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Nur rund zwanzig Prozent der Teile eines Fahrzeugs werden von den Automobilherstellern selbst gefertigt, der weitaus größere Anteil stammt von Zulieferern aus der Kfz-Teileindustrie. Für den Reparatur- und Servicebereich vertreiben diese Firmen ihre Produkte zweigleisig: zum einen an die Vertriebspartner der Fahrzeughersteller wie etwa markengebundene Werkstätten, und zum anderen mit eigenem Markenzeichen an den freien Kfz-Teilemarkt.
Der bei vielen Autofahrern im Hinterkopf verankerte Gedanke, dass die Originalteile mit dem Logo des Fahrzeugherstellers alle auch von diesem gefertigt würden, ist also ein Mythos.
Preisvergleiche haben ergeben, dass die Teile des freien Kfz-Teilemarktes oftmals preiswerter sind als die Produkte mit dem Logo des Fahrzeugherstellers und das, obwohl diese oft von dem selben Fertigungsband kommen und baugleich sind. Nach Auskunft des Gesamtverband Autoteile-Handel (GVA) können Autofahrer aus einem breiten Angebot von Kfz-Ersatzteilen des freien Teilemarktes wählen. Neben Teilen in Erstausrüstungsqualität bietet der freie Kfz-Teilemarkt den Autofahrern bedarfsgerechte Lösungen an: etwa dem sparsamen Studenten im Rahmen einer zeitwertgerechten Reparatur eine preisgünstige Auspuffanlage, die dem Wert seines Fahrzeugs angemessen ist, oder aber auch besonders hochwertige Komponenten, die den in der Erstausrüstung verbauten Komponenten qualitativ sogar überlegen und für besondere Ansprüche oder Einsatzgebiete geeignet sind.
Wie reparaturanfällig Autos tatsächlich sind, geht aus den Pannenstatistiken des ADAC nicht eindeutig hervor. Der Club erfasst nur jene Defekte, mit denen Autos liegen geblieben sind. Im TÜV-Report erfassen die Prüfer beispielsweise ausschließlich sicherheitsrelevante Mängel. Welche Schäden an welchen Bauteilen tatsächlich eintreten, darüber soll nun die aktuelle Schadensanalyse eines führenden Kfz-Spezialversicherers Auskunft geben. Dieser wertete über 870 000 ausgelaufene Gebrauchtwagen- und Neuwagen-Anschlussgarantien sämtlicher Marken und Modelle aus dem Vorjahr aus.
Bezogen auf die Schadenhäufigkeit soll demnach bei den Gebrauchtwagen erneut die Fahrzeugelektrik und -elektronik mit einem Anteil von 21,5 Prozent an der Spitze der Schadensliste liegen, gefolgt von Mängeln an der Kraftstoffanlage (21,1 Prozent) und Motorschäden (8,3 Prozent). Weitere 10,4 Prozent der Defekte sollen sich auf einen oder mehrere der elektrischen Komponenten im Bereich des Schiebedachs, der Fensterheber, der Außenspiegel, der Feststellbremse, der Sitzverstellung oder Kofferraumklappe beziehen. Im Verhältnis niedrig waren die Schadensquoten bei den Klimaanlage, Bremssystemen, am Getriebe, der Lenkung, der Abgasanlage oder den Sicherheitssystemen. Nach der Höhe der Kosten sind Motorschäden Spitzenreiter. Allein 19,7 Prozent der Regulierungskosten wurden hierfür ausgegeben, gefolgt von Kosten für die Kraftstoffanlage (19,2 Prozent) und die elektrische Anlage (14,4 Prozent).
geschrieben von auto.de/(st/mid) veröffentlicht am 11.12.2012 aktualisiert am 11.12.2012
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