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Das Unfallrisiko von Senioren soll deutlich gestiegen sein. Darauf haben die Autoversicherer reagiert. Das Alter führt danach nicht nur bei jungen Fahrern, sondern auch bei Senioren zu deutlichen Zuschlägen. Preisvergleiche bei der Kfz-Versicherung werden somit für ältere Autofahrer immer wichtiger.
„Nach unseren Berechnungen ist das Risiko, einen Unfall mit Toten und Verletzten zu verschulden, bei den über 75-Jährigen schon höher als bei den jungen Fahrern zwischen 18 und 24 Jahren“, warnt Siegfried Brockmann, Leiter der Unfallforschung der Versicherer in Berlin. Die Senioren sind vor allem in Abbiege- und Kreuzungsunfälle verwickelt. Bereits 2009 hatte eine Studie des Allianz Zentrums für Technik (AZT) gezeigt, dass das Risiko, einen Unfall zu verursachen, im hohen Alter ab 75 überproportional zunimmt. “Ursache für die Unfälle in der Altersgruppe über 75 ist oft, dass ältere Menschen in komplexen Situationen schneller den Überblick verlieren“, so Christoph Lauterwasser, Geschäftsführer des AZT.
Für das höhere Risiko werden die Senioren von den Autoversicherern längst kräftig zur Kasse geben. Für den vollkommen gleichen Schutz zahlt beispielsweise ein 60-Jähriger bei der Badischen Allgemeinen 515 Euro pro Jahr, während ein 85-Jähriger mit 1 050 Euro mehr als das Doppelte blechen muss. Hohe Seniorenzuschläge gibt es auch bei der Hannoverschen Direkt, WGV, Allianz, Zurich, HDI-Gerling, Nürnberger oder VHV. Die Höhe des Altersaufschlags schwankt stark nach Fahrzeug, Wohnort und Nutzung. So kassiert die Allianz, zweitgrößter Autoversicherer, für einen in Hamburg zugelassen Mercedes 200 D von einem 85-Jährigen im Vergleich zum einem 60 Jährigen mehr als die 2,5-fache Prämie. Den Alterszuschlag kann der einzelne Versicherer selbst bestimmen. Daher gibt es am Markt große Unterschiede. So hat die Axa in der Regel einen Zuschlag, der zwischen 43 und 47 Prozent schwankt. Marktführer HUK-Coburg gibt sich mit rund 38 Prozent fast schon bescheiden.
Einzelne Anbieter wehren sich gegen die Aussage, sie würden bei Senioren abkassieren. „Einen speziellen Zuschlag für Senioren gibt es bei uns nicht“, behauptet Christian Weishuber, Sprecher der Allianz Versicherung. Gleichzeitig bestätigt er aber, dass „das Alter der Versicherungsnehmer und der Fahrer einen Einfluss auf die zu entrichtende Prämie hat.“ Die Axa betont, dass es keinen festen prozentualen Zuschlag für Senioren gibt, weil mit einem „multivariaten Tarif“ gearbeitet werde. Vollkommen verschlossen verhält sich HDI-Gerling Hannover. Der Einfluss des Alters auf die Prämie sei „eine Interna unseres Hauses“, so die Assekuranz.
Abhilfe schaffen Tarif-Vergleiche. Denn noch immer gibt es Preisunterschiede zwischen den einzelnen Anbietern von bis zu 70 Prozent. Oder man steigt aus der Vollkaskoversicherung aus, wenn der Wagen nicht mehr so viel wert ist, weil er schon mehrere Jahre auf dem Buckel hat. „Bei der Teilkaskoversicherung bekommen Senioren oft einen Bonus“, sagt Ivana Höltring vom Marktbeobachter Nafi aus Höxter. Wahrscheinlich, weil der nicht genutzte Wagen häufig wohlbehütet in der Garage steht.
geschrieben von auto.de/(usk/mid) veröffentlicht am 12.10.2012 aktualisiert am 12.10.2012
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