Ideale Zielgruppe für E-Autos
Als ideale Zielgruppe haben sich in der Untersuchung Pendler mit täglichen Fahrstrecken ab 50 Kilometern erwiesen, da die Anschaffung eines Elektroautos dann durch die geringen Betriebs- und Unterhaltskosten finanziell interessant wird. Reichweite, Leistung, Platz und Ladedauer gewichten die Befragten ebenfalls sehr hoch. Die Entscheidung für ein Elektroauto fällt laut Studie vor allem aus Imagegründen; das persönliche Umweltbewusstsein spiele dagegen eine untergeordnete Rolle. Durchaus positiv beeinflusst die Kaufentscheidung der Zugang zu öffentlicher Ladeinfrastruktur.
Im Rahmen des Projekts wurden auch die Fahr- und Ladeprofile potenzieller Nutzer analysiert und ihr Bedarf ermittelt. Demnach wird etwa ein Viertel der Ladeinfrastruktur voraussichtlich an öffentlichen Standorten benötigt, über die Hälfte an halböffentlichen, etwa bei Einkaufszentren oder Freizeiteinrichtungen. Eine weitere wichtige Erkenntnis: Der Nachtladebedarf bestimmt den gesamten Infrastrukturbedarf, da nachts in der Regel pro Ladepunkt nur einmal geladen wird, während tagsüber mehrere Ladevorgänge möglich sind.
Die Erprobung des „Plug&Charge“-Ladens bei Teilnehmern mit eigener Photovoltaik-Anlage bildete einen weiteren Forschungsschwerpunkt. „Plug&Charge“ bedeutet, dass der Ladevorgang automatisch startet, ohne dass eine zusätzliche Identifikation nötig ist. Mittels einer RWE-Wallbox gelang es, das intelligente Laden weiterzuentwickeln. Teilnehmer konnten ihre Ladestrategie anpassen, also etwa ihren Smart Fortwo Electric Drive genau dann laden, wenn genügend Strom aus erneuerbaren Energien zur Verfügung stand, in diesem Fall aus der eigenen Solaranlage. So können die Nutzer gleichermaßen komfortabel, intelligent und umweltbewusst laden.
Direkt im Anschluss an das abgeschlossene Prejekt startet „eMERGE2“. Bis zu 200 Autos werden im Rahmen dieses Nachfolgeprojekts in den Modellregionen Berlin/Potsdam, Stuttgart, Rhein-Ruhr und Rhein-Main eingesetzt. Die Fahrzeugflotte setzt sich zusammen aus dem batterieelektrischen B 250 e und Plug-In Hybriden von Mercedes-Benz. Aufgrund der anderen Technik und der anderen Fahrzeugsegmente lassen sich andere Nutzungsmotive vermuten als beim E-Smart. Durch die Integration von Plug-In Hybriden können die Projektpartner das Nutzungsverhalten einer weiteren Kundengruppe untersuchen und dem von Kunden mit rein elektrischen Fahrzeugen gegenüberstellen. (ampnet/Sm)