 165 PS dank elektronisch geregelter Benzinspritzung im Admiral 2800 E.
Opel erweitert zügig den KAD-Baukasten. Denn der starke Reihensechser wandert auf Kundenwunsch auch in den Diplomat, aber Spitzentriebwerk bleibt der vergrößerte Achtzylinder. Die V8-Motorisierung mit üppigen 5,4-Liter Hubraum von der amerikanischen Mutter aus den Chevrolet-Regalen arbeitet mit einer Dreigang-Automatik zusammen und harrt jetzt hinter einem neuen Kühlergesicht mit senkrecht stehenden Scheinwerfern auf den Einsatz. Um die Baureihe auch optisch stärker zu differenzieren, bleiben bei Kapitän und Admiral die Scheinwerfer in der Waagerechten.[foto id=“504446″ size=“small“ position=“right“]
Im April 1970 strafft Opel die KAD-Reihe, der Kapitän wird gestrichen, seine Position übernimmt der Admiral N als Einstiegsversion, und Opel setzt noch stärker auf den Diplomat. Und auf den Einsatz seines Flaggschiffs in Diensten der Eliten aus Wirtschaft, Politik und Gesellschaft: Die Langversion des Diplomat ist ab Werk mit einem um 150 Millimeter längeren Radstand bestellbar. Da konnten die damaligen Filmgrößen auf den Rücksitzen im Stau vor dem Zoo Palast bei der Anfahrt zur Berlinale die Beine im Opel Diplomat übereinander schlagen. Allein die KAD-Familie und die mit ihr verbundenen Erinnerungen rechtfertigten eine Reise zur Techno-Classica nach Essen, die vom 26. bis 30. März geöffnet ist.
geschrieben von auto.de/(wp/mid) veröffentlicht am 20.03.2014 aktualisiert am 20.03.2014
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