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Dass es unter der Marke Kia auch Transporter-Modelle gab, ist nur noch wenig bekannt. Sie wurden in Europa unter den Modellbezeichnungen Besta und Pregio verkauft – und galten in ihrem Segment als ebenso günstige wie unambitionierte Alternativen. Doch längst haben sich die Koreaner neu erfunden, sich deutlich höher positioniert, und dazu passen die Nutzfahrzeuge auf einer völlig neuentwickelten, vollelektrischen Plattform namens PBV, die Kia jetzt auf der Messe Consumer Electronics Show (CES) im US-Staat Nevada vorgestellt hat.
Bei der „Platform Beyond Vehicle“ handelt es sich nicht um eine gewöhnliche Fahrzeugplattform. Vielmehr wollen die Koreaner mit den hübsch gezeichneten PBV-Typen bislang ungeahnte Möglichkeiten der Modularisierung eröffnen. Das elektrische Chassis samt Cockpit bleibt, das Karosserie-Hauptmodul ist jedoch austauschbar und unverschweißt, und so kann per Karosserietausch ein und dasselbe Fahrzeug zum Beispiel als Taxi, als Transporter oder als Großraumlimousine fungieren. Die mechanischen und elektromagnetischen Verbindungen lassen sich schnell lösen und neu befestigen. Kia möchte die Karosserien in Form standardisierter Kits ausliefern.
Das erste Modell auf der neuen Plattform hört auf die Bezeichnung PV 5. Es soll zunächst in vier Varianten auf den Markt kommen, und zwar als Basis-Personentransporter, als Van für Frachtgut, als Hochdachvariante mit mehr Komfort sowie als Fahrgestell mit Fahrerhaus für nochmals luxuriösere Applikationen oder potentiell auch als Basis für Wohnmobile. Später kommt die Version Robotaxi, gemeinsam mit dem Zulieferer Aptiv entwickelt; es ist äußerlich an einer Traube von Dachsensoren und einem Bildschirm zur Kommunikation mit der Außenwelt erkennbar. Dieses Modell soll sich durch autonome Fahrfunktionen der nächsten Generation auszeichnen.
Der PV 5 soll schon im Laufe des nächsten Jahres in Korea eingeführt werden. Es folgen in einem zweiten Schritt der deutlich größere PV 7 sowie der kleine PV 1, gleichzeitig sollen dann die KI-Fähigkeiten ausgebaut werden. In einem weiteren, dritten Schritt sollen die PV-Vans Teil des „moblien Ökosystems der Zukunft“ werden: Hochgerüstet mit Apps verschiedener Anbieter, mit Flottenmanagement-Software und mit weiteren KI-Elementen sollen sie nicht nur viele Nachteile gegenüber dem klassischen Verbrenner-Antrieb kompensieren, sondern auch den Weg zu neuen Geschäftsmodellen ebnen.
Bis zu 150.000 Einheiten der PV-Modelle sollen in Korea pro Jahr vom Band laufen. Dass gerade Kia die konzernweite Vorhut für zahlreiche neue Technologien bildet, zeigt, wie agil und modern die Marke geworden ist. Und ihre Transporter-Modelle stehen in Zukunft am diametral anderen Ende des Marktes als die ersten Nutzfahrzeuge der Marke. (aum)
geschrieben von AMP.net/jri veröffentlicht am 16.01.2024 aktualisiert am 29.01.2024
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