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Mit dem neuen Straßenmotorrad Z1000 möchte Kawasaki den berühmt-berüchtigten Ruf der Bikes mit dem großen Z wieder beleben. Das 1972 vorgestellte Modell 900 Z1 machte Kawasaki zur Marke mit charakterstarken Motorrädern, die den ganzen Kerl fordern. Das Konzept eines polarisierenden und nicht für jedermann geeigneten, radikalen Naked-Bikes hat Kawasaki stimmig umgesetzt. Dabei wirkt der Preis von 12 195 Euro für die Basisversion zwar nicht sonderlich günstig, aber auch nicht überhöht.
Das Antlitz der Tausender polarisiert: Vorne lugen vier LED-Scheinwerfer aus der tief unter dem Lenker montierten Lampenmaske. Sie soll an ein zum Sprung bereites Raubtier erinnern, für den neutralen Betrachter kommt sie aber eher insektenartig daher. Hinter der Front türmt sich ein mächtiges Gebirge aus Motor und Tank auf, dahinter sorgen die tiefe Sitzmulde und das minimalistische Heck für ein ausgeprägtes Profil. Die neue Seitenverkleidung komprimiert die Optik scheinbar und verschafft der Z1000 eine extreme dynamische Wirkung, die in der filigranen Heckverkleidung ausläuft. Dass dieses Design nicht jedermanns Sache ist, nimmt Yu Shibuta, Designer der Z1000, bewusst in Kauf: „Das radikale Aussehen der Z1000 folgt der „Sugomi“-Philosophie. Das steht im Japanischen für „starker Charakter“ und „furchteinflößend“.
Beim Aufsitzen saugt die Maschine ihren Piloten förmlich in die tiefe Sitzmulde zwischen dem hohen Tank und dem aufragenden Heck mit dem kleinen Soziussitz. Das 81,5 Zentimeter[foto id=“491412″ size=“small“ position=“left“] hohe Polster fühlt sich subjektiv viel niedriger an und beide Beine finden sehr guten Bodenkontakt. Der Fahrer sitzt nicht unbequem und kann sich über den freien Blick nach vorne freuen. Das neue, horizontal geteilte Cockpit weist eine gut erkennbare Drehzahlleiste aus LEDs auf.
Der 1 043 ccm große flüssigkeitsgekühlte Reihenvierzylinder reagiert dank Änderungen am Steuergerät und der Motorenperipherie ungemein direkt, fast bissig auf jeden Dreh am Gasgriff. In den unteren Gängen mag dies bisweilen als ruppig wahrgenommen werden, ab mittleren Drehzahlen aber fühlt sich die Gashand mit der abgegebenen Motorleistung direkt gekoppelt an. Das Triebwerk entwickelt einen gewaltigen Druck von 104,5 kW/142 PS und ein bäriges Drehmomentmaximum von 111 Newtonmetern. Das charakteristische Auspuff-Geräusch des Reihenvierzylinders verwöhnt das Gehör besonders bei hohen Drehzahlen. Dabei kann der Kraftprotz weitaus mehr als nur Dampf machen. Durch eine kürzere Endübersetzung des kurzwegigen Sechsganggetriebes bewegt sich die Z auch bei 2 000/min im letzten Gang ruck- [foto id=“491413″ size=“small“ position=“right“]und schluckfrei quasi auf Samtpfoten durch die Dörfer. Am Ortsausgang offenbart die Maschine mit gewaltigem Schub erst ihren wahren Charakter. Dabei legt der Motor ab 7 000/min nochmals an Drehfreude zu, begleitet von Drehzahl abhängigen Vibrationen.
Dass die Z auf die üblichen Fahrhilfen wie eine Traktionskontrolle, wählbare Fahrprogramme oder eine Ganganzeige im Cockpit verzichtet, hat laut Projektleiter Yoichi Utsumi seinen Sinn: „Solche Dinge würden das Konzept und den Charakter des Motorrades verwässern.“ Für ein Motorrad von diesem Kaliber folgt die Z geradezu willig den eingeleiteten Lenkimpulsen und lässt sich ohne Mühe in Schräglage bringen. Hier wirken sich die 1,5 Kilo leichteren Räder im Vergleich zum Vorgängermodell positiv auf die Handhabung aus. Auch die leichtere Telegabel trägt zum leichtfüßigen Fahrverhalten bei. Einmal in Schräglage will das 221 Kilo schwere Motorrad durch den hohen Schwerpunkt aber mit starker Hand auf Linie gehalten werden, die ganze Fuhre tendiert etwas zum Kurvenaußenrand hin.
Sehr sensibel reagieren die Federelemente auf Bodenunebenheiten, doch die Abstimmung der neuen Telegabel wie auch des Zentralfederbeins, das über eine geänderte Anlenkung [foto id=“491414″ size=“small“ position=“left“]noch progressiver arbeitet, fällt knackig, fast schon zu straff aus. Immerhin lassen sich an der Gabel sämtliche Dämpfungsparameter und am Federbein die Zugstufendämpfung mit spürbarem Effekt justieren.
Der gestiegenen Sportlichkeit tragen auch die aufgewerteten Bremsen Rechnung. Größere Bremsscheiben mit 310 mm Durchmesser und einteilige Monobloc-Vierkolbenzangen sorgen im Zusammenspiel mit einem Radialpumpen-Hauptbremszylinder für ein gutes Bremsgefühl mit sauberer Dosierbarkeit und einer verlässlichen Bremswirkung analog zur eingeleiteten Handkraft. Die neue ABS-Einheit von Bosch misst zusätzlich den Bremsdruck im System und verhindert dadurch ein Aufsteigen des Hecks bei heftigem Bremsen.
Straßenmotorrad mit flüssigkeitsgekühltem Reihenvierzylinder-Viertakt-Motor; vier Ventile je Zylinder; | |
Hubraum: | 1 043 ccm |
Bohrung x Hub: | 77,0 mm x 56,0 mm |
max. Leistung: | 104,5 kW/142 PS bei 10 000/min |
max. Drehmoment: | 111 Nm bei 7 300/min |
elektronische Kraftstoffeinspritzung; geregelter Katalysator; Sechsganggetriebe; Leichtmetall-Rückgratrahmen; Upside-Down-Telegabel; Aluminium-Zweiarmschwinge mit horizontal angeordnetem Zentralfederbein; zwei Scheibenbremsen vorn, eine hinten; ABS | |
Reifen vorn: | 120/70 ZR 17 |
hinten: | 190/50 ZR 17 |
Sitzhöhe: | 81,5 cm |
Tankinhalt: | 17,0 Liter |
Leergewicht: | 221 kg |
Höchstgeschwindigkeit: | 245 km/h |
Preis: | 12 195 Euro (Special Edition in Grün-Silber: 12 395 Euro) |
geschrieben von auto.de/(rkm/mid) veröffentlicht am 26.11.2013 aktualisiert am 26.11.2013
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