Katherine Legge voller Vorfreude: Fragezeichen Rennwochenende

(adrivo.com) Bei Audi war man im Winter lange auf der Suche nach der richtigen Nachfolgerin für Vanina Ickx. Mehrfach lud man Pilotinnen aus allen möglichen Rennserien ein und testete was das Zeug hielt. Den Zuschlag hat am Ende Katherine Legge bekommen – eine Dame, die für ihren Sport lebt und sich durch nichts und niemanden aus der Bahn werfen lässt.

Bestes Beispiel: ihr schlimmer Unfall im ChampCar-Rennen von Watkins-Glen 2007. Nach einem technischen Defekt am Heckflügel schlug die Britin nahezu ungebremst in die Streckenbegrenzung und überschlug sich mehrfach. Ihr rosa Bolide war danach nur noch ein Haufen Schrott, doch schon wenige Minuten später stand Legge völlig unbekümmert und lächelnd vor dem Medical Truck: "Mir ist nichts passiert…"

Nach ihrem knapp vier Jahre langen Amerika-Intermezzo kehrt Legge mit einem zwei Jahre alten Audi A4 nach Europa zurück. Welche Erwarten hat man in seinem ersten Jahr mit einem Dach über dem Kopf? "Ich bin an einigen Testtagen mit dem Auto gefahren und weiß daher, was mich im Cockpit erwartet", antwortete Legge im Gespräch mit der adrivo Sportpresse. "Aber ich muss erst noch lernen, wie die Wochenenden verlaufen."

Mit Christijan Albers steht der jungen Dame auf jeden Fall ein erfahrener Teamkollege zur Seite, von dem sie sich einiges abgucken kann. "Ich bin noch nie zuvor einen Tourenwagen gefahren und er ist ein sehr erfahrener Pilot – ich hoffe, dass ich viel von ihm lernen kann", gab die 27-Jährige zu. Auch wäre Albers ein guter Anhaltspunkt für ihre eigenen Leistungen: "Dank ihm kann ich sehen, wie schnell man mit dem A4 fahren kann."

Dass mit dem 2006er-Modell keine Siege möglich sind – vor allem nicht ihm ersten DTM-Jahr – ist Katherine Legge mit Sicherheit bewusst. Auch im Duell gegen Susie Stoddart hat Legge schlechte Karten, denn die Schottin bekam von Mercedes einen Jahreswagen spendiert. "Erst nach den ersten Rennen weiß ich, was ich in der DTM von mir erwarten kann", erklärte die ambitionierte Audi-Piloten. "Meine Ziele sind: Rennen beenden, ins zweite Qualifying kommen und vielleicht ein paar Punkte holen."

Ihren alten Arbeitsplatz in den Staaten beobachtet Legge übrigens noch sehr genau. "Das musste schon immer geschehen", meinte Legge zu dem Zusammenschluss der beiden Rennserien ChampCar und IRL. In ihrem ersten Jahr würden es ihre Ex-Kollegen aus der ChampCar-Serie nicht leicht haben, so Legge weiter – doch: "Gegen Ende des Jahres wird es bestimmt eine spannende Saison."

© adrivo Sportpresse GmbH

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