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Ronny Kauerhof — In Deutschland wurden 2012 etwa 1,3 Millionen Autos verschrottet. Diesem Schicksal ist schon manches Wrack entgangen. Ob Bett, Schreibtisch, Sideboard, Wandlampe, Schlüsselschrank oder Vitrine: Die Ideen, welches zweite Leben in einer Karosse steckt, tummeln sich nur so im Kopf des Möbel-Schöpfers Martin Schlund.
Meist kommen die Kunden mit ganz speziellen Vorstellungen, sagt Schlund. Das reicht vom Modell über die Farbe des Lacks bis zum Baujahr. Natürlich braucht er auch manchmal Hilfe, wenn ganz spezielle Materialien verarbeitet werden sollen. Blechner, Schlosser und Sattler kennen bereits die ausgefallenen Wünsche mit denen der gebürtige Hamburger zu Ihnen kommt.
Zwischen 40 und 150 Stunden[foto id=“448853″ size=“small“ position=“right“] vergehen, ehe nach Planung und Schrauben in seiner Werkstatt im Freiburger Norden seine Kreationen zum Leben erwachen. Aus einem Automobil wird ein Automöbil. Manchmal auch mit Sonderausstattung wie Beleuchtungen, Stereoanlage und Fernsehen.
Schweißen, Hämmern und Schrauben ist natürlich nur ein Teil der Arbeit. Zuvor muss er das entsprechende Modell erst finden. Gut das nebenan der Autoverwerter sein Geschäft hat. Bei ausgefallenen Wagen wird er erst im Internet fündig. Für nicht fahrtüchtige Oldtimer wie den Mercedes 280 oder W 108 werden trotzdem bis zu 2.000 Euro fällig. [foto id=“448854″ size=“small“ position=“left“]
So erklärt sich auch der Preis für viele der Unikate. Betten kosten bis zu 8.000 Euro, für Sideboards verlangt Schlund bis zu 3.500 Euro, Schreibtische starten bei 4.000 Euro und passende Sitze werden zu Schreibtischstühlen für 300 Euro. Schleuderpreise kann der Tüftler nicht anbieten. Vergleichsweise günstig sind nur die Automöbel aus den Resten der Zweitaktflotte der DDR.
Mit einem Trabi hat für [foto id=“448855″ size=“small“ position=“right“]den studierten Archäologen auch alles begonnen. Für fünf Mark kam er zu einem nicht fahrbereiten Fortbewegungsmittel, welches er in ein Sideboard umfunktionierte. Mittlerweile ist sein Repertoire gewachsen.
Eine beleuchtete Minibar mit Sitzgelegenheit war sein letzter großer Auftrag aus der Schweiz. Bis zu 15 solcher Großprojekte hat er jährlich. Dabei sind es nicht nur Werkstätten und Firmen, die sein Know-how zu schätzen wissen.[foto id=“448856″ size=“small“ position=“left“]
Auch Hausfrauen bestellen schon mal das erste Auto des Mannes in neuer Möbelverkleidung. Oft sind Geschichten aus dem Leben der Kundschaft Auslöser, warum es gerade dieses oder jenes Modell sein soll. Vom ersten Kuss bis zur Autoliebe des Lebens hat Schlund schon alles gehört. Und Autofreaks, die sich keinen 911er leisten können, für die darf es vielleicht eine Vitrine oder Schlüsselschränkchen aus der Motorhaube des Carrera sein.
geschrieben von auto.de/kau veröffentlicht am 15.01.2013 aktualisiert am 15.01.2013
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