10 Jahre Tigernase

Kia-Design: Die Tigernase wird zehn Jahre alt

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Qualität sichtbar machen, sie über Emotionen transportieren: Das ist sicher eine der Hauptaufgaben eines Automobildesigners. Manche von ihnen hinterlassen tiefe Spuren, setzen Meilensteine. Kia-Chefdesigner Peter Schreyer ist dies innerhalb von zehn Jahren gelungen. Denn 2007 zeigte er mit der Studie Kee und deren Tigernase das künftige Design der koreanischen Marke.

Und das brachte Kia weltweiten Erfolg: Zwischen 2006 und 2016 hat Kia seine globalen Absatzzahlen nahezu verdreifacht - auf über drei Millionen Autos. Der Kee, der auf der Frankfurter IAA 2007 als Sportwagen-Studie gezeigt wurde, war das erste Werk Schreyers bei Kia. In den Neunzigerjahren hatte der in Bad Reichenhall geborene Designer schon mit dem kugeligen A2, dem coupéhaften A6 und dem ikonenhaften TT das Audi-Design revolutioniert und war bis 2005 bei VW und im Volkswagen-Konzern tonangebend. Dann, zum Erstaunen der Branche, der Wechsel zu Kia. Kia wollte damals ein Design entwickeln, das die Qualität seiner Autos visualisiert, das beim Betrachten Freude macht und das die Verkaufszahlen pusht. Heute darf man konstatieren: Schreyer und sein Team, das heute 300 Mitarbeiter umfasst, haben geliefert. "Selten wird einem Designer zugestanden, die gesamte Persönlichkeit einer Marke zu formen, quasi mit einem weißen Blatt Papier anzufangen und die Zukunft zu gestalten", sagt Schreyer rückblickend. "Der Kee war ein Meilenstein."

Begonnen bei der nicht aggressiven, aber einprägsamen Tigernase des Kühllufteinlasses über fein variierte Seitenlinien bis hin zum Umgang mit Scheinwerfern und Leuchten zeigen alle folgenden Kia bis hin zur Sportlimousine Stinger, die im Herbst Deutschlandpremiere haben wird, Designelemente des Kee. Auch im Interieur hat Schreyer eine Designsprache entwickelt, die hohe Bedienfreundlichkeit mit einer Gliederung und Ausformung von Rundinstrumenten, Displays und Schalterleisten verbindet, die beim Einsteigen keinen Zweifel lassen: Ja, das ist ein Kia. 2008 kam mit dem Soul der erste Serien-Kia mit Designelementen des 2007 präsentierten Kee auf den Markt. Er wurde 2009 prompt mit dem international beachteten Red Dot Award ausgezeichnet - als erstes Modell einer koreanischen Marke überhaupt. Viele weitere folgten. Bis 2017 zeichnete die Red Dot-Jury insgesamt 18 Kia aus, vier von ihnen erhielten den Hauptpreis "Red Dot: Best of the Best": Zweimal - 2011 und 2016 - ging die Auszeichnung an den Optima, 2013 an den pro Ceed und 2017 an den Optima Sportswagon. Zu diesen Auszeichnungen gesellen sich weitere Designpreise, darunter zum Beispiel seit 2010 gleich zwölf iF Product Design Awards.

Es wäre zu kurz gesprungen, den Erfolg von Kia allein auf das Design im Sinne des Kee zurückzuführen. Kein Kunde entscheidet sich für ein Auto, das zwar bildschön ist, beim Fahren, beim Einsteigen oder beim Bedienen aber offensichtliche Schwächen zeigt. Form und Inhalt müssen stimmen, dazu natürlich der Preis und die Langzeitqualität. Dass es mit Letzterer keine Probleme gibt, zeigt die 2007 eingeführte Sieben-Jahres-Garantie. Damit ragt Kia weit aus dem Konkurrenzumfeld heraus und gibt seinen Kunden lange Sicherheit vor unkalkulierbaren Reparaturkosten. Aus der eher unbekannten Marke Kia wurde so innerhalb der vergangenen zehn Jahre ein Automobilhersteller, der nicht nur technisch kompetent ist, sondern auch beim Design zur wiedererkennbaren Marke geworden ist. Erfolg ist da nahezu unvermeidlich: So steigerte Kia seine Verkaufszahlen in Deutschland zwischen 2006 und 2016 um 31 Prozent und legte beim Marktanteil sogar um 36 Prozent zu. Hierzu trägt sicher auch bei, dass Kia in Deutschland nicht nur ein Designzentrum, sondern auch ein Entwicklungszentrum unterhält, das die Anforderungen des europäischen Marktes genau kennt und entsprechende technische Lösungen erarbeitet. Echte Europäer sind auch mehr als die Hälfte aller in Europa verkauften Kia: Sie werden in der Slowakei gebaut, wo Kia schon 2006 ein Werk errichtet hat.

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