Kauftipps SUV: Die softe Alternative


Sport Utility Vehicles (SUV) sind die Lifestyle-Autos des neuen Jahretausends und erfreuen sich weltweit steigender Beliebtheit. Als softe Ableger von echten Geländewagen entstanden, haben sie die robusten Arbeitstiere in der Kundengunst längst abgehängt
und sich als vollwertige Familien- und Freizeitfahrzeuge auf dem Markt etabliert.
Viele Käufer schätzen an den SUV die hohe Sitzposition, die einen besseren Überblick über das Verkehrsbild erlaubt; die hohe Bodenfreiheit und die groben Reifen lassen sich scheinbar einen ruppigeren Umgang mit hohen Bordsteinen in der Stadt gefallen. Zudem bieten die Geländewagen auf kleinerer Außenfläche einen recht großen Laderaum, der sich zum Transport von Fahrrädern, Surfbrettern, Skiern und anderem Freizeitgerät eignet.
Die gröbere Bauweise erlaubt auch scheinbar einen schonungsloseren Umgang mit dem Fahrzeug als beispielsweise mit einem filigraneren Limousinen-Kombi oder einem Van. Auch glauben viele Autofahrer in einem hoch gebauten und robusten Fahrzeug sicherer bei einem Unfall zu sitzen als in einem herkömmlichen Pkw. Vor allem aber gilt SUV-Fahren momentan als besonders schick, es riecht nach aktiver Freizeit und Abenteuer.
Wer sich für ein SUV interessiert, sollte allerdings beachten, dass es günstigere Arten der automobilen Fortbewegung gibt. Der schlechtere Luftwiderstandsbeiwert der Karosserie, das höhere Gewicht und der Allradantrieb erhöhen den Verbrauch. Selbst Dieselmotoren überschreiten im Alltag häufig die Zehn-Liter-Marke. Trotz der wenig zeitgemäßen Trinksitten ist der Gesamtmarkt von SUV und Geländewagen in den vergangenen Jahren beträchtlich angewachsen. 1997 betrug der Anteil an den Gesamtzulassungen noch 1,8 Prozent, 2005 waren es bereits 5,8 Prozent. Allein im vergangenen Jahr sind die Neuzulassungen in dieser Fahrzeugklasse um 8,2 Prozent auf 193 090 Einheiten gestiegen. Beliebtester Offroader war der BMW X3.
In vielen Fällen muss es trotzdem gar kein vollwertiges SUV sein. Häufig bieten sich auch billigere Lösungen an. Wer beispielsweise hoch sitzen möchte, um einen besseren Verkehrsüberblick zu haben, der wird mittlerweile bei zahlreichen Klein- und Kompaktwagen wie dem Ford Fusion, dem Opel Meriva oder dem VW Golf Plus fündig. Wem die Offroad-Optik, nicht aber die aufwendige Allradtechnik wichtig ist, dem genügt vielleicht schon der VW Cross Polo im Lifestyle-Kleid mit reinem Frontantrieb. Darüber hinaus bieten zahlreiche Hersteller 2WD-Versionen ihrer Kompakt-SUV an. Das mindert den Anschaffungspreis und reduziert den Verbrauch.
Für viele Kunden zählt der Allradantrieb jedoch als wichtiges Sicherheitsmerkmal, das Traktion und Fahrstabilität bei jedem Wetter bietet. Hier kommt etwa der neue Suzuki SX4 ins Spiel, den es neben einer günstigen Frontantriebsversion auch als vollwertigen Allrader gibt und der nicht nur im Gelände, sondern bei nur 4,10 Metern Außenlänge auch in engen Innenstädten und Parkhäusern bestens zurechtkommt. Der SX4 gesellt sich zusammen mit dem baugleichen Schwestermodell Fiat Sedici zur wachsenden Gruppe kompakter Offroader, wo Fahrzeuge wie der Nissan X-Trail, Kia Sportage, Hyundai Tucson oder Toyota RAV4 schon fest etabliert sind.
Die Fraktion der echten Geländewagen mit Leiterrahmen-Konstruktion, aufwendigem Allradantrieb und Getriebeuntersetzung ist unter dem Druck der SUV-Klasse zwar nicht zusammengebrochen, doch die Zeiten werden schwieriger. Das gilt unter anderem für Marken wie Jeep und Land Rover oder klassische Vertreter wie den Mitsubishi Pajero und den Nissan Patrol. Bei Komfort und Übersichtlichkeit, aber auch im Kostenkapitel können sie mit modernen SUV nicht mithalten, für Familien sind sie also selten eine echte Alternative. Dafür sind die Klassiker in den Bereichen Geländegängigkeit, Robustheit und Zugkraft unschlagbar – was ein zwar überschaubares, aber treues Publikum zu schätzen weiß. Hanns-Peter von Thyssen/mid

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