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Staatliche Zuschüsse
Seit Anfang Mai fördert Kanada den Kauf von Elektroautos mit Zuschüssen zwischen 2500 und 5000 kanadischen Dollar (umgerechnet 1650 bis 3300). Das meiste Geld gibt es für Pkw-Modellreihen, deren Basisversion weniger als 45 000 Dollar (29 700 Euro) und für Vans mit mindestens sieben Sitzen, die weniger als 55 000 Dollar (36 300 Euro) kosten. Gleiches gilt für Plug-in-Hybride mit großer Reichweite. Für solche, die weniger weit mit Strom fahren können, gilt die niedrige Prämie. Tesla hat jetzt für die Kundschaft seines Model 3 erreicht, dass diese ebenfalls in den Genuss der staatlichen Stütze kommt. Mit einem Trick.
Äußerlich ist der Model 3-Spezialedition für Kanada nichts anzusehen, sie gleicht der sonst international üblichen Version aufs Haar. Der einzige Unterschied besteht in ihrer geradezu lächerlichen Reichweite durch eine „softwarebeschränkte Version des Model 3 Standard Plus“ wie es bei Tesla heißt.
Um den Preis des Autos unter den Schwellenwert von 45 000 kanadischen Dollar zu drücken, der zum Anspruch auf die staatlich finanzierte Gutschrift berechtigt, senkte das Unternehmen die Anschaffungskosten des Basismodells von ursprünglich 47 000 Dollar (31 000 Euro) auf 44 999 Dollar – exakt einen Dollar unter dem Limit. Dafür verfügt der Wagen aber lediglich über eine Reichweite von 150 Kilometern pro Batterieladung. Dies ist nicht einmal die Hälfte dessen, was die in den USA verkaufte Einstiegsvariante schafft. Im Gegenzug erhält der Käufer zwar 5000 Dollar Zuschuss. Sein Problem aber besteht darin, dass er nicht zu Tesla nach einiger Zeit zurückkehren und die Software seines Fahrzeugs neu programmieren lassen kann, um die verlorene Reichweite wiederherzustellen. Die einmal aufgespielten Daten sind unumkehrbar.
Der einzige Sinn der Billig-Form dürfte also darin bestehen, dass sie als Basis für die Model 3-Palette auch dem besseren Model 3-Standard Plus (Reichweite 388 Kilometer) Zugang zur staatlichen Prämie öffnet obwohl es mit 53 700 Dollar (35 450 Euro) in den Preislisten steht. Denn ernsthaft verkaufen will Tesla seine Aldi-Version wohl kaum. Weshalb würde auch sonst das Unternehmen darauf bestehen, dass die Magersucht-Ausgabe telefonisch, nur direkt beim Händler und nicht per Internet bestellbar ist?
Käuferinnen und Käufer, deren Wohnsitz in der westlichsten Provinz British Columbia am Pazifik oder weit östlich im Bundesstaat Quebec liegt, sind zusätzlich fein heraus. Im Westen gibt es als Zuschuss zum Zuschuss aus der Hauptstadt Ottawa bis zu einer Preis-Obergrenze von 77 000 Dollar (50 000 Euro) nochmal 5000 Dollar (3300 Euro) und für den Starkstrom-Hausanschluss inklusive Installation zahlt der Staat zusätzliche 750 Dollar (500 Euro). Noch großzügiger ist Quebec. Dort gibt es zur Förderprämie weitere 8000 Dollar (5200 Euro) plus 600 Dollar (400 Euro) für die Spezial-Steckdose. Außerdem dürfen in Ost wie West Elektroautos auch mit einer Person besetzt stets die sogenannte Carpool-Strecke auf den Autobahnen benutzen, einer Fahrspur, die zur Rush-Hour normalerweise für Fahrzeuge reserviert sind, die mit mehreren Leuten besetzt sind. In Quebec ist sogar die Benutzung von mautpflichtigen Brücken und Fähren kostenlos. Ob die kanadische Regierung Teslas Trick durchgehen lässt, steht noch nicht fest.
geschrieben von AMP.net/Sm veröffentlicht am 29.05.2019 aktualisiert am 29.05.2019
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