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In den Automobilwerkstätten heißt es heutzutage häufig auswechseln statt reparieren. Bauteile, die repariert werden könnten und stattdessen im Schrottcontainer landen, treiben die Teilerechnung und damit die Werkstattrechnung in die Höhe.
An diesem Punkt setzt ein Projekt der Universität Bayreuth in Zusammenarbeit mit weiteren Trägern an. Die „Initiative Kfz-Service-Engineering 2020“ könnte dem Autofahrer mittelfristig bares Geld sparen helfen. „Reparieren wird zu einem riesigen Markt“, ist sich Projektleiter Rolf Steinhilper sicher.
Ein Markt, der viel Potenzial für alle Seiten bietet. Werden in der Werkstatt komplette Baugruppen ausgetauscht, so machen die Kosten für das Ersatzteil in der Regel einen wesentlich größeren Teil der Rechnung aus als der Lohn des Mechanikers. Ersetzt der Kfz-Spezialist hingegen nur einzelne Baugruppen, so sinken die Teilekosten im Verhältnis zu den Lohnkosten. Unterm Strich bleibt in der Mehrzahl der Fälle ein deutlich geringerer Betrag, den der Autofahrer berappen muss.
Das Handwerk profitiert ebenfalls. Mehr reparieren bedeutet mehr Einnahmen durch verkaufte Arbeitszeit und damit eine höhere Wertschöpfung für den Betrieb. Zudem spart das Reparieren der Bauteile Ressourcen, schont die Umwelt und bringt volkswirtschaftlichen Nutzen.
Bis Ende August läuft die erste Projektphase und beinhaltet eine Bedarfsanalyse für die Serviceprozesse. Dazu wird erfasst, welche Servicefälle am häufigsten auftreten und wie diese idealerweise zu lösen sind. 1 200 Handwerksbetriebe, die mit Autos zu tun haben, werden dazu befragt, außerdem wird die Pannenstatistik des ADAC ausgewertet und die Erkenntnisse der Schiedsstelle der Kfz-Innung mit einbezogen.
Ziel ist es, neue Serviceprozesse für die Werkstätten zu entwickeln und diese als Aus- und Weiterbildung zu vermitteln, sowohl an der Universität als auch über die Handwerkskammern. Außerdem sollen neue Produktkonzepte für Kfz-Teile entstehen und entsprechende Umsetzungsmöglichkeiten erarbeitet werden.
geschrieben von auto.de/(tm/mid) veröffentlicht am 28.01.2011 aktualisiert am 28.01.2011
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