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In der hart umkämpften sportlichen Motorrad-Mittelklasse hängen die Trauben hoch. Bislang konnte sich Kawasakis Z 750 erfolgreich behaupten, doch die Konkurrenz hat aufgeholt. Jetzt gehen die Japaner mit dem Naked Bike als „Z 800“ in die nächste Runde.
Noch vor wenigen Jahren dominierten 600er wie Honda Hornet und Yamaha FZ6 die sportliche Naked-Bike-Mittelklasse. Kawasaki stellte erstmals 2004 diese Hubraum-Ordnung mit der Z 750 in Frage – mit Erfolg, denn als solchen kann man 158 000 verkaufte Einheiten in Europa durchaus bezeichnen.
Doch mittlerweile hat die Konkurrenz nachgelegt und durch aggressiv-dynamisch gestylte Modelle Boden gut gemacht. Mithin war es Zeit, der Z 750 nicht nur ein frisches Äußeres zu verpassen, sondern auch mehr Hubraum mit auf den Weg zu geben.
Falls ein Serienmotorrad überhaupt als „Streetfighter“ bezeichnet werden kann, ist dies der Kawasaki Z 800 zum Preis von 9 495 Euro wirklich gelungen. Optisch ist der Blickfang der bullige Tank, der aufs Vorderrad ausgerichtet ist und leicht ausladend in den grimmig „dreinblickenden“ Scheinwerfer mündet. Minimalistisch wirkt die Heckpartie mit dem LED-Rücklicht. Hoch gen Himmel reckt sich die Taille mit Mini-Sitzkissen und gewährt freien Blick auf den 180er-Heck-Pneu. Den Rest dominiert die kurz gehaltene Vier-in-eins-Auspuffanlage, die deutlich vor der Hinterachse endet. Seitlich fixierte Kunststoff-[foto id=“444678″ size=“small“ position=“left“]Attrappen ersetzen einen Bugspoiler. Leicht nach hinten und hoch gesetzte Fußrasten und ein flacher Lenker unterstreichen das Streetfighter-Feeling.
Trotz der scheinbar recht sportlichen Haltung sitzt der Fahrer bequem mehr im als auf dem Motorrad – perfekter Knieschluss, kurze Anbindung an Lenker und Armaturen und eine entspannte Haltung formen sich zu einer Einheit von Maschine und Fahrer.
Die straffe, aber nicht unkomfortable Abstimmung des Fahrwerks vermittelt einen direkten Kontakt zur Fahrbahn und legt den Grundstein zu einem präzisen, ehrlichen Fahrverhalten. Nicht überschwänglich handlich, aber direkt und sehr neutral lenkt sich die Z 800 in Kurven ein, zirkelt durch Wechselkurven und nimmt Kurskorrekturen gelassen hin. Lediglich auf holprigem Untergrund neigt die Upside-down-Gabel minimal zum Stuckern.
Auch die neue Bremsanlage, vorn mit zwei 310er-Scheiben und Vierkolbensätteln bestückt, erledigt ihren Job bei mäßiger Handkraft und festem Druckpunkt gut. Auch wenn sich Sportsfreunde eine giftigere Bremse wünschten, für Deutschland wird die Z 800 nur mit ABS ausgeliefert. Bei Sonne und Regen konnten die montierten Dunlop Sportmax D214 beweisen, dass sich bei trockenen wie auf nassen Straßen hohe Sicherheitsreserven bieten.
Die kann man brauchen, denn der aus der Z 750 bekannte Vierventil-DOHC-Vierzylinder legt gegenüber der 750er noch einmal ein paar Pferdestärken und Newtonmeter über den gesamten Drehzahlbereich zu. Aufgebohrt auf 71 Millimeter ergeben sich nun 806 Kubik Hub statt 748 Kubik , die für 83 kW/113 PS und 83 Nm gut sind. Die Zylinderbank ist in einem Stück aus Aluminiumdruckguss gefertigt, die Zylinder sind beschichtet.
Weich, geschmeidig und vibrationsarm nimmt der erstarkte Vierzylinder forsch Fahrt auf und macht die vormalige Kritik an der Z 750 hinsichtlich mäßiger Beschleunigung und Durchzug schnell vergessen. Ganz gleich bei welcher Drehzahl und in welchem Gang, der Vierzylinder scheint keine Mühe zu haben, die 230 Kilogramm der Kawa nachhaltig zu beschleunigen. Da [foto id=“444679″ size=“small“ position=“right“]hilft auch die kürzere Endübersetzung kräftig mit.
Wer indes keine 9 495 Euro für die Z 800 ausgeben möchte, wenn der Fighter im Februar 2013 ausschließlich mit ABS beim Händler steht, für den gibt es eine abgespeckte Variante namens „Z 800e“. Diese „Light“-Version – ebenfalls mit ABS ausgerüstet – verzichtet an der Gabel gänzlich auf Einstellmöglichkeiten, am Heck ist lediglich die Federvorspannung in sieben Stufen einstellbar. Das aus Stahl statt Aluminium gefertigte Federbein muss zudem ohne Ausgleichbehälter auskommen. Auch die Motorleistung haben die Japaner auf 70 kW/95 PS zusammengestutzt. Und der im Z-Muster strukturierte Sitzbankbezug und das farbenfrohe Soziuskissen bleiben der Ungezähmten vorbehalten. Dafür kostet die „e“ auch deutlich weniger: 8595 Euro machen sie preislich interessant. Zudem bietet Kawasaki für die Z 800e eine Stufenführerschein-Drosselversion mitb 35 kW/48 PS an.
Motor: | Straßenmotorrad mit flüssigkeitsgekühltem Viertakt-Reihenvierzylindermotor, dohc, vier Ventile pro Zylinder, Benzineinspritzung, G-Kat, 806 ccm, Bohrung x Hub 71,0 x 50,9 mm, 83 kW/113 PS bei 10 200/min, 83 Nm bei 8 000/min, elektronische Kraftstoffeinspritzung, geregelter Katalysator, Sechsgang-Getriebe |
Fahrwerk: | Stahlrohr-Brückenrahmen, 41 mm-Upside-Down-Gabel, Zentralfederbein, zwei Scheibenbremsen vorne, eine hinten, ABS |
Maße und Gewichte: | Reifen vorn 120/70 ZR 17, hinten 180/55 ZR 17, Tankinhalt 17,0 Liter, Sitzhöhe 834 mm, Radstand 1 445 mm, Leergewicht 229 kg |
Preis: | 9 495 Euro (Z 800e: 8 595 Euro) |
geschrieben von auto.de/(nk/mid) veröffentlicht am 30.11.2012 aktualisiert am 30.11.2012
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Gast auto.de
Dezember 25, 2012 um 10:26 pm Uhrjetzt mal hand auf`s herz liebe freunde, aber das ding hier ist definitiv ästhetischer sondermüll – man sollte den designern ein saftiges bussgeld verpassen für solch eine entgleisung. und ja, ich kann das beurteilen, habe auch mal alien etc und sonst so manches üble gesehen und bin trotzdem nicht durchgedreht so wie die ganzen möchtegern hardcoredesigner, die im grunde ganz biedere weicheier sind – sonst würden sie ja sowas nicht mal im traum zeichnen. betet freunde , dass es besser wird in zukunft !